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Musik mit ­allen Risiken

Ob als Kanti­leh­rer, Orga­nist, Chor­dirigent oder wie in diesem Jahr als musi­ka­li­scher Leiter der Schloss­fest­spie­le Werden­berg: Karl Hard­eg­ger aus Gams erzählt, was es braucht, damit der Funke aufs Publi­kum überspringt.

Ein Camping­platz, ein Mond­auf­gang und Nebel, der diese Szene­rie einhüllt. Dazu Solis­tin­nen und Solis­ten, Chor und Orches­ter, die das Gesche­hen auf der Bühne musi­ka­lisch darstel­len. Auf diesen Teil im 3. Akt des Stücks «Die lusti­gen Weiber von Wind­sor» freut sich Karl Hard­eg­ger, musi­ka­li­scher Leiter der Schloss­fest­spie­le Werden­berg, beson­ders. Am 5. August ist es so weit: Dann dient der Werden­ber­ger See während zwei­er Wochen als Opern­ku­lis­se. «Der Mond­auf­gang ist der perfek­te Moment. Wenn von den Solos, über den Chor bis zum Orches­ter alles zu einem Gesamt­kunst­werk vereint ist, weiss man, worauf man hinge­ar­bei­tet hat», sagt er. «Gera­de da so eine Auffüh­rung Thea­ter und Musik live mit allen Risi­ken ist.»

Frische Stim­men für den Chor

Fast täglich hat der 65-Jährige im Juli mit den rund hundert Sängern und Sänge­rin­nen, Tänzern und Tänze­rin­nen, Musi­kern und Musi­ke­rin­nen sowie der Regie in der Lokre­mi­se in Buchs oder auf der Bühne am See geprobt. Das Stück handelt von Sir John Falstaff, der zwei Frau­en die Ehe verspricht. Als ihm diese auf die Schli­che kommen, ertei­len sie ihm eine Lekti­on. Karl Hard­eg­ger ist über­zeugt, dass der komö­di­en­haf­te Stoff in deut­scher Spra­che und die moder­ne Insze­nie­rung verschie­de­nes Publi­kum anspre­chen werden, auch solches, «das weit weg von der Oper ist». Wie wich­tig gera­de dieses Zusam­men­spiel mit dem Publi­kum ist, weiss Karl Hard­eg­ger durch seine lang­jäh­ri­ge Arbeit als Diri­gent und Chor­lei­ter etwa an der Operet­ten­büh­ne in Balzers oder der Weih­nachts­kon­zer­te mit dem Kanti­chor und der Rhein­ta­li­schen Sing­ge­mein­schaft. Als Musi­ker hat es Karl Hard­eg­ger immer geschätzt, glei­cher­mas­sen mit jungen Menschen und Laien sowie mit Profis zusam­men­ar­bei­ten zu können. «An den Konzer­ten mit dem Kanti­chor und der Rhein­ta­li­schen Sing­ge­mein­schaft waren von den 120 Sänge­rin­nen und Sänger die Hälf­te Jugend­li­che. Sie konn­ten von der Erfah­rung der Älte­ren profi­tie­ren, haben dafür mit ihren frischen Stim­men den Chor berei­chert», sagt er.

Immer ein Publikum

Aufge­wach­sen ist Karl Hard­eg­ger in Gams in einer Musi­ker­fa­mi­lie. Sein Vater war Akkor­deo­nist in der dama­li­gen Volks­mu­sik­grup­pe Kapel­le Alpstein. Schon in seiner Kind­heit trat Karl Hard­eg­ger mit dieser Grup­pe auf – seine Liebe zur Musik hatte er auf einem Klavier in seinem Eltern­haus entdeckt. Nach dem Lehrer­se­mi­nar folg­te ein Studi­um in Klavier und Orgel am Landes­kon­ser­va­to­ri­um in Feld­kirch. Sein Profes­sor habe ihm damals mit auf den Weg gege­ben: «Wenn du Orgel spielst, hast du immer ein Publi­kum.» Seit über 40 Jahren spielt Karl Hard­eg­ger seit­her regel­mäs­sig in den beiden Landes­kir­chen in Gams, Senn­wald und Sax. Am besten gefal­le ihm, dass heute in den Messen von Kirchen­stü­cken, über Musi­cal­me­lo­dien, volks­tüm­li­chen Liedern bis hin zu moder­nen Hits alles gespielt werden könne. «Wer mit Karl Hard­eg­ger spricht, bekommt einen Eindruck davon, wie ein Leben für die Musik und die perfek­ten Momen­te auf der Bühne sein muss – viel­leicht ist das für die eine oder den ande­ren ein Grund, sich in diesem Sommer einmal als Gast unter das Publi­kum an den Werden­ber­ger Schloss­fest­spie­len zu mischen.

