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Jugendbeilage Oberstufe Buchs SG

Schü­le­rin­nen der Ober­stu­fe Grof Buchs SG haben sich im Reli­gi­ons­un­ter­richt mit Advent und Weih­nach­ten beschäf­tigt und eine Advents­bei­la­ge entwi­ckelt, die mit der Dezember-Ausgabe verschickt wird.

Down­load Jugendbeilage

«Wir besu­chen die 1. Ober­stu­fen­klas­se im Ober­stu­fen­zen­trum Grof Buchs SG. Bereits nach den Sommer­fe­ri­en haben wir mit diesem Projekt begon­nen. Es war noch total heiss und wir haben uns mit Weih­nach­ten beschäf­tigt! Maria? Josef? Jesus? Aber gleich­zei­tig hat das bei uns die Vorfreu­de geweckt. Es soll­te viel öfter Advent sein – das ist eine so schö­ne Zeit. Leider vergeht sie so schnell, deshalb soll­te man sich im Advent an jedem Tag beson­ders viel Zeit nehmen.»

Text: Stephan Sigg

Bild: Ana Kontoulis

Veröf­fent­licht: 25. Novem­ber 2022

67 Jahre mit Kerzen verbunden

Im Leben von Elsa Egger (83) dreht sich alles um Kerzen und Fami­lie. Im Gespräch erzählt die Patro­nin der Hong­ler Kerzen in Altstät­ten, warum sie immer noch täglich in der Firma ist und worauf sie bei Kerzen kritisch achtet.

«Wenn es auf Weih­nach­ten zugeht, müss­te ja nicht unbe­dingt ich als Person, sondern mehr die Kerzen und das Licht im Vorder­grund stehen», sagt Elsa Egger zur Begrüs­sung. Sie stellt sich nicht gerne in den Mittel­punkt. Dennoch hat sie im Unter­neh­men eine star­ke Präsenz und ist immer noch opera­tiv im Geschäft des Kerzen-Unternehmens tätig. Sie steht im engen Austausch mit Mitar­bei­ten­den und Kunden. «Ich bin schon sehr einge­bun­den in der Firma», bemerkt sie. Es sei ihr aber auch bewusst, dass sie in einem sensi­blen Alter sei und nie wisse, in welche Rich­tung es weiter­ge­he. Im Moment ist sie im Schuss, denn es herrscht Hoch­be­trieb. Nebst der Weih­nachts­aus­stel­lung locken das Kerzen­ca­fé und das Kerzen­zie­hen zusätz­li­che Besu­che­rin­nen und Besu­cher an. Weite­re Höhe­punk­te im Geschäfts­jahr sind Licht­mess und Ostern, daran habe sich bis heute nichts geän­dert. «Beliebt ist momen­tan auch das Zelt für den Rampen­ver­kauf. Leute kaufen aufgrund der drohen­den Energie-Knappheit vermehrt Kerzen für den Notvor­rat ein», erklärt die Geschäftsfrau. 

Elsa Egger absol­vier­te 1955 die KV-Lehre bei Hong­ler Kerzen.

Mit der Firma verheiratet

1955 hat Elsa Egger die KV-Lehre bei Hong­ler Kerzen absol­viert und 1962 folg­te die Heirat mit dem dama­li­gen Geschäfts­füh­rer. Mit dem Eintritt ihrer drei Söhne in die Firma gab es einen Umbruch. Der Hand­werks­be­trieb, der haupt­säch­lich Kerzen für Kirchen herstell­te, entwi­ckel­te sich zu einem moder­nen Unter­neh­men mit neuer Produk­ti­ons­hal­le, Verkaufs­la­den und Online-Shop. «Es grenzt wirk­lich an ein Wunder, dass wir schon so viele Jahre mitein­an­der arbei­ten und alle am selben Strick ziehen», sagt sie und ergänzt aus mütter­li­cher Sicht: «Meine Kinder sind alle drei so unter­schied­lich und trotz­dem funk­tio­niert es.» Eine gute Unter­neh­mens­kul­tur ist Egger sehr wich­tig. Sie ist erfreut, dass ihre Söhne die elter­li­che Philo­so­phie weiter­tra­gen: «Uns geht es nicht nur um den Profit, wir möch­ten auch einen Sinn hinter der Arbeit sehen.» 

Die Heim­os­ter­ker­zen sind noch immer beliebt.

Im Wandel der Zeit

Bei den Rohstof­fen für die Kerzen­pro­duk­ti­on ist eini­ges im Wandel. «Wir testen immer wieder Alter­na­ti­ven zu Paraf­fin, beispiels­wei­se mit Soja‑, Raps- und Oliven­wachs. Aufgrund der beschränk­ten Ressour­cen und Halt­bar­keit blei­ben diese aller­dings Nischen­pro­duk­te.» Bienenwachs-Kerzen sind nach wie vor gefragt, vor allem bei den litur­gi­schen Kerzen. Für diese bestehe nach dem Kirchen­recht eine Kult­vor­schrift von 55 Prozent Bienenwachs-Anteil, «früher waren es noch 100 Prozent», erin­nert sie sich. «Allge­mein sind Altar­ker­zen weni­ger gefragt, weil weni­ger Messen statt­fin­den. Ritua­le mit Kerzen­licht haben aller­dings zuge­nom­men, auch geseg­ne­te Kerzen sind nach wie vor beliebt. Ein wich­ti­ges Produkt ist die Heim­os­ter­ker­ze – eine Kopie der gros­sen Oster­ker­ze. Diese sind sehr beliebt und werden oft für den Heim­ge­brauch als Tisch­ker­ze oder Geschenk gekauft.» 

Emotio­na­les Produkt

Die Kerze als Produkt eines alten Hand­werks hat für Egger eine beson­ders emotio­na­le Bedeu­tung: «Es leuch­tet und es hat einen Auftrag.» Sie betrach­tet das Kerzen­licht berufs­be­dingt auch immer ein biss­chen kritisch wegen der Brenn­qua­li­tät. Kerzen beglei­ten Menschen durch das ganze Leben von Geburt bis zum Tod. «Wir haben entspre­chend viele Anfra­gen für indi­vi­du­el­le Verzierungs-Wünsche, diese werden von unse­ren ­Mitar­bei­ten­den mit viel ­Liebe zum Detail umge­setzt», sagt sie stolz. 

«Wachs klebt – so lautet ein altes Kerzenmacher-Sprichwort und meint, dass man oft ein Leben lang mit seiner Arbeit ­verbun­den bleibt.»

Elsa Egger
Elsa Egger fühlt sich wohl umge­ben von Kerzen und Menschen: «Ich bin sehr gut aufge­ho­ben in diesem gros­sen Team und möch­te noch so lange weiter­ma­chen, wie es die Gesund­heit erlaubt.»

Text: Katja Hong­ler (es besteht keine verwandt­schaft­li­che ­Bezie­hung zur Hong­ler Kerzen AG)

Bild: Ana Kontoulis

Veröf­fent­licht am 24.11.2022

Jubla — wer darf mitmachen?

Leser­fra­ge: Muss man Mitglied in einer Landes­kir­che sein, um bei Jung­wacht Blau­ring, kurz Jubla, mitzu­ma­chen?

