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Ein ­Lagerfeuer auf dem Olma-Wagen

Von der Anfra­ge bis zur Olma waren es nur ein paar Mona­te, die Zeit dräng­te: «Trotz­dem stand für mich sofort fest: Die Chan­ce, am Olma-Umzug teil­zu­neh­men, darf sich Jubla nicht entge­hen lassen», sagt Andrea Zünd (29) aus Widnau, OK-Präsidentin Jubla am Olma-Umzug und Mitglied der Jung­wacht Blauring-Kantonsleitung. Wider­stän­de und diver­se Heraus­for­de­run­gen bewäl­tig­te sie mit einer gros­sen Porti­on ­«Jubla-Grundvertrauen».

In den ersten Tagen nach dem «Go» für das Projekt Jubla am Olma-Umzug lief bei Andrea Zünd das Tele­fon heiss. «Ich war sofort voller Taten­drang», sagt sie und lacht. «Eine Woche lang habe ich alle mögli­chen Leute kontak­tiert und sie moti­viert, beim Projekt mitzu­ma­chen.» Zu diesem Zeit­punkt waren noch viele Fragen offen: Lassen sich genü­gend Frei­wil­li­ge finden, die mitma­chen? Was genau kommt auf sie zu? Wie sieht der Wagen aus – und wo findet man so einen? Gehol­fen habe ihr dabei ihr Grund­ver­trau­en. «Ich bin seit zwan­zig Jahren bei der Jubla. In Grup­pen­stun­den und Lagern kann es immer wieder einmal passie­ren, dass etwas nicht so läuft wie geplant. Man lernt zu impro­vi­sie­ren und weiss, dass es schliess­lich mit ein biss­chen Einsatz immer doch gut kommt. Die Jubla ist die beste Lebens­schu­le.» Schon nach der ersten OK-Sitzung habe sich die anfäng­li­che Nervo­si­tät beru­higt. In den letz­ten Mona­ten sei ihr eines neu bewusst gewor­den: «Auf das Netz­werk, das man in der Jubla knüpft, kannst du dich verlas­sen.» Sie sagt: «Die Jubla schweisst so viele verschie­de­ne Menschen mit viel­fäl­ti­gem Know-how zusam­men. Wenn man etwas braucht oder sucht, reichen oft ein paar WhatsApp-Nachrichten oder Anru­fe und man landet bei einer Person, die weiter­hel­fen kann. Das war zum Beispiel auch so bei der Heraus­for­de­rung, einen Wagen zu orga­ni­sie­ren – und das möglichst kosten­los. Das Jubla-Motto ‹Lebens­freu­de und Lebens­freun­de› hält, was es verspricht.»

Ein beson­de­rer Schar-Nachmittag: Die Jung­wacht Heilig­kreuz bemalt die Wagen­rä­der für den Olma-Umzug.

Olma-Wagen bauen

Nebst der Suche nach einem Wagen muss­ten sich die zwölf OK-Mitglieder diesen Sommer eini­gen weite­ren Heraus­for­de­run­gen stel­len – und das alles in ihrer Frei­zeit. «Am Anfang wurde in unse­rem Gremi­um schon der eine oder ande­re Zwei­fel laut: Schaf­fen wir das in dieser kurzen Zeit? Bringt das was?» Finan­zi­el­le Fragen muss­ten geklärt und auch mit den Verant­wort­li­chen des Olma-Umzugs verhan­delt werden. «Zunächst hiess es, dass nur 25 Perso­nen auf dem Wagen mitfah­ren dürfen. Aber in der Ostschweiz gibt es so viele Jubla-Kinder und ‑Jugend­li­che. Eigent­lich hätten es alle verdient, mitzu­fah­ren.» Man habe sich schliess­lich auf einen Kompro­miss von 35 Teil­neh­men­den geei­nigt. Ausge­wählt wurden für diesen promi­nen­ten Auftritt die Blauring- und Jungwacht-Scharen St. Gallen-Heiligkreuz. In Sachen Wagen wurde das OK in Andwil-Arn­egg fündig: Die dorti­ge Jung­wacht gestal­tet jeweils einen Fasnachts­wa­gen und hat auch eini­ge Umzugs­er­fah­rung. Ein paar Mona­te später ist das Projekt auf Kurs: Mehre­re Jungwacht- und Blauring-Scharen sind beim Bau des Wagens, dem Bema­len der Radde­ckel und dem Basteln der Deko­ra­ti­on beteiligt.

… und drin­nen basteln die Jung­wächt­ler die Deko­ra­ti­on für den Wagen.

Lager­stim­mung vermitteln

Die Jubla bringt Lager­stim­mung an den Olma-Umzug: Auf ihrem Wagen wird ein echtes Lager­feu­er bren­nen. Zudem werden Jubla-Lieder zu hören sein. Das wird bei vielen Umzugs­be­su­che­rin­nen und ‑besu­chern eige­ne Lage­r­erin­ne­run­gen wach­ru­fen. «Hoffent­lich macht es aber auch bei vielen Eltern und Kindern, die selbst noch nicht teil­ge­nom­men haben, Lust auf Jubla-Lager», so Andrea Zünd. Die Jubla wird mit ihrem Umzugs­wa­gen auch das aktu­el­le schweiz­wei­te Jubla-Jahresthema «Öko? Logisch!» sicht­bar machen. «Das Thema Ökolo­gie und Nach­hal­tig­keit ist in der Jubla schon lange ein wich­ti­ges Anlie­gen. Wir achten zum Beispiel darauf, bei Grup­pen­stun­den möglichst wenig Mate­ria­li­en einzu­set­zen, und viele Grup­pen­an­läs­se finden sowie­so draus­sen in der Natur statt.»

«Wir machen sicht­bar, wie wich­tig und wert­voll die Kinder- und Jugend­ar­beit in der Kirche ist und dass unglaub­lich viel Frei­wil­li­gen­ar­beit geleis­tet wird.»

Andrea Zünd

Wich­ti­ger Teil der Kirche

«Uf Bsuech dihei» lautet das dies­jäh­ri­ge Olma-Motto – für einmal ist St. Gallen selbst der Gast­kan­ton. Über 50 Grup­pie­run­gen mit rund 1300 Mitglie­dern aus allen Regio­nen des Kantons werden am 12. Okto­ber am Umzug durch die St.Galler Altstadt mitwir­ken. Der Kanton St.Gallen hat dafür verschie­de­ne Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen ange­fragt, die für den Kanton St. Gallen stehen, darun­ter auch die evangelisch-reformierte Kirche des Kantons St.Gallen und die katho­li­sche Kirche. Die Wahl der katho­li­schen Kirche fiel auf die Jubla: «Die Jubla ist ein wich­ti­ger Teil der Kirche», betont Andrea Zünd. «Wir machen sicht­bar, wie wich­tig und wert­voll die Kinder- und Jugend­ar­beit in der Kirche ist und dass unglaub­lich viel Frei­wil­li­gen­ar­beit geleis­tet wird. In den Jubla-Scharen werden christ­li­che Werte wie Nächs­ten­lie­be, Respekt und Verant­wor­tung gegen­über der Schöp­fung gelebt und das alles sehr konkret und lebens­nah.» Deshalb war sich das OK schnell einig, das Thema Nach­hal­tig­keit auch beim Olma-Wagen in den Fokus zu rücken.

Frei­wil­li­ges Engagement

Nur ein paar weni­ge Fragen sind noch offen. «Wir wollen an die Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er beim Umzug etwas vertei­len», sagt Andrea Zünd. Sie hätten mehre­re Ideen, aber die defi­ni­ti­ve Entschei­dung ist noch nicht gefal­len. «Momen­tan sind wir noch in der Abklä­rung, wie gross unser Budget und die Beiträ­ge vom katho­li­schen Konfes­si­ons­teil des Kantons St.Gallen und der Stif­tung der Jubla sind. Zudem soll­ten die Give-aways umwelt­freund­lich sein – also plas­tik­frei.» Das Projekt Jubla am Olma-Umzug wird vor allem durch frei­wil­li­ges Enga­ge­ment der Jugend­li­chen und jungen Erwach­se­nen reali­siert – und das nebst dem übli­chen Jubla-Jahresprogramm, das mit vielen Anläs­sen in den Scha­ren vor Ort und über­re­gio­nal gefüllt ist.

Andrea Zünd fühlt sich bestä­tigt: In der Jubla findet man tatsäch­lich Freund*innen fürs Leben.

Als Erwach­se­ne ein Kind sein

Andrea Zünd sieht in der Teil­nah­me am Olma-Umzug die Chan­ce, die Jubla bekann­ter zu machen: «Wir sind die gröss­te Kinder- und Jugend­be­we­gung in der Ostschweiz. Trotz­dem klickt es nicht gleich bei allen, wenn man sie mit dem Begriff Jubla konfron­tiert.» Oft höre man dann: Ah, ihr seid wie die Pfadi? Andrea Zünd hofft, dass es in Zukunft heisst: «Ah klar, Jung­wacht Blau­ring – kenn ich natür­lich!» Sie ist sich sicher, dass auch für die mitwir­ken­den Kinder und Jugend­li­chen die Teil­nah­me am Umzug eine prägen­de Erfah­rung sein wird. «Für einmal selbst beim Umzug mitfah­ren zu können, das ist ein Erleb­nis, an das man sich ein Leben lang erin­nert.» Andrea Zünd war 2003 zum ersten Mal mit dem Blau­ring Altstät­ten in einem Lager, seit 2010 ist sie Leite­rin. Inzwi­schen wohnt sie in Widnau und ist studier­te Sozi­al­päd­ago­gin. «Die Jubla-Erfahrungen haben sicher­lich meine Berufs­wahl mitbe­ein­flusst.» Bis heute ist sie ein begeis­ter­tes «Blauring-Kind». «Wo sonst als bei der Jubla kannst du auch als Erwach­se­ne noch­mals Kind sein?»