→ Infos und Tickets: www.dielustigenweiber22.ch

Text: Nina Rudnicki 

Bild: zVg.

Veröf­fent­li­chung: 4. August

Sr. Mirjam, Kloster Jakobsbad

Kapuzinerin hält 1.August-Rede

Die Luft­seil­bahn Jakobsbad-Kronberg AG hat ange­sichts Corona-Krise und Krieg dieses Jahr für die 1. August-Rede auf dem Kron­berg bewusst eine spiri­tu­el­le Person ange­fragt: Worüber wird Schwes­ter Mirjam Huber, Mutter des Klos­ters Leiden Chris­ti in Jakobs­bad AI, sprechen?

Ein biss­chen erschro­cken bin ich schon, als ich für die Fest­re­de ange­fragt wurde», gesteht Sr. Mirjam im Gespräch mit dem Pfar­rei­fo­rum. Es sei für sie in erster Linie eine Ehre, aber auch eine klei­ne Belas­tung. «Ich bin eigent­lich kein Mensch der gros­sen Worte.» Nach einer kurzen Bedenk­zeit hat sie trotz­dem zuge­sagt: «Es hat mich vor allem gefreut, dass jemand aus der Kirche ange­fragt wurde. Darum habe ich mich dann auch entschie­den, diese Aufga­be anzu­neh­men und die Chan­ce zu nutzen, die christ­li­che Sicht­wei­se zu vertre­ten.» Sie notiert sich immer wieder Gedan­ken für die Rede, die ihr im Alltag durch den Kopf gehen. «Viele Leute haben schwie­ri­ge Zeiten hinter sich, darum möch­te ich mit meiner Rede Zuver­sicht und Hoff­nung durch den Glau­ben verbrei­ten. Gleich­zei­tig möch­te ich auch meine Dank­bar­keit für die guten Lebens­be­din­gun­gen in der Schweiz zum Ausdruck brin­gen.» Gemäss Felix Merz, Geschäfts­lei­ter der Luft­seil­bahn Jakobsbad-Kronberg AG, hat das 1. August-Sonnenaufgangs-Programm auf dem Kron­berg eine lange Tradi­ti­on: «Wir durf­ten schon Bundes­rä­te und ande­re, viel­fäl­ti­ge Promi­nenz als Redner oder Redne­rin verpflich­ten. Dieses Jahr freut es uns ganz beson­ders, dass wir mit der Anspra­che von Sr. Mirjam eine ganz neue Perspek­ti­ve einbrin­gen können. Wegen des aktu­el­len Welt­ge­sche­hens mit Coro­na und Krieg woll­ten wir bewusst eine Persön­lich­keit mit einem spiri­tu­el­len Hinter­grund einladen.»

Lampi­ons und Feuerwerk

Sr. Mirjam, aufge­wach­sen in Schwar­zen­bach SG, schätzt das Leben hier­zu­lan­de: «Schwei­ze­rin zu sein, löst bei mir in erster Linie eine gros­se Dank­bar­keit aus. Ich sehe es als Geschenk an, in diesem schö­nen Land leben zu dürfen. Die Schweiz ist gut orga­ni­siert, wir leben im Frie­den und wir können unse­rer Regie­rung vertrau­en.» Daher ist für sie der Natio­nal­fei­er­tag auch ein wich­ti­ger Tag, der gefei­ert werden soll: «Wir dürfen unse­re Freu­de zeigen und feiern, ohne ein schlech­tes Gewis­sen zu haben.» In ihrer Fami­lie wurde der 1. August im klei­nen Rahmen gefei­ert. Sie verbin­det damit schö­ne Kind­heits­er­in­ne­run­gen: «Wir durf­ten beim Eindun­keln mit unse­ren Lampi­ons durchs Dorf laufen und am Abend haben wir fein geges­sen und sind zusam­men­ge­ses­sen. Der Vater hat klei­ne Vulka­ne und Sonnen­feu­er­werk ange­zün­det und wir Kinder durf­ten benga­li­sche Zünd­höl­zer im Kreis schwingen.»