Fran­zis­ka Köppel, Leite­rin Impuls­ar­beits­stel­le Rebstein, Jung­wacht Blau­ring Kanto­ne SG/AI/AR/GL

Die Antwort auf diese Leser­fra­ge möch­te ich gleich ­vorweg­neh­men: Nein, das muss man nicht. Auf unse­rer Websei­te www.jubla.ch ist zu lesen: «Die Jubla ist ein ­Kinder- und Jugend­ver­band mit über 400 Scha­ren (loka­le Verei­ne) – offen für alle, unab­hän­gig von Fähig­keiten, Herkunft oder Religion.»

Diese Offen­heit zeich­net den Verein aus und bietet einen klaren Mehr­wert: In der Jubla findet jedes inter­es­sier­te Kind seinen Platz. Leis­tung und Vergleich rücken in den Hinter­grund, gemein­sam lassen sich verbin­den­de Momen­te erle­ben. Die Jubla bietet ihren ­Mitglie­dern eine sinn­vol­le, alters­ge­rech­te Frei­zeit­ge­stal­tung. Sie ist Lebens­schu­le für die jugend­li­chen Leiten­den, die mit viel Spass und Begeis­te­rung Verant­wor­tung über­neh­men und in Leitungs­kur­sen Kompe­ten­zen entwi­ckeln oder erwei­tern können.

Ideen entwi­ckeln und Verant­wor­tung übernehmen

Der Ursprung der Jubla liegt bei der katho­li­schen Kirche, genau­er gesagt den katho­li­schen Pfar­rei­en. In den 1930er-Jahren riefen diese die Kinder- und Jugend­an­ge­bo­te «Jung­wacht» und «Blau­ring» ins Leben. Bis heute versteht sich die Jubla als Teil der katho­li­schen ­Kirche und macht dies mit ihrem Grund­satz «Glau­ben leben» sicht­bar. So kommen christ­li­che Werte und Tradi­tio­nen – wie sie auch in vielen ande­ren Reli­gio­nen und Gemein­schaf­ten veran­kert sind – noch heute im Schar­all­tag zum Tragen. Zusam­men lachen, am Lager­feu­er singen, Gutenacht­geschichten erzäh­len, Tisch­ri­tua­le spre­chen, Later­nen basteln, Kuchen für den guten Zweck verkau­fen, den Sami­ch­laus­tag feiern, Program­me für Asyl­su­chen­de veran­stal­ten, die Köpfe zusam­men­ste­cken und Ideen entwi­ckeln, Verant­wor­tung über­neh­men und gemein­sam weiter­kom­men, beson­de­re Momen­te feiern, Freund*innen fürs Leben finden: Das alles sind Akti­vi­tä­ten, die ihren Ursprung in Werten wie Frie­de und Gerech­tig­keit, Soli­da­ri­tät, Tole­ranz, Respekt und Spiri­tua­li­tät finden. Dabei geht es in der Jubla stets um das Mitein­an­der. Es zählen Gemein­sam­kei­ten – keine Unterschiede.

Jubla-Luft schnup­pern

Es gibt bei der Jubla also kein Aufnah­me­kri­te­ri­um ausser dem Alter: In den meis­ten Scha­ren können Kinder ab der ersten oder zwei­ten Klas­se beitre­ten. Hinzu kommen auch immer mehr «Jubli­nis», also Grup­pen für Kinder im Kinder­gar­ten­al­ter, die sich in der Regel einmal pro Monat tref­fen. Jedes Jahr gibt es auch einen natio­na­len Schnup­per­tag. Der ­soge­nann­te «Jubla-Tag» findet jeweils Anfang Septem­ber direkt bei den Scha­ren statt. Wer Jubla-Luft schnup­pern möch­te, kann aber auch jeder­zeit bei einer Jubla-Schar in seiner Regi­on vorbeischauen.

Leser­fra­gen an info@pfarreiforum.ch

Ein Frustrierter bricht auf

Inspi­riert durch Pilge­rin­nen und Pilger und deren Erleb­nis­se hat die Rorscha­ch­e­rin ­Beatri­ce Mock das ­Thea­ter­stück ­«#JAKOB S WEG – ein Pilger­stück» geschrie­ben. Die Komö­die ­beleuch­tet die unter­schied­li­chen Pilger-Beweggründe. Im Novem­ber ist Premiere. 

Die Theo­lo­gin und Thea­ter­schaf­fen­de Beatri­ce Mock wurde vom Verein Pilger­her­ber­ge Sankt Gallen ange­fragt, ein Pilger­thea­ter zu entwi­ckeln. «Ein Stück zwischen Klamauk, Komö­die und spiri­tu­el­lem Gebet, etwa so laute­te der Auftrag», erklärt Beatri­ce Mock mit Schalk in ihrer Stim­me. Von Seite des Vereins Pilger­her­ber­ge sagt Erika Pert­zel, Ideen­ge­be­rin und OK-Präsidentin für das Pilger­thea­ter: «Wir möch­ten bewusst auch Leute ausser­halb der Pilger-Szene anspre­chen und die Pilge­rei noch bekann­ter machen.»

Stephan Bitsch spielt die Haupt­rol­le Ambros.

Eine intel­lek­tu­el­le Reise

Mock hat den Jakobs­weg noch nicht unter die eige­nen Füsse genom­men, dennoch ist sie faszi­niert vom Pilgern. «Wir alle sind stän­dig unter­wegs von einem Ort zum andern, von einer Szene zur nächs­ten. Beim Pilgern möch­ten viele den Alltag hinter sich lassen und sich neu besin­nen.» Bei ihrer inten­si­ven Recher­che hat sie erstaun­li­che Eindrü­cke und Fakten über das Pilgern erhal­ten und rasch gemerkt, dass die Asso­zia­tio­nen zum Pilgern sehr viel­sei­tig sind. Nach der Lektü­re von Studi­en und Büchern folg­te der prak­ti­sche Teil: An fünf Tref­fen mit Bekann­ten aus ihrer «Theater-Bubble» und Jakobsweg-Interessierten hat sie indi­vi­du­el­le Erfah­run­gen und Ansich­ten von Pilgern­den und Ange­hö­ri­gen einge­holt. Sie haben disku­tiert, warum sich jemand auf eine Pilger­rei­se begibt und was das Gehen auslöst. Eine wich­ti­ge Inspi­ra­ti­ons­quel­le war auch die Ausstel­lung von Johann Kralew­ski mit 17 lebens­gros­sen Skulp­tu­ren. Das Credo des Künst­lers laute­te: «Ich will bewe­gen, dies gilt sowohl auf körper­li­cher Ebene wie auch in intel­lek­tu­el­ler Hinsicht.» Ihre gesam­mel­ten Inputs hat Mock zu einer Geschich­te verar­bei­tet. Das fina­le Dreh­buch schrieb sie in Vezelay – einem male­ri­schen Dorf im fran­zö­si­schen Burgund, wo Pilgern­de aus ganz Euro­pa vorbei­zie­hen. «Durch einen Facebook-Post bin ich zu einer Unter­kunft an diesem Pilger-Hotspot gekom­men», sagt Mock. 

Beatri­ce Mock hat das Stück geschrie­ben und sie wirkt auch als Regis­seu­rin mit.