Das Jubla-Moto «Lebensfreu(n)de» passt auch perfekt zur Olma.

Jubla in der ­Ostschweiz boomt

Trotz oder gera­de wegen der Digi­ta­li­sie­rung: Die Ange­bo­te der Jubla stos­sen in der Ostschweiz auf gros­se Nach­fra­ge. Vergleicht man die Mitglie­der­zahl von 2014 mit den aktu­el­len von 2024, so ist sie von 4445 Kindern und Leitungs­per­so­nen auf 4637 gewach­sen – und der Zuwachs hält auch in diesem Jahr an. Hinzu kommen noch um die 110 Enga­gier­te in Regio­nal­lei­tun­gen, Kantons­lei­tung sowie Coaches und Kurs­lei­ten­de. Den Höchst­stand in den vergan­ge­nen zehn Jahren verzeich­ne­te die Jubla Ost im Jahr 2020 mit 4953 Leiten­den und Kindern.

Text: Stephan Sigg

Bilder: Ana Kontou­lis / Clau­dio Bäggli

Veröf­fent­li­chung: 23.09.2024

Kommentar: Umfrage zur Bischofswahl

Volks­nah, jung oder vor allem mutig? Das Bistum St.Gallen woll­te mit einer Umfra­ge von den Gläu­bi­gen erfah­ren, wie der neue Bischof sein soll. Anders als bei den letz­ten Malen wurden sie nicht einge­la­den, Namen von Kandi­da­ten zu nennen, sondern gewünsch­te Eigen­schaf­ten und Fähig­kei­ten einzubringen.

Beim Blick in die Ergeb­nis­se der Umfra­ge, die das SPI im Auftrag des Domka­pi­tels durch­ge­führt hat, fällt eines schnell auf: Die Grund­stim­mung unter den Menschen, die sich betei­ligt haben, scheint nicht so nega­tiv zu sein. Aussa­gen wie «So kann es nicht weiter­ge­hen» oder «Jetzt muss sich alles ändern» fehlen. Es lässt sich heraus­le­sen, dass das Bistum — aus Sicht der Umfrage-Teilnehmenden — grund­sätz­lich am bishe­ri­gen Kurs und Bischofs-Stil fest­hal­ten soll.

Mehr Sensi­bi­li­tät für Menschen aus ande­ren Kulturen

In der Umfra­ge erwähnt wurde das Stich­wort migran­tisch gepräg­te Gesell­schaft: Der neue Bischof müsse über «inter­kul­tu­rel­le Kompe­ten­zen» verfü­gen. Etwa vier­zig Prozent der Katholik*innen im Bistum St.Gallen hat Migra­ti­ons­hin­ter­grund — und fühlen sich oft ausge­schlos­sen. Wie viel von diesen Gläu­bi­gen haben bei der Umfra­ge mitge­wirkt? Das SPI hält in seiner Zusam­men­fas­sung der Umfra­ge fest, dass die distan­zier­te­ren Kirchen­mit­glie­der unter­re­prä­sen­tiert sind. Dies trifft wahr­schein­lich genau­so auf Gläu­bi­ge mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund bzw. anders­spra­chi­ge Gläu­bi­ge zu. Ob die Links zur Umfra­ge auch in den Anderssprachigen-Missionen geteilt wurden?

Am 18. Septem­ber disku­tier­te das Bistum St.Gallen mit einer Experten-Runde die Ergeb­nis­se der Umfra­ge (Bild: Franz Kreissl, Pasto­ral­amts­lei­ter und Domi­nik Michel-Loher, Mitar­bei­ter Pasto­ral­amt, v.r.)

Auf die Wahl wird die Umfra­ge wohl nur mini­mal Einfluss nehmen — schon allein weil die Anzahl der Kandi­da­ten, die für die Nach­fol­ge von Bischof Markus Büchel in Frage kommen, über­schau­bar ist. Z.B. wie viele haben selbst Migra­ti­ons­hin­ter­grund oder Erfah­rung als Seel­sor­ger für Menschen aus ande­ren Kultu­ren? Trotz­dem — wenn das Bistum, der neue Bischof so wie alle betei­lig­ten Gremi­en die Umfra­ge ernst nehmen — kann sie vor und nach der Wahl als Spie­gel und Richt­schnur dienen: Hier steht schwarz auf weiss was zumin­dest 1305 Perso­nen wünschen und als Voraus­set­zung für das Amt des künf­ti­gen Bischofs erachten.

Kompe­ten­zen der Mitarbeitenden

In einem sind sich wohl alle einig: Kein Kandi­dat kann alle Erwar­tun­gen erfül­len. Aber eines darf man vom neuen Bischof sehr wohl erwar­ten: die Bereit­schaft, zu lernen und sich zu entwi­ckeln und Mitar­bei­ten­de an seine Seite zu holen die ihn mit ihren Kompe­ten­zen unter­stüt­zen und ergän­zen. Das Bistum St. Gallen wird nicht müde zu beto­nen, dass Synoda­li­tät (die Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten aller Gläu­bi­gen) im Bistum des Heili­gen Gallus» schon seit mehre­ren Jahr­zehn­ten gelebt wird und fest etabliert ist. Deshalb muss wohl ganz oben in der Prioritäten-Liste stehen: der Bischof muss vor allem durch und durch synodal sein. Dann ist die eine oder ande­re mangeln­de Kompe­ten­zen nicht mehr so dramatisch.

Kommen­tar: Stephan Sigg, leiten­der Redak­tor Pfarreiforum

Hinter­grund:

1305 Perso­nen haben in 173 Gesprächs­grup­pen an der Konsul­ta­ti­on teil­ge­nom­men, so das SPI, das die Umfra­ge im Auftrag des Bistums durch­ge­führt hat. «Die Bischofs­wahl bewegt die Menschen – es haben sich Mitar­bei­ten­de, Ehren­amt­li­che, Frei­wil­li­ge und enga­gier­te Gläu­bi­ge einge­bracht. Über­mensch oder Team­play­er? Auf jeden Fall mutig, offen und volks­nah stel­len sich die Menschen den neuen Bischof vor.»

Der neue Bischof werde sein Amt «in einer Zeit des Umbruchs» antre­ten. In Bezug auf die aktu­el­len und zukünf­ti­gen Heraus­for­de­run­gen der Kirche sind gemäss Umfra­ge «neue Wege zur Vermitt­lung von Glau­bens­wis­sen für Kinder und Erwach­se­ne», sowie «die Entwick­lung der Beru­fe in der Kirche oder neue pasto­ra­le Schwer­punkt­set­zun­gen» nötig.

Das Domka­pi­tel wird in den kommen­den Tagen die Resul­ta­te aus der Konsul­ta­ti­on sowie den Bericht aus dem Austausch mit der Exper­ten­grup­pe studie­ren und disku­tie­ren, teil das Bistum mit. Anschlies­send werden die 13 Kano­ni­ker eine Liste erstel­len mit sechs mögli­chen Kandi­da­ten für das Bischofs­amt. Diese schickt der Domde­kan über den Apos­to­li­schen Nunti­us nach Rom. Dann beginnt die Zeit, in der Rom die Kandi­da­ten ‘prüft’. Papst Fran­zis­kus wird jene Kandi­da­ten bezeich­nen, die eine Ernen­nung zum Bischof erhal­ten würden und schliess­lich die Wahl­lis­te über den Nunti­us zurück ans Domka­pi­tel schi­cken. Der Wahl­tag wird in Abspra­che mit dem Katho­li­schen Kolle­gi­um (dem Parla­ment der Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken im Kantons St.Gallen) fest­ge­legt. Das Parla­ment hat die Möglich­keit, drei von sechs Kandi­da­ten als minder­ge­nehm zu bezeich­nen. Sich orien­tie­rend an der mögli­chen Ernen­nung bzw. dem Minder­ge­nehm wird das Domka­pi­tel schliess­lich die Wahl vorneh­men. Wann das sein wird, ist unge­wiss. Das Bistum wird darüber informieren.

Zur Medi­en­mit­tei­lung Bistum St.Gallen (19.09.2024)

Text +Foto: Stephan Sigg

Veröf­fent­licht: 19.09.2024

Leserfrage: Wie geht christlich wählen?

Urs Bern­hards­grüt­ter, Diakon der katho­li­schen Kirche und Mitglied der Grünen SG, geht darauf ein, was christ­li­ches Poli­ti­sie­ren ausmacht.

Die Frage «Wie geht christ­lich wählen?» setzt zwei ­posi­ti­ve Haltun­gen voraus. Erstens: Der oder die Fragen­stel­len­de will sich bei Wahlen und wahr­schein­lich grund­sätz­lich in gesell­schaft­li­chen Fragen betei­li­gen. Er oder sie bringt sich in poli­ti­sche und gesell­schaft­li­che Frage­stel­lun­gen ein. Das ist gut so, denn als Chris­tin­nen und Chris­ten haben wir die Aufga­be, Gesell­schaft und Welt im Sinne des Reiches Gottes mitzu­ge­stal­ten. Denn Salz und Licht für die Welt wollen wir sein (vergl. Mt 5,13–16).