Besuch aus ande­ren Klöstern

Im Klos­ter Leiden Chris­ti leben insge­samt acht Schwes­tern, die jüngs­te Schwes­ter ist 30 Jahre jung und die Ältes­te ist 87-jährig. Eine Schwes­ter ist Slowa­kin und zwei weite­re sind aus Deutsch­land. Der Alltag in der Gemein­schaft findet mehr­heit­lich hinter den eige­nen Klos­ter­mau­ern statt. Sie pfle­gen ihre Geschwis­ter­lich­keit gerne unter­ein­an­der, haben aber auch einen regen Austausch mit ande­ren Kapu­zi­ne­rin­nen aus verschie­de­nen Klös­tern der Schweiz. So trifft sich jähr­lich eine Dele­ga­ti­on von allen Gemein­schaf­ten abwech­selnd in einem ande­ren Klos­ter für einen Begeg­nungs­tag. Zudem orga­ni­sie­ren sie gemein­sa­me Weiterbildungs-Kurse und Feri­en in ande­ren Klös­tern. Sr. Mirjam erin­nert sich: «Früher hatten wir am 1. August jeweils Besuch von einer Grup­pe Schwes­tern von St. Katha­ri­na Wil. Sie verbrach­ten ganz in der Nähe ihre Feri­en und so haben wir am Abend zusam­men gefei­ert.» Aus gesund­heit­li­chen Grün­den ist es heute nicht mehr allen Schwes­tern von St. Katha­ri­na möglich, ins Appen­zel­ler­land zu reisen. Zwei von ihnen kämen nach wie vor tage­wei­se in die Feri­en: «So blei­ben die beson­de­ren 1. August­fei­ern in leben­di­ger Erin­ne­rung.» Der Natio­nal­fei­er­tag wird nun im eige­nen Kreis gefei­ert: «Wir haben am Abend eine Eucha­ris­tie­fei­er und beten insbe­son­de­re für unse­re Heimat und unse­re Regie­rung. Danach sitzen wir im Klos­ter­gar­ten zusam­men und genies­sen eine Brat­wurst vom Grill, singen ein paar Lieder und lassen den Abend gemüt­lich ausklin­gen.» Gut möglich, dass Sr. Mirjam vor diesem 1. August ein biss­chen früher zu Bett gehen wird, weil sie für ihre Rede vor Sonnen­auf­gang aufste­hen musste.

Text: Katja Hongler

Bild: Ana Kontoulis

Veröf­fent­licht: 28. Juli 2022

Auferstehungsfeier für em. Bischof Ivo Fürer

Am Montag, 18. Juli 2022, fand die Abschieds­fei­er für den em. Bischof Ivo Fürer in der Kathe­dra­le St.Gallen statt.

Bilder vom Aufer­ste­hungs­got­tes­dienst in der Kathe­dra­le St.Gallen

Alex K. Fürer würdig­te seinen Bruder mit persön­li­chen Worten.
Fahnen­de­le­ga­tio­nen AV Turica und Steinacher ehrten den Verstorbenen.
Die Choral­scho­la unter der Leitung von Domka­pell­meis­ter Andre­as Gut.
Grab­le­gung in der Otmarskrypta.

Hinter­grund:

Zum Nach­ruf auf Ivo Fürer (Pfar­rei­fo­rum, 14.07.2022)

Text: Stephan Sigg

Bilder: Regi­na Kühne

Veröf­fent­licht: 25.07.2022

Franziska Heigl

«Einen Jugendtraum erfüllt»

Fran­zis­ka Heigl, Seel­sor­ge­rin in Bühler, Gais und Teufen, woll­te schon als Jugend­li­che zum ­Mili­tär. Erst mit Mitte Vier­zig ging dieser Traum in Erfül­lung: Sie besuch­te die Kurz-RS. Im Mai wurde sie von der Solda­tin zur ersten Armee­seel­sor­ge­rin im Appen­zel­ler­land befördert.