Hash­tag bedeu­tet Stress

Nicht selten ist eine Krise der Auslö­ser für eine Pilger­rei­se. So auch beim Haupt­dar­stel­ler Ambros. Er ist ein Jour­na­list der alten Schu­le, der mit seiner geplan­ten Story «Jakob ist weg» versagt. Frus­triert über den ober­fläch­li­chen und schnell­le­bi­gen Online-Journalismus, bricht er aus seinem Hams­ter­rad aus und geht auf den Jakobs­weg. Ange­spro­chen auf den Hash­tag im Titel des Stückes, erklärt Mock: «Damit symbo­li­sie­ren wir die moder­ne Welt des Jour­na­lis­mus, die Jagd nach «Klicks» und «Views» als Kontrast zur seriö­sen, fakten­ori­en­tier­ten Bericht­erstat­tung, wie sie unser Ambros betreibt.» Im Stück spie­len zwei weite­re pilgern­de Figu­ren mit: eine älte­re Dame, die ihre Reise auf dem Jakobs­weg als spiri­tu­el­le Schluss­auf­ga­be vor dem Tod sieht und eine junge Bike-Pilgerin, die stän­dig neue, aben­teu­er­li­che Trails sucht. «Viele pilgern heute aus sehr unter­schied­li­chen Beweg­grün­den, das wollen wir mit diesem Thea­ter aufgrei­fen. Die Fragen rund um das Thema Pilgern sind sehr mensch­lich, aktu­ell und kultur­über­grei­fend.» Ob sie auch reli­giö­ser Natur sind, über­las­se sie dem Publikum. 

Das Ensem­ble probt einmal bis zwei Mal pro Woche in Rorschach.

Keine einfa­che Hauptrolle

Das Theater-Ensemble besteht aus sechs Laien-Schauspielende und einer profes­sio­nel­len Spre­che­rin. «Die gröss­te Heraus­for­de­rung besteht darin, passen­de Proben­ter­mi­ne zu finden», gesteht Mock. Für Stephan Bitsch, der die Haupt­rol­le Ambros spielt, bedeu­ten die ein- bis zwei­mal wöchent­li­chen Proben und die Ausein­an­der­set­zung mit der Rolle einen gros­sen Zeit­auf­wand. Er selbst arbei­tet als Sozi­al­päd­ago­ge und hat vor sechs Jahren die Ausbil­dung zum Thea­ter­päd­ago­gen absol­viert. Er freut sich, mit dieser Rolle nun auch Bühnen­er­fah­rung als Schau­spie­ler sammeln zu können: «Es ist aller­dings keine einfa­che Rolle, ich muss­te mich zuerst in die Gefühls­la­ge des frus­trier­ten Typen in seiner Lebens­kri­se hinein­ver­set­zen bis ich merk­te, dass ein klei­ner Teil in mir auch unzu­frie­den ist. In der Rolle kann ich nun diese eige­ne Unzu­frie­den­heit ausle­ben, was sehr befrei­end ist. Gleich­zei­tig bin ich froh, dass Ambros in diesem Stück auch eine Wand­lung durch­macht.» Pilgern kennt Bitsch aus eige­ner Erfah­rung: «Ich war schon drei­mal auf dem Pilger­weg in der Schweiz, einmal auch fastend, was das Erleb­nis noch inten­si­ver mach­te». Die Auffüh­run­gen im Novem­ber sollen erst der Anfang sein, die Thea­ter­crew will mit ihrem Stück auf Tour gehen.

Das Theater-Ensemble besteht aus sechs Laien-Schauspielende und einer profes­sio­nel­len Sprecherin

Weite­re Infos Pilgertheater

Text: Katja Hongler

Bilder: Ana Kontoulis

Veröf­fent­licht: 14.11.2022

Plötzlich mit Messer und Gabel überfordert

An verschie­de­nen Statio­nen müssen Alltags­situationen aus der Perspek­ti­ve von Perso­nen mit Demenz gemeis­tert werden. Ein Spiel­zeug­au­to über eine gezeich­ne­te Stras­se schie­ben. Doch das Bild ist spie­gel­ver­kehrt, jede Kurve wird zur Gedulds­pro­be. Diese und zwölf weite­re Statio­nen des Demenz­si­mu­la­tors vermit­teln eine Ahnung vom Alltag von Menschen, die an Demenz erkrankt sind.

Frei­tag­nach­mit­tag im refor­mier­ten Kirch­ge­mein­de­haus in Ganter­schwil. Sieben Teil­neh­me­rin­nen des Kurses «Menschen mit Demenz beglei­ten» testen den «Demenz­si­mu­la­tor»: An einer Stati­on gilt es, eine Schür­ze anzu­zie­hen – aber mit über­gros­sen Hand­schu­hen. Jeder Knopf ist eine Heraus­for­de­rung. An einer ande­ren Stati­on wartet ein Text. Doch er ist von so vielen Hiero­gly­phen verun­stal­tet, dass man ihn nur mit viel Konzen­tra­ti­on lesen kann. Ich gebe mir Mühe, versu­che mich zu konzen­trie­ren, aber sehr schnell macht sich Unge­duld und Frus­tra­ti­on breit. An ande­ren Statio­nen fühlt man sich hilf­los oder verliert – weil es nicht so funk­tio­niert wie gewünscht – das Inter­es­se und die Lust. So geht es auch den ande­ren Teil­neh­me­rin­nen. Zwar wird ab und zu gelacht, doch die Betrof­fen­heit ist deut­lich spür­bar: Was für uns nur ein Test ist, ist für Menschen, die an Demenz ­erkrankt sind, der Alltag.

Frus­tra­ti­on und Scham

Welchen Hinder­nis­sen begeg­nen Demenz­kran­ke in ihrem Alltag? Maya Hauri Thoma, bei der Evangelisch-refomierten Kirche des Kantons St. Gallen zustän­dig für die Projekt­stel­le «Hoch­alt­rig­keit und Demenz», hat den Demenz­si­mu­la­tor mit seinen 13 Statio­nen in Deutsch­land entdeckt und in die Schweiz geholt. Er kommt bei Kursen zum Einsatz, wird aber auch an Kirch­ge­mein­den, Pfar­rei­en und Bildungs­in­sti­tu­tio­nen ausge­lie­hen. Die Reso­nanz sei gross, in diesem Jahr war er in der ganzen Deutsch­schweiz unter­wegs. Selbst­ver­ständ­lich: Der Simu­la­tor ist nur ein Versuch, Einbli­cke in das Erle­ben und Empfin­den von Demenz-Erkrankten zu ermög­li­chen – wie es den Betrof­fe­nen wirk­lich geht, wissen nur sie. Maya Hauri Thoma weist auch darauf hin: «Es gibt nicht die Demenz. Jeder Demenz­kran­ke ist anders.» Bei den Teil­neh­me­rin­nen in Ganter­schwil löst der Simu­la­tor viel aus. «Man kann einfach nicht begrei­fen, dass etwas so einfa­ches und selbst­ver­ständ­li­ches nicht mehr geht», sagt eine, «man ist frus­triert und schämt sich.» Alle von ihnen haben privat oder in ihrem frei­wil­li­gen Enga­ge­ment schon mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, zu tun gehabt. Jemand erzählt von einem Demenz-Betroffenen, der plötz­lich nicht mehr am Senio­ren­mit­tags­tisch teil­nahm, weil er mit Messer und Gabel über­for­dert war. «Sie schä­men sich, auswärts zu essen und das vergrös­sert die Isola­ti­on noch mehr.»