Die Schöp­fung schützen

Das zwei­te Posi­ti­vum, das  der Frage voraus­geht, ist die Moti­va­ti­on, wählen in einem christ­li­chen Sinn tun zu wollen. Ich glau­be, unse­re Welt wäre salzi­ger und heller, wenn diese Moti­va­ti­on viel verbrei­te­ter wäre. Der christ­li­che Glau­be darf nicht an der Kirchen­tü­re, beim Hinaus­tre­ten in die Welt, hängen blei­ben. Unser Glau­be, der sich auf Jesus von Naza­reth beruft, geht über das Gebet und die Mystik hinaus. Nämlich hin zu einem heil­brin­gen­den Enga­ge­ment in der Welt. Bevor wir aber das «Wie» ange­hen, möch­te ich meine Karten offen­le­gen: Kaum 20 Jahre alt, war ich zum ersten Mal auf einer Wahl­lis­te des dama­li­gen LdU (Landes­ring der Unab­hän­gi­gen) zu finden. Als sich der LdU auflöste, wech­sel­te ich zu den Grünen. In den Jahren 2000 bis 2008, bevor ich dann ganz in den kirch­li­chen Dienst einstieg, durf­te ich sowohl im Kantons­rat wie auch im Natio­nal­rat viele poli­ti­sche Erfah­run­gen sammeln und mich für welt­wei­te Gerech­tig­keit und den Schutz der Schöp­fung in den beiden Parla­men­ten einset­zen. Sowohl im Kantons- wie auch im natio­na­len Parla­ment gab es eine Gebets­grup­pe, in der es Teil­neh­men­de aus fast allen Partei­en hatte. Es gibt wohl in allen Partei­en Chris­ten und Chris­tin­nen, die gewillt sind, in christ­li­cher Verant­wor­tung Poli­tik zu machen. In Majorz­wah­len ist dies zu berücksichtigen.

Fran­zis­ka­ni­sche Geschwis­ter­lich­keit als Ziel

Eine christ­li­che Poli­tik muss zuerst den einzel­nen Menschen und die welt­wei­te Geschwis­ter­lich­keit im Fokus haben. Benach­tei­lig­te und Schwa­che haben Vorrang, wenn es um die Gestal­tung des Zusam­men­le­bens geht. Es ist egois­tisch und nicht christ­lich, wenn die Poli­tik zuerst einmal dem eige­nen (auch natio­na­len) Reich­tum dienen soll und nicht dem Wohl möglichst aller Menschen. Mein christ­li­ches Poli­ti­sie­ren baut auf die alles umfas­sen­de Geschwis­ter­lich­keit des Heili­gen Franz von Assi­si auf. Darum muss eine christ­li­che Poli­tik in erster Linie sozi­al und umwelt­freund­lich sein. Papst Fran­zis­kus sagt in «Lauda­to si»: «Klima­schutz und Nächs­ten­lie­be gehen Hand in Hand!»

Ein Holzschopf für zwei Heilige

Die Künst­le­rin Carla Hohmeis­ter hat für die Kunst­aus­stel­lung Bad Ragartz zu Nadel und Faden gegrif­fen und gemein­sam mit einer Kolle­gin mehre­re Kunst­wer­ke gefer­tigt. Die Inspi­ra­tio­nen dafür stam­men aus der Klos­ter­kir­che Pfäfers.

Was haben die Heili­ge Anna und Maria Magda­le­na in einem einfa­chen Holz­schopf zu suchen? Nichts, würden viele denken. Eini­ges, sagt hinge­gen Carla Hohmeis­ter. Die in Bad Ragaz gebo­re­ne Künst­le­rin hat in Zusam­men­ar­beit mit Beate From­melt Abbil­der der beiden heili­gen Frau­en gefer­tigt. Als Vorbild dien­ten den Künst­le­rin­nen jene zwei Bilder, die in der Klos­ter­kir­che Pfäfers den Altar­raum schmü­cken. Entstan­den sind drei Pixel­bil­der mit dem Namen «Der Stoff unse­rer Land­schaft». Es sind Bilder, die von nahem nur nach Punk­ten ausse­hen, von weitem aber ein Ganzes erge­ben – eine Spezia­li­tät von Carla Hohmeis­ter. Die Kunst­in­stal­la­ti­on ist noch bis 30. Okto­ber im Rahmen der Bad Ragartz zu sehen.

«Schopf zu sakra­lem Raum geworden»

Bestan­den ihre Pixel­bil­der in der Vergan­gen­heit meist aus ange­mal­ten Holz­leis­ten oder Trämeln, griff sie dies­mal wieder zu Nadel und Faden. Die Sujets wie auch der Ausstel­lungs­ort sind nicht etwa Zufall, sondern wurden bewusst gewählt. Die Künst­le­rin­nen wollen damit die Verbin­dung der Regi­on zum Klos­ter Pfäfers zum Ausdruck brin­gen. «Das Klos­ter hatte über Jahr­hun­der­te einen gros­sen Einfluss auf die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner. Die Geschich­te, unse­re Geschich­te, wurde durch das Klos­ter geprägt. Davon woll­ten wir uns inspi­rie­ren lassen», sagt Carla Hohmeis­ter. Der Schopf dien­te gemäss Über­lie­fe­rung einst als Milch­hof des Klos­ters Pfäfers. Das dane­ben­lie­gen­de Haus gilt als ältes­tes zum Klos­ter gehö­ren­des Gebäu­de. Am Eingang des Holz­schopfs empfängt die Besu­cher eine «verpi­xel­te» Wolke. 

Sie soll den Himmel, der im Barock ein wich­ti­ges Sujet bildet, darstel­len und die Verbin­dung zum Glau­ben zeigen. Carla Hohmeis­ter sagt: «Es ist span­nend: Wenn man die Scheu­ne jetzt betritt, wird man fast ein wenig andäch­tig. Durch die Bilder hat der einfa­che hölzer­ne Raum eine sakra­le Atmo­sphä­re erhalten.»

Stun­den­lan­ge Recherche

Carla Hohmeis­ter ist in einer katho­li­schen Fami­lie aufge­wach­sen. «Nicht allzu fromm, aber christ­lich», sagt die 50-Jährige. Kirchen­be­su­che hat sie zwar immer gerne und oft gemacht, aller­dings weni­ger für die Teil­nah­me an Gottes­diens­ten, denn aufgrund der Archi­tek­tur und Ästhe­tik. «Ich habe mir immer gerne Inspi­ra­ti­on in schö­nen sakra­len Räumen geholt», so die Künst­le­rin, die mitt­ler­wei­le in Dieti­kon im Kanton Zürich wohnt. Für die Ausstel­lung ist sie extra nach Pfäfers gereist und hat Stun­den in der baro­cken Klos­ter­kir­che verbracht. Ein schö­nes Erleb­nis. «Sie ist impo­sant und sehr inspi­rie­rend für mich.» Auch wenn sie nicht mehr im Sargan­ser­land wohnt, verbin­det Carla Hohmeis­ter viel mit der Regi­on. An der Bad Ragartz ist sie regel­mäs­sig anzu­tref­fen. Die Kunst­aus­stel­lung wird von ihren Eltern orga­ni­siert. Mitt­ler­wei­le ist bereits die drit­te Gene­ra­ti­on invol­viert. Die Liebe zur Kunst wurde Carla Hohmeis­ter also in die Wiege gelegt. Auch sie enga­giert sich stark in der Kultur­sze­ne. Carla Hohmeis­ter ist Teil der Kultur­kom­mis­si­on und des Kultur­hau­ses Gleis 21 in Dieti­kon und macht Ausstel­lun­gen im In- und Ausland. «Kultur und Kunst sind mein Leben», sagt Carla Hohmeister.

Text: Ales­sia Paga­ni
Bilder: zVg.
Veröf­fent­li­chung: 30. August 2024

Ein Holzschopf für zwei Heilige

Die Künst­le­rin Carla Hohmeis­ter hat für die Kunst­aus­stel­lung Bad Ragartz zu Nadel und Faden gegrif­fen und gemein­sam mit einer Kolle­gin mehre­re Kunst­wer­ke gefer­tigt. Die Inspi­ra­tio­nen dafür stam­men aus der Klos­ter­kir­che Pfäfers.

Was haben die Heili­ge Anna und Maria Magda­le­na in einem einfa­chen Holz­schopf zu suchen? Nichts, würden viele denken. Eini­ges, sagt hinge­gen Carla Hohmeis­ter. Die in Bad Ragaz gebo­re­ne Künst­le­rin hat in Zusam­men­ar­beit mit Beate From­melt Abbil­der der beiden heili­gen Frau­en gefer­tigt. Als Vorbild dien­ten den Künst­le­rin­nen jene zwei Bilder, die in der Klos­ter­kir­che Pfäfers den Altar­raum schmü­cken. Entstan­den sind drei Pixel­bil­der mit dem Namen «Der Stoff unse­rer Land­schaft». Es sind Bilder, die von nahem nur nach Punk­ten ausse­hen, von weitem aber ein Ganzes erge­ben – eine Spezia­li­tät von Carla Hohmeis­ter. Die Kunst­in­stal­la­ti­on ist noch bis 30. Okto­ber im Rahmen der Bad Ragartz zu sehen.