Eine Frau im Mili­tär? In dem konser­va­ti­ven Eltern­haus, in dem ich aufge­wach­sen bin, wäre so etwas völlig undenk­bar gewe­sen», erzählt Fran­zis­ka Heigl beim Gespräch mit dem Pfar­rei­fo­rum und schmun­zelt. Sie könne sich noch gut erin­nern, als ihr älte­rer Bruder zur Aushe­bung ging: «Er muss­te mir alles über das Mili­tär erzäh­len. Und ich fand das einfach unge­recht: Er, der gar keine Lust auf Mili­tär hat, muss­te es machen, während ich nicht hindurf­te.» Aufge­wach­sen in Biber­ist bei Solo­thurn, lässt sie sich zur Bijouterie-Verkäuferin ausbil­den, grün­det eine Fami­lie und wird Mutter. Ende dreis­sig kommt die Wende: Die Ehe zerbricht, Fran­zis­ka Heigl beginnt ein Studi­um am Reli­gi­ons­päd­ago­gi­schen Insti­tut (RPI) in Luzern. Dort machen Mitstu­den­ten sie auf die Armee­seel­sor­ge aufmerk­sam. «Da hat es bei mir Klick gemacht.»

Exis­ten­zi­ell gefordert

Doch in der drei­wö­chi­gen Kurz-RS kommt das Erwa­chen: «Am Anfang war der Stress zu gross, das brach­te mich an meine Gren­zen», gibt die 45-Jährige zu, «du bist stän­dig von Menschen umge­ben, du hast keine Privat­sphä­re mehr, der Tag star­tet schon um fünf Uhr …» Dazu fiel die RS mitten in die Corona-Zeit. In einem beson­ders schwie­ri­gen Moment sucht sie das Gespräch mit einem Armee­seel­sor­ger. Heigl ist die einzi­ge Frau im Zug – und die Männer sind alle zwan­zig Jahre jünger. Die RS abzu­bre­chen, sei kein Thema gewe­sen: «Ich habe mich ja ganz bewusst dafür entschie­den. Ich woll­te das durch­zie­hen. Endlich hat sich ein Jugend­traum erfüllt.» Aus diesem Grund sei es ihr im Gegen­satz zu manchen 18-Jährigen leich­ter gefal­len, sich einzu­ord­nen und sich auf die Hier­ar­chie einzulassen.

Fran­zis­ka Heigl ist es wich­tig, dass in der Armee­seel­sor­ge die Viel­falt der Gesell­schaft abge­deckt wird.

Lebens- und Glaubensfragen

Ist es für die jungen Rekru­ten nicht eine zusätz­li­che Hemm­schwel­le, im Seel­sor­ge­ge­spräch auf eine Frau zu tref­fen und sich ihr gegen­über zu öffnen? Fran­zis­ka Heigl winkt ab. «Was mir viel eher begeg­net: Viele sind zunächst über­rascht, da ich so gar nicht dem Klischee der Seel­sor­ge­rin entspre­che.» Als Armee­seel­sor­ge­rin ist sie Teil eines RS-Zuges oder einer WK-Truppe und lebt mit den Rekru­ten und Solda­ten mit. «Dabei gibt es viele Gele­gen­hei­ten, mitein­an­der ins Gespräch zu kommen. Ich erzäh­le dann ganz offen über meine Geschich­te und auch von den Brüchen in meinem Leben. Das ist für viele eine Ermu­ti­gung, sich mir gegen­über zu öffnen. Oft fragen sie mich aus reiner Neugier: Warum machst du das? Und das ist dann meis­tens ein Einstieg in ein inten­si­ves Gespräch.» Nicht selten brechen bei den jungen Männern in der RS gros­se Lebens- und Glau­bens­fra­gen auf. Manch­mal heisst es für die Seel­sor­ge­rin, ihnen bei einer grös­se­ren Lebens­kri­se zur Seite zu stehen. «Menschen beglei­ten und unter­stüt­zen, das ist eine Aufga­be, die mich ganz erfüllt.» In der Armee gehe man ganz in der Gemein­schaft auf.

Viel­falt abdecken

Die Ausbil­dung zur Armee­seel­sor­ge­rin dauer­te drei Wochen. Zusam­men mit acht­zehn Deutsch­schwei­zer, sieben französisch- und zwei italienisch-sprechenden Seel­sor­gern absol­vier­te sie als einzi­ge Frau den Tech­ni­schen Lehr­gang Armee­seel­sor­ge im Armee-Ausbildungszentrum Luzern. Am 13. Mai 2022 wurde sie von der Solda­tin zur Frau Haupt­mann Armee­seel­sor­ge­rin beför­dert. Der jüngs­te Lehr­gang war ein Novum in der Geschich­te der Schwei­zer Armee: Zum ersten Mal wurden zwei jüdi­sche und ein isla­mi­scher Geist­li­cher zu Mitar­bei­ten­den der Armee­seel­sor­ge ausge­bil­det. Eine Entwick­lung, die Fran­zis­ka Heigl begrüsst: «Es ist erfreu­lich, dass die Armee mit der Zeit geht. Damit wird die Viel­falt der Gesell­schaft, die sich auch in der Armee spieg­le, abgedeckt.»