Tipps für den Alltag

Der Demenz­si­mu­la­tor soll mehr als nur Betrof­fen­heit auslö­sen: Er soll Verständ­nis wecken für die Gefüh­le und das Verhal­ten von Demenz­kran­ken. Gleich­zei­tig soll er auch einen unver­krampf­ten Umgang ermög­li­chen. Maya Hauri Thoma zeigt den Teil­neh­me­rin­nen konkre­te Tipps für den Alltag auf: «Wenn ich weiss, dass ein Verwand­ter Mühe hat, mit Messer und Gabel zu essen, dann kann ich Apéro-Gebäck anbie­ten, das man mit der Hand essen kann.»

«Einen unver­krampfteren Umgang»

Ende Novem­ber schlies­sen die Gossau­er ­Pfar­rei­en ihr ­Themen­jahr zur Demenz ab. Was hat es ausgelöst?

Martin Rusch, Sie sind ­Seel­sorger und ­Mitor­ga­ni­sa­tor des Themen­jah­res. Warum ­haben Sie dieses angeboten?

Martin Rusch: Die Kirche hat eine Verant­wor­tung für Demenz­kran­ke und deren Umfeld. Neben den medi­zi­ni­schen und sozia­len Ange­bo­ten leis­tet die Seel­sor­ge einen wich­ti­gen Beitrag. Wir wollen zeigen, dass wir für Betrof­fe­ne und deren Ange­hö­ri­ge da sind.

Wird es in Zukunft spezi­el­le Ange­bo­te für Demenz-­Erkrankte in den Gossau­er Pfar­rei­en geben?

Martin Rusch: Das war auch eine der Erkennt­nis­se in diesem Themen­jahr. Ursprüng­lich haben wir mit dem Gedan­ken gespielt, Gottes­diens­te für Demenz-Erkrankte zu initi­ie­ren. Fach­per­so­nen haben uns darauf hinge­wie­sen, dass es für die Betrof­fe­nen wich­tig sei, Gottes­diens­te in ihrer gewohn­ten Umge­bung mit dem gewohn­ten Ablauf zu erle­ben. Deshalb wäre es gera­de kontra­pro­duk­tiv, etwas Neues zu entwickeln.

Welche Erkennt­nis­se nehmen Sie aus diesem Themen­jahr mit?

Martin Rusch: Wir waren über­rascht von der gros­sen Reso­nanz. Alle Anläs­se sind auf gros­ses Echo gestos­sen, man hat gemerkt, wie sehr das Thema die Menschen beschäf­tigt. Mich haben die Inputs und Gesprä­che ermu­tigt, ein Stück offe­ner und natür­li­cher mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind, umzu­ge­hen. Eines der schöns­ten Erleb­nis­se war das Singen mit Demenz-Erkrankten. Der St. Galler «Chor für Demenz­kran­ke» hat uns in Gossau besucht und mit Betrof­fe­nen aus unse­ren Pfar­rei­en gesun­gen. Die Sänge­rin­nen und Sänger haben mit gros­ser Hinga­be mitgemacht.

→ Der Demenz­si­mu­la­tor ist vom 28. Novem­ber bis 4. Dezem­ber noch­mals in Gossau ­(Gemein­schafts­haus Witten­wis) zu Gast. Infos: www.kathgossau.ch

Text: Stephan Sigg

Fotos: zVg.

Veröf­fent­li­chung: 26. Okto­ber 2022

Im Moment da sein

Wie funk­tio­nie­ren Gottes­diens­te für Menschen mit Demenz? Zwei Seel­sor­gen­de erzäh­len, worauf es dabei ankommt und wieso es wich­tig ist, sie zu feiern.

Stär­ken­des mitgeben

«An erster Stel­le stehen für mich in einem Gottes­dienst für Menschen mit Demenz die eige­ne Grund­hal­tung und die Würde des Menschen», sagt Andre­as Barth, Verant­wort­li­cher für den Fach­be­reich «Seel­sor­ge­Plus» des Bistums St. Gallen. Hier­bei handelt es sich um Seel­sor­ge im Zusam­men­wir­ken mit Menschen mit und ohne Beein­träch­ti­gun­gen. «Die Würde steht jedem von uns zu jeder Zeit zu. Mit der Taufe bekommt man das Verspre­chen mit auf den Weg, dass man seine Würde bis zum Lebens­en­de und auch trotz star­ker Einschrän­kun­gen nicht verliert.» Der Gottes­dienst sei der Rahmen, in dem spür­bar werde, dass Gott für alle da ist. Ausser­dem solle der Gottes­dienst einem etwas mitge­ben, das fürs Leben stär­kend sei.

«Unge­plan­te Momen­te stos­sen bei mir immer auf ein offe­nes Herz und lösen ein Gefühl der Zuge­hö­rig­keit aus: Im Sinne von ‹schön, dass du da bist›», sagt Andre­as Barth, Verant­wort­li­cher Fach­be­reich «Seel­sor­ge­Plus» des Bistums St. Gallen.

In der Gelas­sen­heit bleiben

Anders als in einem gewöhn­li­chen Gottes­dienst ist in einem Gottes­dienst für Menschen mit Demenz vor allem die Spra­che. Laut Barth ist sie lang­sa­mer und besteht aus weni­ger Worten. Demge­gen­über steht eine grös­se­re Acht­sam­keit im Blick auf die Körper­spra­che, Mimik und Gestik. Auch die «Versinn­li­chung» wie durch Musik oder Gerü­che bekommt mehr Bedeu­tung. «Anders ist auch, dass man als Seel­sor­gen­der stär­ker im Moment präsent sein muss. Was durch­aus heraus­for­dernd ist», sagt er. «Es geht darum, körper­li­che und emotio­na­le Äusse­run­gen wahr­zu­neh­men. Lächelt jemand? Hat er Tränen in den Augen? Macht er etwas Spezi­el­les?» Barth erzählt von einem Mann mit Demenz, der jeweils seine Mund­har­mo­ni­ka hervor­zog. Er hatte darauf immer schon gerne Kirchen­lie­der gespielt. «Ich bat ihn folg­lich jeweils darauf zu spie­len und merk­te, dass seine Lieder auch vielen der ande­ren Perso­nen mit Demenz vertraut waren», sagt er. «Solche unge­plan­ten Momen­te stos­sen bei mir immer auf ein offe­nes Herz und lösen ein Gefühl der Zuge­hö­rig­keit aus: Im Sinne von ‹schön, dass du da bist›». Auch Ange­hö­ri­gen könne es helfen, zu versu­chen in der Gelas­sen­heit zu blei­ben. Anspan­nun­gen in einem selbst könn­ten die Unsi­cher­heit von Menschen mit Demenz noch verstär­ken. «Für Ange­hö­ri­ge ist es schwie­rig, wenn der Vater oder die Mutter ‹nicht mehr so funk­tio­niert› wie früher. Sie brin­gen Dinge anders und vor allem im Hier und Jetzt zum Ausdruck.»