«Schopf zu sakra­lem Raum geworden»

Bestan­den ihre Pixel­bil­der in der Vergan­gen­heit meist aus ange­mal­ten Holz­leis­ten oder Trämeln, griff sie dies­mal wieder zu Nadel und Faden. Die Sujets wie auch der Ausstel­lungs­ort sind nicht etwa Zufall, sondern wurden bewusst gewählt. Die Künst­le­rin­nen wollen damit die Verbin­dung der Regi­on zum Klos­ter Pfäfers zum Ausdruck brin­gen. «Das Klos­ter hatte über Jahr­hun­der­te einen gros­sen Einfluss auf die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner. Die Geschich­te, unse­re Geschich­te, wurde durch das Klos­ter geprägt. Davon woll­ten wir uns inspi­rie­ren lassen», sagt Carla Hohmeis­ter. Der Schopf dien­te gemäss Über­lie­fe­rung einst als Milch­hof des Klos­ters Pfäfers. Das dane­ben­lie­gen­de Haus gilt als ältes­tes zum Klos­ter gehö­ren­des Gebäu­de. Am Eingang des Holz­schopfs empfängt die Besu­cher eine «verpi­xel­te» Wolke. Sie soll den Himmel, der im Barock ein wich­ti­ges Sujet bildet, darstel­len und die Verbin­dung zum Glau­ben zeigen. Carla Hohmeis­ter sagt: «Es ist span­nend: Wenn man die Scheu­ne jetzt betritt, wird man fast ein wenig andäch­tig. Durch die Bilder hat der einfa­che hölzer­ne Raum eine sakra­le Atmo­sphä­re erhalten.»

Stun­den­lan­ge Recherche

Carla Hohmeis­ter ist in einer katho­li­schen Fami­lie aufge­wach­sen. «Nicht allzu fromm, aber christ­lich», sagt die 50-Jährige. Kirchen­be­su­che hat sie zwar immer gerne und oft gemacht, aller­dings weni­ger für die Teil­nah­me an Gottes­diens­ten, denn aufgrund der Archi­tek­tur und Ästhe­tik. «Ich habe mir immer gerne Inspi­ra­ti­on in schö­nen sakra­len Räumen geholt», so die Künst­le­rin, die mitt­ler­wei­le in Dieti­kon im Kanton Zürich wohnt. Für die Ausstel­lung ist sie extra nach Pfäfers gereist und hat Stun­den in der baro­cken Klos­ter­kir­che verbracht. Ein schö­nes Erleb­nis. «Sie ist impo­sant und sehr inspi­rie­rend für mich.» Auch wenn sie nicht mehr im Sargan­ser­land wohnt, verbin­det Carla Hohmeis­ter viel mit der Regi­on. An der Bad Ragartz ist sie regel­mäs­sig anzu­tref­fen. Die Kunst­aus­stel­lung wird von ihren Eltern orga­ni­siert. Mitt­ler­wei­le ist bereits die drit­te Gene­ra­ti­on invol­viert. Die Liebe zur Kunst wurde Carla Hohmeis­ter also in die Wiege gelegt. Auch sie enga­giert sich stark in der Kultur­sze­ne. Carla Hohmeis­ter ist Teil der Kultur­kom­mis­si­on und des Kultur­hau­ses Gleis 21 in Dieti­kon und macht Ausstel­lun­gen im In- und Ausland. Am 7. Septem­ber ist ein weite­res Gemein­schafts­werk mit Beate From­melt im «Muse­üm­li» in Buchs SG für einen Tag zu sehen. «Kultur und Kunst sind mein Leben», sagt Carla Hohmeister.

Zum Programm der Bad Ragartz 

Text: Ales­sia Pagani

Bild: zVg.

Veröf­fent­li­chung: 30.08.2024

«Haustiere geben uns Halt»

In fast der Hälf­te aller Schwei­zer Haus­hal­te lebt ein Haus­tier. Im Inter­view spricht Tier­ethi­ker und Präsi­dent des Arbeits­krei­ses Kirche und Tiere Chris­toph Ammann über die Heraus­for­de­run­gen bei der Haus­tier­hal­tung und den Balan­ce­akt zwischen unter­schied­li­chen Bedürfnissen.

Chris­toph Ammann, ­wieso halten wir uns Haustiere?

Chris­toph Ammann: Verein­facht gesagt haben wir Menschen seit jeher einen tiefen Drang nach Bezie­hun­gen und Gemein­schaft. Wir wollen unser Leben mit ande­ren teilen, wollen nicht einsam und allei­ne sein. Wir brau­chen den Austausch und die Inter­ak­ti­on mit ande­ren. Das hält uns lebendig.

Sind Haus­tie­re also einzig zu unse­rer Belus­ti­gung da?

Für viele Menschen sind Haus­tie­re wich­ti­ge Lebens­be­glei­ter. Sie sind Bezugs­punkt und Wegge­fähr­ten. Es tut uns gut, uns um sie zu kümmern, und sie tun uns gut. Haus­tie­re sind treu und verläss­lich. Sie geben uns Halt und Struk­tur. Grund­sätz­lich ist daran nichts falsch und es ist eigent­lich etwas Schö­nes. Proble­ma­tisch wird es da, wo wir Tiere nur zur Befrie­di­gung unse­rer eige­nen Bedürf­nis­se halten und wo die Abhän­gig­keit extrem wird. Wir müssen uns bewusst sein, dass Tiere eige­ne Bedürf­nis­se haben, aber abhän­gig von uns Menschen sind. Tiere haben weni­ger Möglich­kei­ten, sich zu wehren. Wir Menschen befin­den uns in einer Macht­stel­lung und haben ethisch gese­hen eine beson­de­re Verant­wor­tung. Wir haben die Pflicht, uns um die Tiere zu kümmern. Das ist eine hohe Anfor­de­rung, die leider nicht über­all erfüllt wird. Über­all wo es solche Struk­tu­ren gibt, kann es zu Macht­miss­brauch kommen.

«Tiere sind nicht nur da, um unse­re Bedürf­nis­se zu befrie­di­gen. Es ist ein Balan­ce­akt zwischen unse­ren Bedürf­nis­sen und dem Respekt gegen­über dem Tier.»

Als Tier­ethi­ker fordern Sie ein würde­vol­les Leben für Tiere. Was ist das?

Es ist ganz einfach: Ein würde­vol­les Leben ist ein Leben, in dem das Tier genü­gend Frei­raum erhält und in dem die Bedürf­nis­se der Tiere gleich gewich­tet werden wie jene von uns Menschen. Tiere sind nicht nur da, um unse­re Bedürf­nis­se zu befrie­di­gen. Es ist ein Balan­ce­akt zwischen unse­ren Bedürf­nis­sen und dem Respekt gegen­über dem Tier. Bevor man sich ein Haus­tier anschafft, soll­te man sich gut über­le­gen, ob man bereit ist, die nöti­ge Zeit und zum Beispiel im Krank­heits­fall auch das nöti­ge Geld aufzubringen.

Wie hat sich das Verhält­nis zu unse­ren Haus­tie­ren verändert?

Früher hat man sich aus Haus­tie­ren tenden­zi­ell weni­ger gemacht. Sie waren einfach da, und eine Katze war zum Beispiel zum Mäuse­ja­gen nütz­lich. Seit der Nach­kriegs­zeit ist die Bezie­hung der Menschen zu ihrem Haus­tier emotio­nal inten­si­ver gewor­den. Der Stel­len­wert der Haus­tie­re hat stän­dig zuge­nom­men. Das merken wir vor allem in den städ­ti­schen Gebie­ten. Für viele ist das Tier mitt­ler­wei­le ein festes Fami­li­en­mit­glied. Manche spre­chen von einem Kinde­r­er­satz. Es gibt Hundekrip­pen, Katzen­coif­feu­re, Tier­gym­nas­tik. Die Haus­tier­hal­tung ist ein riesi­ger Markt gewor­den. Das ist nicht per se nega­tiv. Es zeigt, dass die Tiere einen grös­se­ren Stel­len­wert haben. Es ist aber nach wie vor so, dass viele Menschen nicht merken, dass es nicht selbst­ver­ständ­lich ist, dass wir ein Tier halten dürfen und welche Verant­wor­tung sie damit einge­hen. Wir müssen uns bewusst sein, dass es komplett etwas ande­res ist, sich einen Hund anzu­schaf­fen als ein neues Handy zu kaufen.

Sie spre­chen damit die ­Objek­ti­vie­rung von Tieren an.

Viele merken das gar nicht. Heute kann man insbe­son­de­re im Inter­net alles kaufen. Wir können unse­re Velos nach unse­ren Wünschen konfi­gu­rie­ren oder zwischen Pull­over­far­ben wählen. Alles ist immer verfüg­bar. Unse­re Gesell­schaft hat sich daran gewöhnt nach dem Motto: Das gefällt mir, das kaufe ich. Dies ist sicher­lich auch ein Grund, warum vermehrt Rasse­hun­de nach­ge­fragt und entspre­chend ange­bo­ten werden. Wir können quasi unse­re Wunsch­hun­de aussu­chen. Ethisch gese­hen ist das sehr proble­ma­tisch und beför­dert die Menta­li­tät, Tiere nur als Objekt zu sehen und auch viel zu schnell ein herzi­ges Tier­chen quasi als Gadget anzuschaffen.

Was tut sich in den Kirchen in Sachen Tierwohl?

Es kommt eini­ges in Bewe­gung. Es gibt zum Beispiel gera­de in katho­li­schen Kontex­ten Tier­seg­nun­gen. In Zürich wurde vor zwei Jahren das erste Mensch-Tier-Grabfeld eröff­net. Tiere sind aller­dings immer noch ein Thema, mit dem sich die Kirchen schwer­tun. Es ist eine Knack­nuss, die Kirchen dazu zu bewe­gen, die Tiere erns­ter zu nehmen. Wir merken aber, dass gesamt­ge­sell­schaft­lich die Bedeu­tung der Tiere in den vergan­ge­nen fünf bis zehn Jahren stark zuge­nom­men hat. Auch die Pfar­rei­en sind sensi­bi­li­sier­ter. Es gibt nach wie vor Wider­stän­de, aber wir von AKUT werden weni­ger belä­chelt und unse­re Arbeit wird erns­ter genommen.