Fran­zis­ka Heigl will als Armee­seel­sor­ge­rin ande­re Frau­en vom Sinn und Zweck der Armee zu überzeugen.

Mit Enga­ge­ment überzeugen

Während Fran­zis­ka Heigl jahre­lang davon träum­te, Teil der Armee zu sein, entschei­den sich heute viele junge Männer gegen die RS. «Diese Entschei­dung respek­tie­re ich. Jeder muss diese Entschei­dung selbst tref­fen», so die Armee­seel­sor­ge­rin. Auch mit einer allge­mei­nen Wehr­pflicht für Frau­en tut sie sich eher schwer. Sie setzt viel mehr auf Über­zeu­gungs­ar­beit: «Ich hoffe, dass ich mit meinem Enga­ge­ment ande­ren Frau­en zeigen kann, warum es die Armee braucht und wie sinn­voll sie ist – ganz ohne Zwang.» Da Fran­zis­ka Heigl erst im Febru­ar ihre Stel­le als Seel­sor­ge­rin in der Pfar­rei Gais ange­tre­ten hat, will sie sich in den kommen­den Mona­ten ganz auf diese Aufga­be konzen­trie­ren. Einsät­ze als Armee­seel­sor­ge­rin sind ab 2023 geplant. Dann wird sie in einen Lehr­ver­band (Rekru­ten­schu­le) oder in einen Einsatz­ver­band (WK-Truppen) einge­teilt und jähr­lich rund 15 bis 20 Dienst­ta­ge leisten.

12. Juli 2022

Text: Stephan Sigg

Bilder: Ana Kontoulis

Ein Garten für Insekten, Vögel und kleine Verschnaufpausen

Der Garten rund um das Pfar­rei­zen­trum in Spei­cher soll ökolo­gisch und nach­hal­tig werden. Bei der Umge­stal­tung hilft ein Team frei­wil­li­ger Helfe­rin­nen und Helfer mit. Nebst Beeten mit Wild­sträu­chern soll im Garten auch eine Natur­stein­sitz­bank Platz finden.

480 Wild­stau­den, 52 Wild- und 33 Beeren­sträu­cher, Kies und Schot­ter sowie eine neue Kompost­an­la­ge: Der Garten rund um die katho­li­sche Kirche in Spei­cher verwan­delt sich derzeit in ein Para­dies für Insek­ten, Vögel und Kleinst­le­be­we­sen. Seit einem Jahr trifft sich ein Team frei­wil­li­ger Helfe­rin­nen und Helfer regel­mäs­sig zur Garten­ar­beit. In drei Etap­pen haben sich so die mono­to­nen Grün­flä­chen zu ökolo­gi­schen und viel­fäl­ti­gen Lebens­räu­men entwi­ckelt. «Auslö­ser für die Umge­stal­tung war eine Tagung zum Thema Nach­hal­tig­keit des Pasto­ral­fo­rums in Abtwil (siehe Kasten) vor drei Jahren», sagt Peter Mahler, Pfar­rei­mit­ar­bei­ter und Verant­wort­li­cher für das Garten­pro­jekt. «Und da das Pfar­rei­zen­trum neue Fens­ter bekom­men und viel­leicht eine Solar­an­la­ge dazu­kom­men soll­te, mach­te es Sinn, auch den Garten nach­hal­ti­ger zu gestal­ten.» Von der Idee über­zeugt war auch der Pfar­rei­rat. Schnell war eine Projekt­grup­pe aus sechs Perso­nen zusam­men­ge­stellt, die gemein­sam mit einer Fach­per­son die Planung des neuen Gartens in Angriff nahm.