Worte erleb­bar machen

Laut Barth ist ein Gottes­dienst ein Raum für sinn­emp­find­li­che Wahr­neh­mung. «Umso wich­ti­ger ist es, ihn nicht mit Symbo­len zu über­frach­ten, sondern sich auf weni­ges zu konzen­trie­ren», sagt er. Barth arbei­tet gern mit den Worten von Jesus: «Kommet her zu mir alle, die ihr mühse­lig und bela­den seid (…) so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.» «Gleich­zei­tig zeige ich ein Bild von Jesus, der seine Arme öffnet oder reiche ein Herz aus Stoff herum. So dass dieses Gefühl durch ein Zeichen versinn­licht wird», sagt er. Eine weite­re Möglich­keit etwas zu versinn­li­chen sei beispiels­wei­se, mit Öl das Kreuz­zei­chen auf die Hand einer Person zu zeich­nen. Auch die Kommu­ni­on löse Emotio­nen aus. «Sie ist in der Gene­ra­ti­on, die aktu­ell an Demenz erkrankt ist, das Erken­nungs­zei­chen dafür, Teil einer Gemein­schaft zu sein und die Erin­ne­rung daran ist oft tief verankert.»

«Ich erle­be oft, dass wich­ti­ge Feste im Kirchen­jahr wie Weih­nach­ten oder Ostern mit ihrer spezi­el­len Atmo­sphä­re, ihren Symbo­len und Gerü­chen posi­ti­ve Emotio­nen bei Perso­nen mit Demenz auslö­sen», sagt Sepp Koller, Spital­seel­sor­ger am Kantons­spi­tal St. Gallen.

Sich an Bekann­tem orientieren

Auch für Sepp Koller, Spital­seel­sor­ger am Kantons­spi­tal St. Gallen, zeich­net sich ein Gottes­dienst für Menschen mit Demenz durch seine Schlicht­heit aus. «Wich­tig sind zudem vertrau­te Elemen­te, die aber möglichst kurz gehal­ten werden», sagt er. Gebe­te wie das Vater­un­ser, das Ave Maria oder auch bekann­te Bibel­tex­te würden meist gut funk­tio­nie­ren. «Da viele der älte­ren Perso­nen die Texte seit ihrer Kind­heit kennen, sind sie im Lang­zeit­ge­dächt­nis gespei­chert und geben ihnen ein Gefühl der Sicher­heit.» Dassel­be gelte für bekann­te Lieder wie die Mari­en­lie­der, das «Lobe den Herren», das «Gros­ser Gott, wir loben dich» sowie Weihnachts- oder Oster­lie­der. Vertraut­heit könne beispiels­wei­se zudem ein Gesang­buch schaf­fen, das die jewei­li­ge Person in den Händen halte. «Ich erle­be oft auch, dass wich­ti­ge Feste im Kirchen­jahr wie Weih­nach­ten oder Ostern mit ihrer spezi­el­len Atmo­sphä­re, ihren Symbo­len und Gerü­chen posi­ti­ve Emotio­nen bei Perso­nen mit Demenz auslö­sen», sagt er. «Voraus­set­zung ist immer, dass die Erin­ne­rung an die Kirche gute Gefüh­le auslöst.»

Text: Nina Rudnicki

Bilder: pixabay.com; zVg.; Ana Kontoulis

Veröf­fent­li­chung: 25. Okto­ber 2022

Auf eigene Bedürfnisse achten

Was tun, damit die Lebens­qua­li­tät für Perso­nen mit Demenz, deren Ange­hö­ri­ge und Betreu­en­de möglichst gut bleibt? Ute Latuski-Ramm, Leite­rin der ökume­ni­schen Fach­stel­le «Beglei­tung in der letz­ten Lebens­pha­se» (BILL) sagt, wie wich­tig ein gutes Netz­werk ist. 

Wenn Ute Latuski-Ramm, Leite­rin BILL, einen konkre­ten Ratschlag an pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge von Demenz-Betroffenen gibt, dann diesen: «Holt euch Hilfe, um euch bei der Betreu­ungs­ar­beit zu entlas­ten. Man kann nicht auf allen Gebie­ten Exper­te sein.» In der Erschöp­fung sieht die refor­mier­te Pfar­re­rin denn auch die gröss­te Gefahr für die Ange­hö­ri­gen. Häufig leben Demenz­kran­ke mit ihrem Part­ner oder ihrer Part­ne­rin zusam­men. Mit der Krank­heit ändert sich die Bezie­hung grund­le­gend: «Die Rollen sind nicht mehr diesel­ben, die gemein­sa­men Akti­vi­tä­ten sind einge­schränk­ter, die Selbst­be­stim­mung ist für beide nicht wie zuvor. Die Pati­en­ten sind oft unru­hig, auch nachts», erklärt sie. Die Situa­ti­on der Ange­hö­ri­gen kann auch mit Unsi­cher­hei­ten, Zukunfts­ängs­ten, Schuld­ge­füh­len oder Druck von aussen belas­tet werden. Damit die Abwärts­spi­ra­le gestoppt werden kann, empfiehlt die Fach­stel­len­lei­te­rin, auf eige­ne Gren­zen und Bedürf­nis­se zu achten: «Nicht ohne Grund spricht man bei Ange­hö­ri­gen von ‹Pati­en­ten zwei­ter Ordnung›. Oft ist der Leidens­druck bei ihnen nicht weni­ger gross als bei den Betrof­fe­nen, aber sie sind weni­ger sicht­bar.» Darum sei es zentral, dass Ange­hö­ri­ge auf ein Netz­werk von Fach­leu­ten, Insti­tu­tio­nen und Frei­wil­li­gen zurück­grei­fen können. Punk­to Unter­stüt­zung für Ange­hö­ri­ge weist Latu­ski darauf hin, dass die BILL-Website demnächst mit einer Liste aller Hilfs­an­ge­bo­te verlinkt wird. «Mitt­ler­wei­le besteht ein gros­ses Ange­bot von profes­sio­nel­len Insti­tu­tio­nen, Pfar­rei­en und Frei­wil­li­gen, die Treff­punk­te, Ausflü­ge oder auch Feri­en­be­treu­ung für Demenz-Patienten mit oder ohne Ange­hö­ri­gen organisieren.»

Kurse für Ange­hö­ri­ge 

Im Aufbau­kurs der BILL-Kursreihe «Nahe sein in schwe­rer Zeit» lernen die Teil­neh­men­den viel über die Pallia­tiv­pfle­ge. Nebst ethi­schen Fragen zu Krank­heit und Ster­ben wird der Umgang mit an Demenz erkrank­ten Menschen thema­ti­siert. Für die einzel­nen Modu­le zieht die Fach­stel­len­lei­te­rin weite­re Fach­per­so­nen wie eine Psych­ia­te­rin, Geron­to­lo­gin oder Juris­tin bei. Sie selbst deckt den seel­sor­ge­ri­schen Bereich ab. «Bei der spiri­tu­el­len Beglei­tung von Demenz-Patienten ist mir wich­tig, dass man den Menschen in seiner Persön­lich­keit und Würde nicht vernach­läs­sigt.» Dabei spie­le die nonver­ba­le Kommu­ni­ka­ti­on eine zentra­le Rolle. Gera­de wenn sich die Betrof­fe­nen mit Worten schwer­tun würden, müsse man einen ande­ren Weg finden. Zum Beispiel mit der basa­len Stimu­la­ti­on: «Durch Gerü­che, Berüh­run­gen oder Musik werden verschie­de­ne Sinne akti­viert. So kann man Menschen trotz­dem nahe sein und den Moment erleb­ba­rer machen.» Auch reli­giö­se Ritua­le können hilf­reich sein. Es gelte stets auf die Bedürf­nis­se, die Biogra­phie und die Spiri­tua­li­tät der an Demenz erkrank­ten Person zu achten. Da müsse man sehr offen sein und die eige­ne reli­giö­se Prägung bewusst zurückstellen. 