Text: Ales­sia Pagani

Bild: zVg.

Veröf­fent­licht: 23.08.2024

Kirche und Tiere

Chris­toph Ammann ist refor­mier­ter Pfar­rer in Zürich Witi­kon und Tier­ethi­ker. Er ist Präsi­dent des Arbeits­krei­ses Kirche und Tiere (AKUT). Der Verein setzt sich seit zwan­zig Jahren für einen würde­vol­le­ren, acht­sa­me­ren und gerech­te­ren Umgang mit Tieren ein. AKUT hat unter ande­rem die Selbst­ver­pflich­tung «Tier­freund­li­che Kirche» lanciert und gibt den Pfar­rei­en Tipps für die Umset­zung im Alltag, beispiels­wei­se im Reli­gi­ons­un­ter­richt oder in den Gottesdiensten.

Papageienhof Mogelsberg

Von seinem ­Hocker aus kann Finn alles ­beob­ach­ten und über­bli­cken. Der rothaa­ri­ge Kater darf gemein­sam mit 14 Artge­nos­sen seinen ­Lebens­abend im Katzen­al­ters­heim des Büsi- und ­Papa­gei­en­hofs in Mogels­berg verbringen.

Fast täglich nimmt der Papageien- und Büsi­hof Mogels­berg herren- und schutz­lo­se Tiere auf. ­Aktu­ell betreu­en Marcel Jung und sein Team im Tier­heim über 350 Schütz­lin­ge. Sie alle ­haben ein unter­schied­li­ches Schick­sal und meist eine schwie­ri­ge Zeit hinter sich. Was sie ­verbin­det? Der Gross­teil wartet auf ein neues schö­nes Plätzchen.

Stolz und erha­ben thront Finn auf seinem Hocker und mustert die Gäste. «Diva» schiesst einem durch den Kopf, wenn man den rothaa­ri­gen Kater so sitzen sieht. Doch Finn erbarmt sich. Er macht einen Schritt auf die Gäste zu und schon ist das Eis gebro­chen. Es folgt eine 30-minütige Strei­chel­ein­heit mit vielen Lieb­ko­sun­gen. Nach Finn möch­te Garga­mel schmei­cheln. Der lang­haa­ri­ge Kater kam erst vor weni­gen Tagen via Tier­schutz in den Papageien- und Büsi­hof Mogels­berg. Garga­mel wurde auf einem Bauern­hof gefun­den, vernach­läs­sigt und verfilzt. Mitt­ler­wei­le ist er frisch frisiert. Mit dem Einzug ins Tier­heim ist auch sein Schick­sal besie­gelt: «Er bleibt bis zum Lebens­en­de bei uns», sagt Heim­lei­ter Marcel Jung. Finn und Garga­mel sind Bewoh­ner des Katzen­al­ters­heims im Papageien- und Büsi­hof Mogels­berg. Das heisst, sie werden nicht vermit­telt und werden ihren Lebens­abend im Tier­heim verbrin­gen. Momen­tan leben 15 Katzen im Katzen­al­ters­heim. Wie Finn und Garga­mel landen jähr­lich Tausen­de von Tieren in Schwei­zer Tier­hei­men. Gemäss Statis­tik des Schwei­zer Tier­schut­zes wurden 2022 über 13 000 Tiere abge­ge­ben. Im Papageien- und Büsi­hof Mogels­berg kümmert sich Marcel Jung um rund 350 solcher Tiere, darun­ter mehre­re Hunde und Katzen, unzäh­li­ge Nager wie Meer­säu­li und Kanin­chen sowie Schild­krö­ten und rund 200 teils exoti­sche Vögel. Das Tier­heim soll aller­dings nur Zwischen­sta­ti­on sein. Der Gross­teil der Katzen, die Hunde und die Nager warten im Necker­tal auf ein neues schö­nes Zuhau­se mit liebens­wür­di­gen Besit­zern. Was die Tiere eint: Sie haben oft ein schlim­mes Schick­sal hinter sich und nieman­den mehr, der sich um sie kümmert. Sie wurden ausge­setzt oder wurden vernach­läs­sigt. Sie wurden verges­sen oder verlas­sen. Es sind Tiere, die aus Privat­haus­hal­ten kommen und frei­wil­lig abge­ge­ben wurden oder die Tier­schutz und Poli­zei in die Obhut des Tier­heims gebracht haben. So auch Lilly­fee und Mika. Die beiden Hunde tollen freu­dig in der Aussen­an­la­ge umher und begrüs­sen die Gäste aufgeregt.

Tausen­de Tiere landen jähr­lich im Tierheim.

Kastra­ti­ons­pflicht gefordert

Die beiden klei­nen Racker sind schon länge­re Zeit im Zwin­ger des Tier­heims. Unfrei­wil­lig, wie Marcel Jung erklärt. Gerne würde er die Hünd­chen an einen schö­nen Ort vermit­teln, aber er darf nicht – aus einem absur­den Grund: Nach dem Tod des Besit­zers kamen die beiden Hunde gemäss Gesetz in die Erbmas­se. Das Ganze zieht sich in die Länge. Marcel Jung geht nicht davon aus, dass sie vor ihrem Tod den Tier­heim­zwin­ger noch verlas­sen können. «Das ist sehr scha­de für die beiden.» Mit ihnen warten vier weite­re Hunde auf eine Vermitt­lung. Wir Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer lieben Haus­tie­re. Über 40 Prozent der Haus­hal­te besit­zen mindes­tens einen Hund, eine Katze oder Fische, Vögel und Nager. In der Schweiz lebten 2022 rund 0,5 Millio­nen Hunde und rund 1,8 Millio­nen Katzen. Doch nicht immer schaf­fen wir es, unse­re Verpflich­tung gegen­über den Tieren wahr­zu­neh­men. Das merken auch die Verant­wort­li­chen: «Die Zahl der abge­ge­be­nen Tiere ist in den vergan­ge­nen Jahren immer stär­ker gestie­gen», sagt Marcel Jung.

«Die Zahl der abge­ge­be­nen Tiere ist in den vergan­ge­nen Jahren immer stär­ker gestie­gen», sagt Marcel Jung.

Gebüh­ren schre­cken ab

Im vergan­ge­nen Jahr hat der Papageien- und Büsi­hof Mogels­berg Schlag­zei­len gemacht. Es war die Rede von einer Katzen­schwem­me und von einem drohen­den Aufnah­me­stopp. Ende 2023 waren 40 Samt­pfo­ten in der Vermitt­lung. Mitt­ler­wei­le habe sich die Situa­ti­on beru­higt und die Zahl abge­ge­be­ner Tiere sei gerin­ger als im Vorjahr, sagt Marcel Jung. «Aber gera­de zur Feri­en­zeit merken wir leider immer einen Anstieg.» Das Problem: Heute verlan­gen Tier­hei­me nicht selten Aufnahme- und Abga­be­ge­büh­ren. Damit sollen Kosten wie Futter und Tier­arzt­rech­nun­gen bezahlt werden. Für ein Tier­heim, das ausschliess­lich von Spen­den und Lega­ten lebt, ein notwen­di­ger Zustupf. «Viele Leute verste­hen das nicht und weigern sich, etwas zu zahlen. Sie scheu­en sich deshalb, das Tier ins Tier­heim zu brin­gen», erklärt Jung. Dies führe nicht selten dazu, dass die Besit­zer die ihnen über­drüs­sig gewor­de­nen Tiere vor der Feri­en­rei­se im Wald «entsor­gen». Von den 13 000 im Jahr 2022 in Schwei­zer Tier­hei­men abge­ge­be­nen Tieren waren rund 5128 Findel­tie­re. Marcel Jung kennt das leider nur zu gut. Erst vor weni­gen Tagen habe er wieder Meer­säu­li aufge­nom­men, die in einer Karton­schach­tel ausge­setzt wurden.

Im Büsi- und ­Papa­gei­en­hof in Mogels­berg warten viele Katzen auf ein neues Zuhause.

Verant­wor­tung fehlt

Ein Problem sieht Marcel Jung auch in der raschen Fort­pflan­zung der Katzen. Schät­zungs­wei­se 100 000 bis 300 000 Katzen in der Schweiz sind herren­los. Eine Kastrations- oder Chip-Pflicht gibt es bei uns nicht. «Eine solche wäre wünschens­wert», sagt Jung. Gera­de Bauern­hof­kat­zen würden sich oft unkon­trol­liert vermeh­ren. Dadurch sei auch die Gefahr der Über­tra­gung von Krank­hei­ten gross, was zu hohen Folge­kos­ten führen könne. Dies wieder­um stei­ge­re die Gefahr, dass Katzen ausge­setzt würden. Ein Teufels­kreis. Proble­ma­tisch sieht Marcel Jung auch die «Tren­di­sie­rung» bestimm­ter Rassen, spezi­ell bei Hunden. Durch Filme oder Social Media würden Tren­d­ras­sen entste­hen, die dann in kurzer Zeit aus «Pres­ti­ge­grün­den» vermehrt nach­ge­fragt werden, bis sie von neuen Tren­d­ras­sen abge­löst werden. Als Beispiel nennt Jung Mopse oder Pitbulls. Einen Hype hatte Anfang der 2000er-Jahre auch Hotel­er­bin Paris Hilton geschaf­fen, als sie ihren Chihua­hua über­all hin mitnahm und so den Begriff des Hand­ta­schen­hünd­chens präg­te. Marcel Jung verur­teilt solche Trends, zeigt aber auch Verständ­nis: «Wenn wir Menschen etwas unbe­dingt wollen, setzt manch­mal unser Verstand aus.» Gegen­über den Züch­tern hat Jung ein ambi­va­len­tes Verhält­nis: «Viele sind nicht seri­ös und über­schwem­men den Markt. Meist stehen mone­tä­re Inter­es­sen im Vorder­grund und nicht die Tiere.» Marcel Jung hat schon vieles gese­hen und trotz­dem gehen ihm die Geschich­ten immer noch nahe: «Ich würde mir so sehr mehr Verant­wor­tung von den Menschen gegen­über den Tieren wünschen.»