Sitz­bank und Holzinstallation

Für die einzel­nen Akti­ons­ta­ge werden jeweils zusätz­li­che Helfe­rin­nen und Helfer gesucht. Aktu­ell sind es nebst der Projekt­grup­pe rund fünf Perso­nen, die mitar­bei­ten. Zu tun gibt es in den kommen­den Mona­ten noch eini­ges. Peter Mahler rech­net mit zwei weite­ren Jahren Arbeit. Ange­dacht ist beispiels­wei­se, einen ökolo­gi­schen Stein­hau­fen anzu­le­gen, eine Natur­stein­sitz­bank und Hoch­bee­te zu bauen sowie eine Holz­in­stal­la­ti­on zu errich­ten, auf die Kinder klet­tern können. Maria Barba­ra Baran­dun ist eine der Helfe­rin­nen. Als Nach­ba­rin sei sie sehr an dem Projekt inter­es­siert. Ausser­dem liebe sie Blumen und Pflan­zen und verbrin­ge viel Zeit in ihrem Garten. Ähnlich geht es Nico­le Kola­sa. Auch sie ist eine Nach­ba­rin und liebt es, im Garten zu arbei­ten. «Garten­ar­beit und mit den Händen zu arbei­ten entspannt und tut gut», sagt sie. «Und da es ein gutes Projekt ist, habe ich mich spon­tan gemel­det.» Für Simo­ne Vial, Präsi­den­tin des Pfar­rei­rats und Mitglied der Projekt­grup­pe, ist es drin­gendst an der Zeit, in die nach­hal­ti­ge Förde­rung der ökolo­gi­schen Viel­falt zu inves­tie­ren. «Auch wenn es im Prin­zip nur ein Trop­fen auf den heis­sen Stein ist», sagt sie.

Von Bienen­wei­de zu Schöpfungskreis

Für Peter Mahler war von Anfang an klar, dass die Garten­um­ge­stal­tung ein Gemein­schafts­pro­jekt werden soll­te. Jeder Akti­ons­tag beginnt daher mit Kaffee und Gipfeli. Auch ein gemein­sa­mes Mittag­essen gehört dazu. Wer inter­es­siert ist, an weite­ren Akti­ons­ta­gen mitzu­hel­fen, kann sich bei Peter Mahler melden. Finan­zi­ell unter­stützt wird das Projekt mit 10 000 Fran­ken jähr­lich seitens der Kirch­ge­mein­de. Hinzu kommen Beiträ­ge von Stif­tun­gen. Rund 200 Quadrat­me­ter sind mitt­ler­wei­le umge­stal­tet. Aller­dings konn­te nicht alles, was geplant war, umge­setzt werden. «Ursprüng­lich woll­ten wir eine Bienen­wei­de anpflan­zen. Unser Fach­mann riet uns aller­dings davon ab, weil der Boden zu lehmig dafür ist», sagt Peter Mahler und fügt an: «Die Ideen werden uns so schnell aber nicht ausge­hen. Viel­leicht findet sich beispiels­wei­se ja irgend­wo im Garten Platz für einen Schöpfungskreis.»

Umwelt­schutz in Kirche fördern

Die Laudato-si-Gruppe im Bistum St. Gallen fördert das Enga­ge­ment im Bereich Ökolo­gie. Der Auftrag, diese Grup­pe zu grün­den, führt zurück ins Jahr 2019. Damals wurde am Pasto­ral­fo­rum, der Tagung der Bistums­rä­te, ­beschlos­sen, das Thema Ökolo­gie und Kirche hoch zu ­gewich­ten. «Blühen­de Gärten» heisst das Motto 2022. Biodi­ver­si­tät rund um Kirchen und Pfar­rei­zen­tren sowie einhei­mi­scher Blumen­schmuck sind Themen in diesem Jahr. Ziel der Laudato-si-Gruppe ist, immer mehr kirch­li­che Akteu­re zum Mitma­chen zu bewe­gen und so etwas für den Klima­schutz oder die Biodi­ver­si­tät zu tun. (red./nar)

→ www.bistumsg-umwelt.ch

Text und Bilder: Nina Rudnicki

Veröf­fent­li­chung: 5.Juli 2022

Barfuss über Sand und Heu

Seit Juni gibt es beim Psych­ia­tri­schen Zentrum Appen­zell (PZA) in Heris­au einen ­Barfuss­weg. Finan­ziert wird das Projekt vom Appen­zel­li­schen Hilfs­ver­ein für Psychisch­kran­ke, der sich seit Jahr­zehn­ten für deren Heilung und Inte­gra­ti­on enga­giert. Bis heute sind Vorur­tei­le ­gegen­über psychi­schen Krank­hei­ten weit verbreitet.