Die Liebe im Zentrum

Latu­ski weiss aus ihrer Tätig­keit, dass die Bedürf­nis­se nach Liebe und Wert­schät­zung bei Demenz-Betroffenen oft ganz tief da sind. Damit diese Gefüh­le fass­ba­rer werden, verweist sie auf die Bedürf­nis­blu­me von Tom Kitwood und erklärt anhand von zwei Beispie­len: «Beim gemein­sa­men Betrach­ten von Fotos erkennt sich die demenz­kran­ke Frau viel­leicht wieder als junges Mädchen auf dem Hoch­zeits­bild, obwohl sie sich im Spie­gel schon länger nicht mehr erkennt. Oder mit Fragen wie: Erzähl doch mal, wie war das früher? kann man die Iden­ti­tät von Demenz­kran­ken stär­ken. Wert­schät­zung bedeu­tet auch, dass man einer Person mit Demenz weiter­hin wert­schät­zend und empa­thisch zuhört, auch wenn sie schon zum x‑ten Mal diesel­be Aussa­ge macht. Es hilft nicht, wenn man ihr entgeg­net, dass sie dies gera­de eben schon erzählt habe.» Diese Metho­de nennt man Vali­da­ti­on: Statt zu korri­gie­ren und auf die Fehler hinzu­wei­sen, erkennt man die Gefüh­le und bestä­tigt, dass diese gerecht­fer­tigt sind. 

Aufbau­kurs «Nahe sein in schwe­rer Zeit»

Der Aufbau­kurs «Nahe sein in schwe­rer Zeit» geht auch auf den Umgang mit ­Demenz­kran­ken ein. Behan­delt werden ­folgen­de Themen: Vorsor­ge, Ange­hö­ri­ge gut beglei­ten, Demenz und spiri­tu­el­le Beglei­tung, nonver­ba­le und verba­le Kommu­ni­ka­ti­on. Ute Latuski-Ramm leitet die ökume­ni­sche Fach­stel­le seit Septem­ber 2022. Sie hat Theo­lo­gie studiert und den­Lehrgang «Pallia­ti­ve Care» absol­viert. Weite­re Infor­ma­tio­nen: www.bill-sg.ch

Text: Katja Hongler

Fotos: zVg.

Veröf­fent­licht: 24.10.2022

«Ein ­Zeichen für das Verbindende»

Der pensio­nier­te Jurist Bruno Glaus bringt Kunst in das Begeg­nungs­zen­trum der kath. Kirch­ge­mein­de Uznach. Dabei sah er sich mit unbe­kann­ten ­Heraus­for­de­run­gen konfrontiert.

«Es ist meine erste Ausstel­lung, die ich in kirch­li­chen Räum­lich­kei­ten kura­tie­re. Es gab die eine oder ande­re Heraus­for­de­rung zu bewäl­ti­gen», sagt Bruno Glaus und lacht. Es dürfen keine Nägel in die Wände geschla­gen werden, es sind kaum Aufhän­ge­vor­rich­tun­gen vorhan­den, statt­des­sen hängen Kreu­ze an den Wänden. «Man hätte diese Kreu­ze einfach abneh­men können. Doch wir haben uns dafür entschie­den, sie mit den Werken zu kombi­nie­ren. Zwei der Künst­ler wiesen mich darauf hin, dass im Kreuz auch das Plus-Zeichen zu finden ist. Das christ­li­che Symbol kann auch als Zeichen für das Verbin­den­de gele­sen werden.»

Bruno Glaus
Bruno Glaus bringt Kunst ins katho­li­sche Begeg­nungs­zen­trum Uznach © Ana Kontou­lis / Pfarreiforum

Schöp­fe­ri­sche Urkraft

Die erste Ausstel­lung im katho­li­schen Begeg­nungs­zen­trum wirkt wie aus einem Guss. Die ausge­stell­ten Werke sind ganz bewusst plat­ziert. So steht beispiels­wei­se an der Front­wand im Sitzungs­zim­mer eine sommer­li­che Natur­fo­to­gra­fie von Klaus Robin. Sie gibt dem Raum eine beschwing­te, inspi­rie­ren­de Atmo­sphä­re. Der pensio­nier­te Jurist hatte sich schon in seiner beruf­li­chen Tätig­keit auf Kunst­recht spezia­li­siert. Seit vielen Jahren enga­giert er sich im Linth­ge­biet als Kunst­för­de­rer und ‑vermitt­ler. «Die Anfra­ge der Kirch­ge­mein­de für diese Aufga­be hat mich über­rascht, aber gefreut», sagt er. Er bezeich­ne sich als Agnos­ti­ker, doch er unter­schei­de zwischen der Kirche als Insti­tu­ti­on und den Gläu­bi­gen. «Mit ihnen verbin­den mich die glei­chen Werte.» Posi­tiv in Erin­ne­rung geblie­ben ist ihm, dass die katho­li­sche Kirch­ge­mein­de Uznach ihn, der keinen Bezug zur Kirche hat, vor eini­gen Jahren in die Kunst­kom­mis­si­on beru­fen habe. Damals muss­ten beim Neubau des Begeg­nungs­zen­trums zwei Objek­te ausge­wählt werden. Auch dieses Mal habe er viel Vertrau­en und Offen­heit erfah­ren. Hinter dem Slogan «Kosmos – Kirche – Kunst» könne Bruno Glaus voll und ganz stehen: «Der Glau­be an eine schöp­fe­ri­sche Urkraft verbin­det, wenn nicht alle, so doch die meis­ten Menschen», sagt er. «Die schöp­fe­ri­sche Urkraft im Kosmos steht über allen und allem, sie mani­fes­tiert sich in jedem Menschen als das Schö­ne, im Reli­giö­sen wie im Künst­le­ri­schen.» Vorläu­fig habe er zuge­sagt, drei Jahres­aus­stel­lun­gen zu kura­tie­ren. Diese sollen jeweils am Palm­sonn­tag starten.

Wich­ti­ge Plattformen

«Kirche und Kunst haben sich schon immer inspi­riert», sagt er. Er denkt an bekann­te Namen wie Gerhard Rich­ter oder Neo Rauch. «Seit Jahr­hun­der­ten geben die Kirchen Künst­lern wich­ti­ge Platt­for­men und haben damit das Kunst­schaf­fen geför­dert.» Glaus begrüs­se es sehr, dass die Kirch­ge­mein­de Uznach es regio­na­len Künst­le­rin­nen und Künst­lern ermög­licht, ihre Werke auszu­stel­len. «Muse­en zeigen heute meist nur die ganz gros­sen Namen. Die regio­na­len Kunst­schaf­fen­den gehen oft verges­sen.» Die erste Ausstel­lung ist dem Riet­land im Linth­ge­biet und dessen viel­fäl­ti­ger Natur­land­schaft gewid­met. Zu sehen sind unter ande­rem Kunst­wer­ke von Stefan Gort, Chris­to­pher T. Hunzi­ker, Klaus Robin und Georg Wick. Manche davon wurden eigens für die Ausstel­lung kreiert.