Ein Teufels­kreis: Durch Filme und Social Media werden immer wieder Tier­ras­sen gehypt.

Bezie­hun­gen aufbauen

Der Rund­gang im Tier­heim neigt sich lang­sam dem Ende zu. In den Gängen des Vogel­hau­ses kommt uns Laris­sa Gribi entge­gen. Sie nimmt sich Zeit für Kaka­du Julio. Zu diesem hat sie ein ganz beson­de­res Verhält­nis. Stolz sitzt er auf Gribis Schul­ter, zeigt seine schö­ne Haube in voller Pracht und nagt genüss­lich an der Lese­bril­le seiner Pfle­ge­rin. Für die Tiere ist der Kontakt zu den Menschen wich­tig. «Aber es sind nicht alle so zutrau­lich wie er», sagt Laris­sa Gribi und bringt Julio zurück zu seinen Artge­nos­sen in die Volie­re. Draus­sen im Zwin­ger bellt derweil ein schö­ner schwar­zer Misch­ling. Er ist nervös und springt am Gitter hoch. Tier­pfle­ge­rin Jenny Nigg sperrt ihn für eini­ge Minu­ten in sein Zimmer ein. «Zur Beru­hi­gung», wie sie sagt. Er sei sich noch nicht an die verän­der­te Umge­bung gewohnt. Auch der Rüde hat kein einfa­ches Leben hinter sich. Die Poli­zei hatte den Hund vorbei­ge­bracht, mit der Aussa­ge, der Besit­zer werde ihn am kommen­den Tag abho­len. Das war vor mehre­ren Mona­ten. Zwischen­zeit­lich hat der Besit­zer ange­ru­fen, er könne sich nicht mehr um den Hund kümmern. Eine Verzichts­er­klä­rung unter­schrieb er nicht, der Hund verbleibt entspre­chend im Tier­heim. «Ich kann nicht verste­hen, wie man eine solche Tatsa­che wegschie­ben und solche Entschei­dun­gen tref­fen kann», sagt Marcel Jung. Und Jenny Nigg fügt hinzu: «Es ist schon trau­rig, was man alles sieht, und die Menschen und ihr Verhal­ten machen mich nach­denk­lich.» Es sind alles Schick­sa­le, die die Tier­pfle­ger betrof­fen machen. «Was würden wir denn machen, wenn es keine Tier­hei­me mehr gibt?», fragt Marcel Jung rheto­risch. Das Tier­heim Papageien- und Büsi­hof Mogels­berg ist unab­hän­gig und privat geführt. Um die Kosten zu decken, ist es auf Feri­en­gäs­te ange­wie­sen. «Wenn ich an die Sorgen und Proble­me denke, würde ich das alles nicht mehr machen. Aber es geht ums Tier. Und dafür würde ich das Risi­ko und die Heraus­for­de­run­gen immer wieder auf mich nehmen», sagt Jung, der sich für einen obli­ga­to­ri­schen Tier­schutz­fran­ken stark macht. «1 Fran­ken pro Jahr und Erwach­se­ner, das würde doch nieman­dem wehtun und würde den Tieren so viel brin­gen.» Jung ist sich sicher: «Dies würde auch die Frage nach der Verant­wor­tung gegen­über unse­ren Haus­tie­ren wieder mehr in den Fokus rücken.»

Marcel Jung star­te­te vor 20 Jahren mit einem Papageienhof.

Büsis brin­gen Geld

Ange­fan­gen hat alles vor genau 20 Jahren mit Papa­gei Pepi­to. Diesen hatte der gelern­te Plat­ten­le­ger unver­hofft geschenkt bekom­men. Nach und nach kamen weite­re – meist exoti­sche Vögel – in die Obhut von Marcel Jung. Die Volie­ren wurden mehr, das Geld weni­ger. Ein neuer Plan muss­te her, denn: «Mit Vögeln lassen sich keine Spen­den gene­rie­ren. Sie haben keinen Jöh-Effekt wie etwa Katzen», sagt Jung. So nahm er dann auch mit diesem Hinter­ge­dan­ken den ersten Fell­knäu­el bei sich auf – ein drei­bei­ni­ges, im Wald ausge­setz­tes Kätz­chen. Damit war der Start­schuss für das Tier­heim gelegt. Heute ist der Papageien- und Büsi­hof Mogels­berg gemäss Jungs Aussa­gen das einzi­ge Alters­heim für Papa­gei­en in der Schweiz und die einzi­ge Auffang­sta­ti­on, welche nicht züch­tet und handelt. Es ist mitt­ler­wei­le später Vormit­tag. Jenny Nigg war den ganzen Morgen damit beschäf­tigt, die Räume im Katzen­haus zu säubern und die Samt­pfo­ten zu verpfle­gen. Nun hat sie Pause. Diese verbringt sie mit ihrem eige­nen Vier­bei­ner. Auch Fusel fand über den Tier­schutz den Weg ins Tier­heim und schliess­lich zu seiner lieben­den neuen Besit­ze­rin. Und das drei­bei­ni­ge Kätz­chen? Es streift heute noch übers Areal und ist somit die ältes­te Mitbe­woh­ne­rin im Katzen­al­ters­heim, wo es umsorgt seinen Lebens­abend verbrin­gen darf.

Text: Ales­sia Pagani

Bilder: Ana Kontoulis

Veröf­fent­licht: 23.08.2024

«Viele Betroffene ermutigt»

Vor rund einem Jahr ist die schweiz­wei­te Pilot­stu­die zur Aufar­bei­tung der ­Miss­bräu­che im kirch­li­chen Umfeld erschie­nen. Der Schock über die Ergeb­nis­se ist bis heute gross, Rufe nach Mass­nah­men wurden laut. Was ist der aktu­el­le Stand?

«Seit Septem­ber 2023 hat sich eini­ges getan», hält Vreni Pete­rer aus Schlatt AI fest. Sie ist Präsi­den­tin der IG‑M!kU, einer Gemein­schaft von Miss­brauchs­be­trof­fe­nen im kirch­li­chen Umfeld, und selbst Betrof­fe­ne. Nach­dem am 12. Septem­ber 2023 die Vorstu­die der Univer­si­tät Zürich präsen­tiert wurde, hat Vreni Pete­rer in zahl­rei­chen Inter­views Betrof­fe­nen eine öffent­li­che Stim­me gege­ben. In den vergan­ge­nen zwölf Mona­ten hat sie auch an vielen Sitzun­gen und Gesprä­chen mit den verschie­dens­ten kirch­li­chen Gremi­en teil­ge­nom­men. «Einer­seits gibt es Betrof­fe­ne, die davon berich­ten, dass sie nun endlich ernst genom­men werden und ihnen zuge­hört wird. Ande­re erle­ben, dass sie nach wie vor für ihr Recht kämp­fen müssen. Ich kenne Betrof­fe­ne, die sogar einen Juris­ten einschal­ten muss­ten.» Die Katho­li­sche Kirche hat verschie­de­ne Mass­nah­men beschlos­sen, um Miss­brauch aufzu­de­cken und zu verhin­dern. «Es ist ein Prozess der klei­nen Schrit­te», sagt Vreni Pete­rer und fügt hinzu: «Wir sind noch lange nicht am Ziel.» Als posi­ti­ve Entwick­lung nennt sie, dass nun auch dem spiri­tu­el­len Miss­brauch die nöti­ge Beach­tung geschenkt wird. «Nicht immer handelt es sich bei Über­grif­fen um sexu­el­le Gewalt, das wuss­ten viele bisher nicht. Auch Macht­miss­brauch oder Mani­pu­la­ti­on sind Formen von Über­grif­fen, die verhee­ren­de Folgen im Leben Betrof­fe­ner haben können.»

Am 13. Septem­ber 2023 stell­ten sich Bischof Markus Büchel und Vreni Pete­rer in St. Gallen den Fragen der Medi­en zu sexu­el­len Über­grif­fen im Bistum St. Gallen und den Mass­nah­men, die künf­tig psychi­sche und physi­sche Grenz­ver­let­zun­gen verhin­dern sollen.