Inspi­ra­ti­on für den öffent­li­chen Barfuss­weg war eine Post­kar­te mit dem Zitat «Im Herzen barfuss», die Jürgen Kaes­ler, Klinik­seelsorger, im vergan­ge­nen Sommer erhielt. «Ich hatte schon länger den Wunsch, ein nieder­schwel­li­ges Ange­bot mit und ohne thera­peu­ti­sche Beglei­tung zu schaf­fen», sagt er und erklärt weiter: «Der Weg ist für alle zugäng­lich und soll auch ein Treff­punkt für die Bevöl­ke­rung sowie Besuch und Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten des Psych­ia­tri­schen Zentrums sein.» Das Projekt hat Kaes­ler mit der Klinik­lei­tung konkre­ti­siert und mit der inter­nen Gärt­ne­rei gestal­tet und umge­setzt. Dabei haben auch Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten mitge­hol­fen, die bei der Gärt­ne­rei arbei­ten. Dem Klinik­seel­sor­ger ist die inte­gra­ti­ve Arbeit mit ande­ren Abtei­lun­gen wich­tig: «Der Barfuss­weg ist auch ein neues Element für die Ergo- oder Beschäftigungstherapie.» 

Barfussweg Herisau

«Sand im Getriebe»

Der rund 20 Meter lange Barfuss­weg erstreckt sich zwischen Tages­klink und Restau­rant entlang des bestehen­den Spiel­plat­zes. Das neue Terrain fügt sich harmo­nisch in das bestehen­de Areal mit altem Baum­be­stand ein. Der Barfuss­weg ist jeweils von Mai bis Septem­ber begeh­bar. Der Weg wird im Spät­herbst abge­baut und im Früh­ling wieder neu instal­liert. «Wir möch­ten eine gepfleg­te Anla­ge, deshalb erneu­ern wir den Barfuss­weg jede Saison», erläu­tert Kaes­ler. Entlang des Barfuss­we­ges, der mit Holz­wol­le und Holz­schnit­zel ausge­legt ist, stehen zehn Kisten mit unter­schied­li­chem Füll­ma­te­ri­al wie etwa Sand, Tannen­zap­fen, Rinden­mulch, Heu oder Ästen. Sie laden ein, diese mit den nack­ten Füssen zu ertas­ten. Bei jeder Stati­on steht eine Tafel mit Gedan­ken zum jewei­li­gen Rohstoff. Bei der Sand­kis­te ist beispiels­wei­se zu lesen: «Sand ist, neben Luft und Wasser, die meist­ge­nutz­te, natür­li­che Ressour­ce auf der Erde. Sand findet sich in vielen Rede­wen­dun­gen wie etwa Sand im Getrie­be als Meta­pher für einen gestör­ten Ablauf. Sand ist jedoch auch sehr anpas­sungs­fä­hig.» Die körper­li­che und geis­ti­ge Wahr­neh­mung wird noch inten­si­ver, wenn man beim Gehen die Augen schliesst: «Dann verschärft sich der Tast­sinn und man spürt die Verbun­den­heit zur Erde noch stär­ker», sagt der Barfussweg-Initiant.

«Im Appen­zel­ler­land wurden psychi­sche Krank­hei­ten lange totge­schwie­gen und leider werden Menschen mit einer psychi­schen Erkran­kung bis heute noch stig­ma­ti­siert. Gera­de in länd­li­chen Regio­nen geht man lieber zum Ortho­pä­den als zum Psychiater.»

Jürgen Kaes­ler

Unbü­ro­kra­ti­sche Hilfe

Der Barfuss­weg ist dank der finan­zi­el­len Unter­stüt­zung des Appen­zel­li­schen Hilfs­ver­eins für Psychisch­kran­ke entstan­den. Kaes­ler steht diesem Verein seit letz­tem Jahr vor. Der Verein hat eine lange Geschich­te: 1877 wurde der Appen­zel­li­sche Verein zur Unter­stüt­zung «armer Geis­tes­kran­ker» in Heiden gegrün­det. Seit­her setzt er sich für die Verbes­se­rung der Lebens­si­tua­ti­on von psychisch kran­ken Menschen ein. Zu oft erhiel­ten diese nicht die Hilfe, die sie benö­ti­gen: «Im Appen­zel­ler­land wurden psychi­sche Krank­hei­ten lange totge­schwie­gen und leider werden Menschen mit einer psychi­schen Erkran­kung bis heute noch stig­ma­ti­siert. Gera­de in länd­li­chen Regio­nen geht man lieber zum Ortho­pä­den als zum Psych­ia­ter», stellt Kaes­ler fest. Ein wich­ti­ges Ziel des Vereins ist nach wie vor, die Gesell­schaft auf psychi­sche Erkran­kun­gen zu sensi­bi­li­sie­ren und Vorur­tei­le abzu­schaf­fen. Der Verein ist mit verschie­de­nen Sozi­al­in­sti­tu­tio­nen gut vernetzt: «So können wir Betrof­fe­nen direkt und unbü­ro­kra­tisch helfen oder exter­ne Unter­stüt­zung orga­ni­sie­ren. Manch­mal sind es auch klei­ne­re Herzens­an­ge­le­gen­hei­ten wie zum Beispiel ein kran­kes Haus­tier zum Tier­arzt bringen.»