Bruno Glaus zeigt die Werke von Künstler*innen aus der Region

Auch Jugend­li­che begeistern

Glaus ist der vermit­teln­de Charak­ter der Ausstel­lung wich­tig: «Sie soll Menschen mit Kunst in Verbin­dung brin­gen, die sich sonst nicht damit beschäf­ti­gen.» In Uznach bringt er die Menschen nicht nur zur Kunst, sondern auch in kirch­li­che Räum­lich­kei­ten. Vor kurzem hat er in einer Führung Lehr­per­so­nen aus der Regi­on die Ausstel­lung gezeigt – in der Hoff­nung, dass diese wieder­um mit ihren Schü­le­rin­nen und Schü­lern die Ausstel­lung besu­chen und so eine junge Gene­ra­ti­on Zugang zur Kunst findet.

Die Ausstel­lung ist jeweils nach dem Gottes­dienst und am Donners­tag von 9 bis 11 Uhr geöff­net. Weite­re Infos

Text: Stephan Sigg

Bilder: Ana Kontoulis

Veröf­fent­licht: 10. Okto­ber 2022

Gesuche für finanzielle ­Unterstützung nehmen zu

Die wirt­schaft­li­chen Verwer­fun­gen der Pande­mie wirken noch immer nach: Diver­se kultu­rel­le und gemein­nüt­zi­ge Ange­bo­te, aber auch Privat­per­so­nen sind deswe­gen auf finan­zi­el­le Unter­stüt­zung ange­wie­sen. Auch die katho­li­sche Kirche erhält zuneh­mend mehr Anfragen.

Ist es in Ordnung, dass die Kirchen immer mehr Anfra­gen für finan­zi­el­le Unter­stüt­zungs­ge­su­che bekom­men, sich gleich­zei­tig aber viele Perso­nen für einen Kirchen­aus­tritt entschei­den? Diese Frage stell­te eine refor­mier­te Pfar­re­rin aus Zürich jüngst öffent­lich im Sozia­len Medi­um Twit­ter. Diese Entwick­lung sei Thema in Sitzun­gen ihrer Kirch­ge­mein­de. Auch im Bistum St. Gallen haben die Gesu­che etwa für finan­zi­el­le Notfall­über­brü­ckun­gen zuge­nom­men. «Gera­de während der Corona-Massnahmen haben wir massiv mehr Anfra­gen erhal­ten», sagt Phil­ipp Holder­eg­ger, Geschäfts­lei­ter der Cari­tas St. Gallen-Appenzell. «Gleich­zei­tig haben wir aber auch die nöti­gen finan­zi­el­len Mittel erhal­ten. Einer­seits von kirch­li­cher Seite, die die Hälf­te aller Mittel aufbringt. Ande­rer­seits haben wir beispiels­wei­se vom Kanton eine Vier­tel­mil­li­on Fran­ken bekom­men und von der Hilfs­ak­ti­on «Ostschwei­zer helfen Ostschwei­zern» (OhO) zwei­mal je eine halbe Million.»

Mehr Menschen verschuldet

Laut Holder­eg­ger befin­den sich die Gesu­che derzeit in etwa wieder auf demsel­ben Niveau wie vor Coro­na. «Inso­fern würde ich der Aussa­ge auf Twit­ter nicht ganz zustim­men», sagt er. «Was wir aber fest­stel­len ist, dass aktu­ell immer mehr Perso­nen zu uns in die Schul­den­be­ra­tung kommen. Die Betrof­fe­nen haben beispiels­wei­se während der Pande­mie die Limits ihrer Kredit­kar­ten aufge­braucht und wissen nicht, wie es finan­zi­ell weiter­ge­hen soll.» Holder­eg­ger betont, dass die Cari­tas ja genau dafür da sei, dass man vorbei­kom­men könne. «Die Schul­den­be­ra­tung und allen­falls finan­zi­el­le Unter­stüt­zung sind eine der Kern­auf­ga­ben, die der Katho­li­sche Konfes­si­ons­teil mit seinen Beiträ­gen an uns verknüpft hat», sagt er.

Gemein­nüt­zi­ge Engagements

Beim Katho­li­schen Konfes­si­ons­teil des Kantons St. Gallen sind es vor allem Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen, die um finan­zi­el­le Unter­stüt­zung anfra­gen. Laut Medi­en­spre­cher Roger Fuchs war die Zahl der Gesu­che in den vergan­ge­nen Jahren stei­gend. «Die Diens­te und Leis­tun­gen des Katho­li­schen Konfes­si­ons­teils werden inner­halb und ausser­halb der Kirche immer besser bekannt», sagt Roger Fuchs über diese Entwick­lung. «Gleich­zei­tig sind in vielen Berei­chen die Heraus­for­de­run­gen in den letz­ten Jahren mit der Pande­mie gewach­sen: Über­all muss gespart werden. Bei Sozia­lem und Kultu­rel­lem ist der Rotstift häufig sehr schnell ange­setzt. Folg­lich läuft vieler­orts die Suche nach Finan­zen.» Aktu­ell unter­stützt der Katho­li­sche Konfes­si­ons­teil unter ande­rem das Respect Camp in Gossau, die Rhein­ta­ler Bach­ta­ge, die Stif­tung Auto­bahn­kir­che Ande­er, die Darge­bo­te­ne Hand Ostschweiz oder den Verein B‑treff Flawil. Während der Pande­mie haben der Katho­li­sche Konfes­si­ons­teil und die Cari­tas beispiels­wei­se auch über Maria Magda­le­na (ein Bera­tungs­an­ge­bot des Kantons St. Gallen für Sexar­bei­ten­de) Spen­den­gel­der für Sexar­bei­ten­de, die in finan­zi­el­le Not gera­ten sind, zur Verfü­gung gestellt (siehe www.pfarreiforum.ch, Ausga­be 08/2022). Die Anspruchs­hal­tung, dass die Kirche finan­zi­el­le Unter­stüt­zung leis­ten soll, bezeich­net Roger Fuchs in Bezug auf den Katho­li­schen Konfes­si­ons­teil als berech­tigt. «Der Konfes­si­ons­teil verwal­tet die Einnah­men aus der Zentral­steu­er. Es gehört unter ande­rem zu seinen Aufga­ben, das kultu­rel­le Erbe zu bewah­ren, Güter und Immo­bi­li­en für die Nach­welt zu erhal­ten und auch in wohl­tä­ti­ge Arbei­ten zu inves­tie­ren», sagt er. Die Kirche trage mit ihren verschie­de­nen Enga­ge­ments zum Gemein­wohl und letzt­lich auch zum Zusam­men­halt in der Gesell­schaft bei.