Mass­nah­men umsetzen

Die Mass­nah­men rich­tig umzu­set­zen, sei ein anspruchs­vol­les Unter­fan­gen, sagte der Churer Bischof Joseph Bonn­emain bei einer Medi­en­kon­fe­renz am 27. Mai. Eine der Mass­nah­men ist die Tren­nung der Bera­tung von Betrof­fe­nen und Melde­struk­tu­ren. Betrof­fe­ne sollen künf­tig an kanto­na­le Opfer­hil­fe­stel­len verwie­sen werden. Vreni Pete­rer: «Diese Stel­len sind etabliert, deshalb macht das auch Sinn und es ist auch schon Reali­tät, dass Betrof­fe­ne dort­hin verwie­sen werden.» Derzeit sind die Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz (SBK), die kath. Kanto­nal­kir­chen (RKZ) und die kath. Ordens­ge­mein­schaf­ten (Kovos) im Gespräch mit diesen Stel­len, um sich am Mehr­auf­wand finan­zi­ell zu betei­li­gen. Eben­so werden kirch­li­che Informations- und Koor­di­na­ti­ons­stel­len als Support für die Opfer­be­ra­tung geschaf­fen. Und es gibt eine Weiter­ent­wick­lung der kirchen­in­ter­nen Melde- und Fall­be­ar­bei­tungs­struk­tu­ren. Ziel ist es, im Janu­ar 2025 eine unab­hän­gi­ge Melde­stel­le zu haben. «Natür­lich wünsch­te ich mir, dass solche Mass­nah­men möglichst schnell konkret umge­setzt werden», räumt Vreni Pete­rer ein. Ihr sei in den vergan­ge­nen Mona­ten jedoch bewusst gewor­den: Damit die Mass­nah­men künf­tig wirk­lich gut funk­tio­nie­ren, soll nicht über­stürzt gehan­delt werden. «Aber viele Betrof­fe­ne haben sich nach dem 12. Septem­ber 2023 gemel­det. Sie benö­ti­gen jetzt offe­ne Ohren und Unter­stüt­zung. Aktu­ell kann dies nicht immer opti­mal gebo­ten werden.» Die Zeit dränge.

Erfah­re­nes aufschreiben

Seit Septem­ber 2023 berich­ten die Medi­en regel­mäs­sig über die Aufar­bei­tung der Miss­bräu­che im kirch­li­chen Umfeld. Dies ist laut Vreni Pete­rer nicht ohne Wirkung geblie­ben: «Das Thema ist in der Öffent­lich­keit. Dies hat viele Betrof­fe­ne ermu­tigt, zum ersten Mal über das erfah­re­ne Leid zu spre­chen oder sich zu melden.» Bei der IG‑M!kU haben sich über fünf­zig Betrof­fe­ne gemel­det. Vreni Pete­rer erzählt auch von Nach­rich­ten, die sie auf Insta­gram bekom­men hat. «Es war diesen Betrof­fe­nen ein Anlie­gen, das Erfah­re­ne aufschrei­ben zu können», sagt sie. «Wir hoffen, dass sich noch mehr Betrof­fe­ne melden. Jede Geschich­te trägt dazu dabei, das Gesche­he­ne aufzu­ar­bei­ten.» Die IG‑M!kU will auch mit Info­aben­den in der ganzen Deutsch­schweiz einen Beitrag zur Aufar­bei­tung leis­ten und gleich­zei­tig Betrof­fe­ne ermu­ti­gen. Der erste Abend wird am 1. Okto­ber in Chur statt­fin­den und gleich­zei­tig online via Zoom übertragen.

«Es ist ein Prozess der klei­nen Schrit­te», sagt Vreni Pete­rer knapp ein Jahr nach Präsen­ta­ti­on der Pilot-Studie und fügt hinzu: «Wir sind noch lange nicht am Ziel.» (Archiv­bild Septem­ber 2023)

Psycho­lo­gi­sches Assessment

Die SBK, RKZ und Kovos haben weite­re Mass­nah­men beschlos­sen: Künf­tig sollen alle Seel­sor­gen­den vor dem Einstieg in eine kirch­li­che Tätig­keit ein psycho­lo­gi­sches Assess­ment durch­lau­fen. Dies soll auffäl­li­ge Persön­lich­keits­struk­tu­ren aufzei­gen. Für die Umset­zung dieser Mass­nah­me hat sich die Kirche Unter­stüt­zung bei Rund­stedt, einem dafür spezia­li­sier­ten Unter­neh­men, geholt. Eine drit­te Mass­nah­me umfasst die Stan­dards für Perso­nal­dos­siers und Infor­ma­ti­ons­aus­tausch. Täter zu verset­zen, war in der Vergan­gen­heit möglich, da zu wenig Austausch statt­ge­fun­den hat. Derzeit werden Stan­dards entwi­ckelt für die Führung der Personaldossiers.

Text: Stephan Sigg

Bild: Regi­na Kühne (Archiv, 13. Septem­ber 2023)

Veröf­fent­licht: 16.08.2024

«Leider herrscht sehr viel Unwissenheit»

Der Israel-Palästina-Konflikt beschäf­tigt. Dies zeigen nicht zuletzt die gestie­ge­nen Besu­cher­zah­len im Jüdi­schen Muse­um Hohen­ems. Muse­ums­di­rek­tor Hanno Loewy und sein Team ­versu­chen, mit Wissens­ver­mitt­lung ihren Beitrag gegen Anti­se­mi­tis­mus zu leisten.

«Wir waren vorbe­rei­tet – sofern man auf so etwas über­haupt vorbe­rei­tet sein kann», sagt Hanno Loewy. Der 63-Jährige spricht mit ruhi­ger und beson­ne­ner Stim­me. Loewy muss seine Antwor­ten nicht abwä­gen. Es sind Antwor­ten, die er schon zigmal gege­ben hat. Aber es sind auch Antwor­ten auf Fragen, auf die es eigent­lich keine oder sicher­lich keine einfa­chen Antwor­ten gibt: Fragen zum Israel-Palästina-Konflikt, der am 7. Okto­ber mit dem Über­fall der Hamas auf Isra­el auf furcht­ba­re Weise eska­liert ist und die bis heute dauern­de mili­tä­ri­sche Offen­si­ve Isra­els im Gaza­strei­fen zur Folge hatte. Vom Konflikt ist Hanno Loewy direkt betrof­fen. Er ist seit 2004 leiten­der Direk­tor des Jüdi­schen Muse­ums Hohen­ems und war von 2011 bis 2017 Präsi­dent der Asso­cia­ti­on of Euro­pean Jewish Muse­ums. Loewy ist über­zeugt: Das Muse­um Hohen­ems kann durch Wissens­ver­mitt­lung seinen Beitrag gegen den gestie­ge­nen Anti­se­mi­tis­mus und ande­re radi­ka­le Reak­tio­nen auf den Konflikt leis­ten. «Leider herrscht sehr viel Unwis­sen­heit in diesem Bereich. Wir versu­chen, mit unse­ren Ausstel­lun­gen einen unge­wohn­ten und viel­leicht uner­war­te­ten Blick auf die jüdi­sche Geschich­te zu werfen.» Mit «guter Vorbe­rei­tung» meint er die aktu­el­le Ausstel­lung «A Place of Our Own. Vier junge Paläs­ti­nen­se­rin­nen in Tel Aviv», die noch bis Ende August zu sehen ist. Eine Ausstel­lung, die die paläs­ti­nen­si­sche Minder­heit Isra­els ins Zentrum stellt.

Unter­schied­li­che Konflikte

Das Muse­um Hohen­ems macht seit seiner Eröff­nung im Jahr 1990 mit Ausstel­lun­gen und nieder­schwel­li­gen Projek­ten jüdi­sche Geschich­te und Gegen­wart, und auch die wider­sprüch­li­che Reali­tät Isra­els und Paläs­ti­nas, greif­bar. Und dies ist nicht ganz einfach. Jüdi­sche Geschich­te ist viel­fäl­tig. «Es gab immer wieder frucht­ba­re Koexis­ten­zen. Und es gab Unter­drü­ckung und Migra­tion», sagt Loewy. 

Im Jüdi­schen Muse­um Hohen­ems möch­te Hanno Loewy die jüdi­sche Geschich­te und Gegen­wart, und auch die wider­sprüch­li­che Reali­tät Isra­els und Paläs­ti­nas, greif­bar machen.

Heute ist das Land Isra­el gespal­ten. Loewy spricht von vier unter­schied­li­chen Konflik­ten in und um Isra­el: Einer­seits dem Konflikt zwischen Isra­el und seinen arabi­schen Nach­barn, zwei­tens dem Konflikt um die Besat­zung, drit­tens dem Konflikt um Gleich­be­rech­ti­gung oder Diskri­mi­nie­rung der israe­li­schen Paläs­ti­nen­ser und schliess­lich dem inner­jü­di­schen Konflikt, ob Isra­el ein säku­la­rer oder reli­gi­ös domi­nier­ter Staat sein soll. «Inzwi­schen fragen sich viele kriti­sche Israe­lis, ob Isra­el die besetz­ten Gebie­te nun annek­tie­ren wird  oder ob umge­kehrt die Sied­ler in den besetz­ten Gebie­ten Isra­el beherr­schen. Diese Konflik­te können nur gemein­sam und von den Menschen vor Ort gelöst werden», sagt Loewy.

Inte­grie­ren, nicht ausgrenzen

Von der viel­fäl­ti­gen Geschich­te Isra­els zeugt auch die heuti­ge Bevöl­ke­rung. 1948, nach dem Rück­zug der Briten aus dem Mandats­ge­biet, gegrün­det, leben heute rund 1,8 Millio­nen Paläs­ti­nen­se­rin­nen und Paläs­ti­nen­ser im klei­nen Staat zwischen Mittel­meer und Jordan. Dies macht rund 20 Prozent der Bevöl­ke­rung Isra­els aus. Eben­falls rund 20 Prozent gehö­ren dem musli­mi­schen Glau­ben an. «Dies sind weder Zuge­wan­der­te noch Frem­de», sagt Hanno Loewy. Ein Umstand, der oft verges­sen werde. «Isra­el wird diese Menschen als inte­gra­len Teil der Gesell­schaft begrei­fen müssen, nicht als ausge­grenz­te Minder­heit.» Genau hier setzt das Muse­um an. Auch die kommen­de Ausstel­lung wird diese pola­ren Iden­ti­täts­po­li­ti­ken infra­ge stel­len. Sie handelt von der Erin­ne­rung und Gegen­wart arabisch-jüdischer Lebens­wel­ten aus der Perspek­ti­ve von sieben Künst­le­rin­nen und ihrem arabisch-jüdischen Hinter­grund. «Wir wollen Menschen zeigen, die im Konflikt zwischen den Stüh­len sitzen und an die die wenigs­ten denken.»