Zu wenig zum Leben

Kaum jemand, der bei der Cari­tas in die Schul­den­be­ra­tung kommt, fordert laut Phil­ipp Holder­eg­ger, dass diese sämt­li­che seiner Schul­den beglei­chen solle. «Und eine Zunah­me dies­be­züg­lich stel­le ich auch nicht fest. Es sind Einzel­per­so­nen, die eine solche Erwar­tung haben und die gab es früher genau­so wie heute», sagt er. Ziel­grup­pe der Cari­tas sind von Armut betrof­fe­ne Perso­nen und Working Poor. Letz­te­res sind Perso­nen, die zwar keine Sozi­al­hil­fe bezie­hen, aber so wenig verdie­nen, dass das Geld nur knapp oder nicht bis Ende Monat reicht. «Oft schä­men sich die Betrof­fe­nen oder glau­ben, selbst schuld an ihrer Situa­ti­on zu sein», sagt Holder­eg­ger. «In solchen Situa­tio­nen stehen wir als Cari­tas hin und schau­en mit der betrof­fe­nen Person, was wir machen und wie wir aus dieser Situa­ti­on hinaus­hel­fen können.»

Text: Nina Rudnicki

Bild: Kellen­ber­ger und Kaminski/Caritas Schweiz

Veröf­fent­li­chung: 8. Okto­ber 2022

Podium Einsamkeit

«Allein bin ich ein Mensch ohne Seele»

Wie kann ich verhin­dern, dass ich einsam werde? Ein Podi­um in Watt­wil zeig­te auf, warum immer mehr Menschen unter Einsam­keit leiden und welche Auswe­ge es gibt.

Mit sieb­zig Jahren ist man nicht zu alt, um eine neue Bezie­hung einzu­ge­hen», sagt Sonja Ruck­li, während die Kame­ra sie beim Chat­ten filmt. Sie ist eine von sieben Menschen, die sich im Film «Einsam­keit hat viele Gesich­ter» porträ­tie­ren lies­sen. Der Film bildet den Einstieg ins Podi­um im BBZ zum Thema Einsam­keit, das am 7. Septem­ber unter ande­rem vom Amt für Gesund­heits­fra­gen des Kantons St. Gallen, der Seel­sor­ge­ein­heit Neutog­gen­burg und der evan­ge­li­schen Kirch­ge­mein­de Mitt­le­res Toggen­burg orga­ni­siert wurde. Die Einsam­keit in unse­rer Gesell­schaft nimmt zu. Das nehmen alle Podi­ums­teil­neh­men­den wahr. Und: Gefüh­le der Isola­ti­on treten nicht erst im Alter auf. «Ich erle­be in meiner Tätig­keit auch viele junge Menschen, denen Einsam­keit zu schaf­fen macht», sagt Stefan Rüsch, Psycho­lo­ge. «Sich einsam zu fühlen, ist mit Scham verbun­den.» Doch sich einzu­ge­ste­hen, einsam zu sein, sei oft ein erster Schritt. «Leider ist für viele die Hürde gross, Hilfe anzu­neh­men», so Tanja Merten. Die Fach­ärz­tin rech­net damit, dass die Einsam­keit in den nächs­ten Jahren durch die Digi­ta­li­sie­rung weiter zuneh­men wird: Viele Berei­che verla­gern sich ins Digi­ta­le, auch Einkäu­fe werden immer mehr online erle­digt. So fallen Kontak­te wie die Begeg­nun­gen in den Geschäf­ten oder der Plausch mit der Kassie­re­rin weg.

Rainer Pabst (mitte) moti­vier­te die Anwe­sen­den, mehr aufein­an­der zuzugehen.

Kontak­te zu Jüngeren

Agnes Heiniger-Gmür von Pro Senec­tu­te Wil & Toggen­burg weist darauf hin, dass unter Hoch­alt­ri­gen Einsam­keit beson­ders verbrei­tet sei. «Die Kraft, neue Kontak­te aufzu­bau­en lässt mit dem Alter nach. Man tut sich immer schwe­rer, Kontak­te zu pfle­gen oder aufzu­bau­en.» Ein Mittel gegen Einsam­keit können Hobbys sein: «Für viele ist es eine Hilfe, sich in einem Hobby vertie­fen zu können: Malen, schrei­ben …», hält Karo­li­na Stani­szew­ski vom Amt für Gesund­heits­vor­sor­ge fest. «Hilf­reich ist auch, regel­mäs­sig zu tele­fo­nie­ren oder Brief­freund­schaf­ten aufzu­bau­en. Das kann ich auch noch, wenn ich mobil einge­schränkt bin.» Rainer Papst, refor­mier­ter Pfar­rer der Kirch­ge­mein­de Mitt­le­res Toggen­burg, erlebt, dass oft auch Ehren­äm­ter und die Kontak­te, die dadurch entste­hen, Funda­men­te bis ins hohe Alter bilden: «Wenn ich mich lange beim Mittags­tisch oder beim Kirchen­ca­fé enga­giert habe, dann kann ich auch später dort hinge­hen, ich kenne die Leute und fühle mich will­kom­men.» Der refor­mier­te Pfar­rer sieht eine Chan­ce im Gene­ra­tio­nen­dia­log: «Wer die Möglich­keit hat, soll­te unbe­dingt auch Kontak­te zu jünge­ren Menschen aufbau­en.» Davon würden nicht nur die älte­ren, sondern auch die jünge­ren profi­tie­ren: «Älte­re Menschen haben so viel Lebens­er­fah­rung, es ist ein Gewinn für alle, wenn sie sich einbringen.»

Aufein­an­der zugehen

Bei eini­gen im Film Porträ­tier­ten tauch­te die Einsam­keit nach der Pensio­nie­rung auf – meist nicht direkt, aber ein paar Jahre später: «Wer im Berufs­le­ben steht, hat viele Kontak­te und da trai­niert man auto­ma­tisch den Austausch mit ande­ren Menschen», so Karo­li­na Stani­szew­ski, «wenn die Kontak­te wegfal­len, dann fehlt auch das Trai­ning und man verliert immer mehr die Routi­ne, mit ande­ren zu inter­agie­ren.» Auf eines wollen alle Podi­ums­teil­neh­men­den hinwei­sen: Es muss sich etwas in der Gesell­schaft tun. Doch das ist gar nicht so einfach, Einsam­keit sei ein stil­les Leiden. «Auf der Stras­se sieht man es nieman­dem an, dass er einsam ist», so Agnes Heiniger-Gmür. «Viele älte­re Menschen haben das Bedürf­nis, sich mitzu­tei­len. Deshalb ist es sicher nicht verkehrt, Fragen in diese Rich­tung zu stel­len.» Das Votum von Rainer Papst geht in eine ähnli­che Rich­tung: «Wir müssen alle Bezie­hungs­fä­hig­keit einüben. Die ganze Gesell­schaft muss akti­ver auf ande­re zuge­hen. Das ist kein Selbstläufer.»

Text und Bild: Stephan Sigg

Veröf­fent­licht: 03. Okto­ber 2022

Film über Einsamkeit

Im 34-minütigen Doku­men­tar­film «Einsam­keit hat viele Gesich­ter» erzäh­len sieben Perso­nen aus der Deutsch­schweiz über ihre Erfah­rung mit Einsam­keit: Was macht ihnen zu schaf­fen und was wünschen sie sich? «Allein bin ich ein Mensch ohne Seele», bringt Moham­med Malla seine Gefüh­le auf den Punkt. Gleich­zei­tig wird im Film auch sicht­bar, wie sie versu­chen, sich aus ihrer Isola­ti­on zu befrei­en. Der Film kann online ange­schaut werden.

→ www.einsamkeit-gesichter.ch

Pfarrblatt im Bistum St.Gallen
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