Gros­ses Interesse

Die Situa­ti­on rund um den Gaza­krieg und den auch in der Schweiz gestie­ge­nen Anti­se­mi­tis­mus macht nicht nur Hanno Loewy betrof­fen. Dies zeigt sich auch an den Besu­cher­zah­len im Jüdi­schen Muse­um Hohen­ems. Das Inter­es­se ist gross. Mit mehr als 20 000 Eintrit­ten verzeich­ne­te das Muse­um im vergan­ge­nen Jahr die höchs­te Zahl seit Eröff­nung. «Wir wurden gera­de­zu über­rannt», sagt der Muse­ums­di­rek­tor. Noch steht vor ihm eini­ges an Arbeit. Die Wissens­ver­mitt­lung ist noch längst nicht been­det. Ein Projekt beschäf­tigt die Muse­ums­ver­ant­wort­li­chen seit eini­ger Zeit – und steht nun kurz vor dem Start. Gemein­sam mit dem Kanton St. Gallen plant das Jüdi­sche Muse­um Hohen­ems in Diepold­sau ein Vermitt­lungs­zen­trum zum Thema Flucht und Gren­ze in den Jahren 1938–1945.

Veröf­fent­li­chung: 9. August 2024
Text: Ales­sia Paga­ni
Bilder: Ana Kontoulis

Wenn nicht der Tod sie scheidet

Nach einer Tren­nung wieder neuen Lebens­mut finden? Das ist schwie­rig, aber möglich, wenn man die vier Phasen der Tren­nung bewusst durch­wan­dert. Hilfe bietet das kirch­li­che Semi­nar «Trennung/Scheidung». Das Pfar­rei­fo­rum war am Abschluss­abend in Sargans dabei.

Das Semi­nar ist vorbei. Quint­essenz: Alle haben Kraft­quel­len gefun­den, neue Schrit­te gewagt und neuen Mut gefasst. Auch der Kontakt unter­ein­an­der hat sie berei­chert und gestärkt. Kein Wunder, immer­hin haben alle das glei­che Schick­sal erlit­ten, wenn auch in unter­schied­li­cher Prägung. Während bei B. die psychi­sche Erkran­kung der Part­ne­rin verbun­den mit einer Sucht­pro­ble­ma­tik zur Tren­nung führ­te, hat dies bei den ande­ren ande­re Grün­de. Matthi­as Koller Filli­ger, einer der beiden Semi­nar­lei­ter, legt am Boden noch­mals die vier Trau­er­pha­sen aus. In der Betrach­tung machen sich die Teil­neh­men­den bereits Gedan­ken, in welcher Phase sie jetzt stecken. Bei R. ist immer noch viel Wut mit im Spiel. «Das ist doch feige, dass er das Tele­fo­nat nicht entge­gen­nimmt, wenn ich anru­fe», sagt sie. A. hatte zwar ein gutes Tele­fo­nat mit ihrem ehema­li­gen Schwie­ger­va­ter, möch­te aber derzeit lieber keinen Kontakt mehr mit ihm. Nach­dem sie mehr­mals dessen Anru­fe nicht entge­gen­ge­nom­men hatte, wurde vorwurfs­voll nach den Grün­den gefragt. «Muss ich mir denn Dinge über meinen Ex anhö­ren, die ich gar nicht wissen möch­te?», fragt sie rheto­risch. Verge­bung – auch sich selbst zu verge­ben, das ist ein Prozess der Zeit braucht. «Die Lösung liegt in euch selbst», gibt Matthi­as Koller Filli­ger allen mit auf den Weg, nach­dem er ihre eige­nen Worte zitiert hat.

Matthi­as Koller Filli­ger legt die vier Phasen der Tren­nung offen. Nach der Phase des «Nicht-Wahrhaben-Wollens» und der Tren­nung folgt die Phase der aufbre­chen­den Gefühle. 

Nie leicht­fer­tig

Zu einer gelin­gen­den Bezie­hung gehö­ren immer zwei. Wenn sich – für Aussen­ste­hen­de über­ra­schend – ein lang­jäh­ri­ges Paar trennt, wird oft mit Unver­ständ­nis, Vorver­ur­tei­lung, Mitleid oder hilf­lo­sen Trost­ver­su­chen reagiert. Dies alles bringt Betrof­fe­ne nicht weiter. Leicht­fer­tig tren­nen sich lang­jäh­ri­ge Paare nie. Es steckt immer eine Leidens­ge­schich­te dahin­ter. Diese sorgt letzt­lich für Verlet­zun­gen bei allen Betei­lig­ten. Freund­schaf­ten bröckeln weg. Die Ange­hö­ri­gen müssen sich mit der Situa­ti­on arran­gie­ren. Die Erwerbs­ar­beit muss allen­falls aufge­stockt werden und manch­mal entgleist die finan­zi­el­le Situa­ti­on trotz­dem. Das alles zehrt an den Nerven und frisst Ener­gie. Da sind Gott­ver­trau­en und Kontak­te zu verständ­nis­vol­len Menschen in ähnli­cher Situa­ti­on eben­so hilf­reich wie profes­sio­nel­le Hilfe. Das Semi­nar «Trennung/Scheidung» kann der erste Schritt in eine neue selbst­be­wuss­te und eigen­stän­di­ge Rich­tung sein. Es sorgt für Klar­heit und Perspektiven.

Matthi­as Koller Filli­ger (Bild) und Sonja Kroiss haben die Teil­neh­men­den auf ihrem Weg begleitet.

Alle vier Phasen durchleben

Das Trennungs-/Scheidungsseminar gibt es seit eini­gen Jahren nicht nur im Sargan­ser­land. Gelei­tet wird es durch den Theo­lo­gen und Erwach­se­nen­bild­ner Matthi­as Koller Filli­ger von der Fach­stel­le PEF Partnerschaft-Ehe-Familie des Bistums St. Gallen in Zusam­men­ar­beit mit der Katho­li­schen Kirche in der Regi­on Sarganserland-Werdenberg. Als Kontakt­per­son vor Ort beglei­te­te die Seel­sor­ge­rin und Wangs­er Theo­lo­gin Sonja Kroiss die Grup­pen. Auch an ande­ren Orten im Bistum ist der Ablauf so wie in Sargans. Nach einem Einstiegs­abend mit Vorstel­lungs­run­de und Stand­ort­be­stim­mung folgt das Tages­se­mi­nar, in welchem die Betrof­fe­nen dank fach­li­cher Hilfe­stel­lung Perspek­ti­ven für ihr Leben ohne Part­ner oder Part­ne­rin entwi­ckeln können. Dazu legt Matthi­as Koller Filli­ger die vier Phasen der Tren­nung offen. Nach der Phase des «Nicht-Wahrhaben-Wollens» und der Tren­nung folgt die Phase der aufbre­chen­den Gefüh­le. Sie ist allen­falls geprägt von Wut oder Hass auf den oder die Ex. Zugleich kommen Selbst­zwei­fel und Minder­wer­tig­keits­ge­füh­le auf. Einsam­keit und Trau­er machen sich breit. Die Phase der Neuori­en­tie­rung bringt Hoff­nung. Man nimmt das Leben wieder aktiv in die Hand und das Selbst­wert­ge­fühl gesun­det lang­sam. Mit der letz­ten Phase kann ein neues Lebens­kon­zept wach­sen, die eige­nen Stär­ken kommen wieder zum Vorschein. Eine Abkür­zung gibt es auf diesem teils jahre­lan­gen Weg nicht, wohl aber Umwe­ge und Rück­fäl­le. Heute, ein halbes Jahr nach dem Tages­se­mi­nar, sagt B.: «Ich wäre gern ganz normal mit ihr befreun­det.» Doch aus seinen Worten wird auch klar: Bis dahin scheint es noch ein langer Weg zu sein. Ende offen.

Text und Bild: Kath­rin Wetzig

Veröf­fent­licht: 2. August 2024

Semi­nar Trennung/ Schei­dung in ­St. Gallen

Das nächs­te Mal wird das Semi­nar in St. Gallen ange­bo­ten am 4. Novem­ber 2024, 18.30 bis 21 Uhr, 16. Novem­ber 2024, 9 bis 18 Uhr, Mai 2025 Nach­tref­fen, Leitung: Urszu­la Pfis­ter, Seel­sor­ge­rin, Heilig­kreuz St. Gallen, und Matthi­as Koller Filli­ger, Fach­stel­le PEF, Ort: DAJU, Weber­gas­se 15, St. Gallen. Die Anzahl Teil­neh­men­de ist beschränkt, Anmel­dung bis 28. Okto­ber: Urszu­la Pfis­ter, Fede­r­erstr. 12, 9008 St. Gallen, Tel. 071 224 07 34, urszula.pfister@kathsg.ch. Teil­nah­me­bei­trag: Fr. 50.– pro Teil­neh­mer (inkl. Mittag­essen am Sams­tag). Bei finan­zi­el­len Fragen bitte an Urszu­la Pfis­ter wenden. Es sind nur Einzel­an­mel­dun­gen möglich, keine getrenn­ten Paare.

Pfarrblatt im Bistum St.Gallen
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