Text: Katja Hongler

Bild: zVg.

27.06.2022

Katholische Kirche Rheineck Renovation

Katholische Kirche Rheineck Renovation

Weni­ger Kirchen­bän­ke, mehr Licht und Fokus auf die Gemein­schaft: Vertre­te­rin­nen und Vertre­ter der Pfar­rei und der katho­li­schen Kirch­ge­mein­de Rhein­eck sagen, welche Chan­cen in der Reno­va­ti­on ihrer Kirche stecken.

Noch wird das gros­se Kreuz von einem Bauge­rüst verdeckt. Es ist laut und stau­big, die Hand­wer­ker wuseln in der Kirche herum. Kaum vorstell­bar, dass schon ab Juli hier wieder Gottes­diens­te gefei­ert werden. Doch die zentra­len Elemen­te sind bereits sicht­bar: «Der Kreis­ge­dan­ke der runden Kirche kommt jetzt auch im Innern besser zur Geltung», freut sich Hannah Aude­bert, Pfar­rei­be­auf­trag­te. Die Kirchen­bän­ke sind neu im Halb­kreis ange­ord­net, der Altar­raum ist mehr in die Gemein­schaft inte­griert. Hannah Aude­bert zeigt auf die bunten Kirchen­fens­ter. Auch diese wurden restau­riert: «Das Spiel der Farben ist sehr stim­mig.» Für Aude­bert brin­gen diese Farben eine wich­ti­ge Botschaft zum Ausdruck: «Das ist für mich so wie ein Eintau­chen ins Bad der Liebe Gottes.»

Katholische Kirche Rheineck
Albert Schu­ma­cher, Susan­ne Mäder, Hannah Aude­bert, Markus Fulte­rer (v.links) vor dem neuen leuch­ten­den Kreuz im Altarraum.
Die Farben der Kirchen­fes­ter kommen besser zur Geltung: Der Kreuz­weg wurde nach ganz unten versetzt.

Mehr­heit für Renovation

Für die Sanie­rung der Kirche waren 3,8 Millio­nen Fran­ken budge­tiert, drei Millio­nen davon über­nimmt der Katho­li­sche Konfes­si­ons­teil des Kantons St. Gallen. Trotz­dem wink­ten die Rhein­ecker Kirch­bür­ge­rin­nen und Kirch­bür­ger das Projekt nicht ohne Konflik­te durch. Es muss­ten mehre­re Versamm­lun­gen einbe­ru­fen werden. «Schliess­lich war die Mehr­heit klar für die Restau­rie­rung», so Kirchen­ver­wal­tungs­prä­si­dent Albert Schu­ma­cher. «Für Gesprächs­stoff sorg­te eher die Unter­kir­che.» Kriti­ke­rin­nen und Kriti­ker wünsch­ten, dass auch dieser Versamm­lungs­ort reno­viert wird. «Das hätte das Budget gesprengt.» Die Heraus­for­de­rung habe darin bestan­den, den Asbest zu sanie­ren. «Dies allein hat bereits eine Milli­on Fran­ken verschlungen.»

Die Kirche hat einen neuen, zusätz­li­chen Seiten­ein­gang bekommen.

Flexi­ble Nutzung

Noch eine ande­re Frage drängt sich auf: Die Gottes­diens­te sind nicht mehr so gut besucht wie früher. Diese Entwick­lung ist auch in Rhein­eck zu spüren. Ist es sinn­voll, so viel Geld in eine Kirchen­re­stau­ra­ti­on zu inves­tie­ren? Daran hat keiner der Anwe­sen­den einen Zwei­fel. «Die Kirche ist für unse­re Stadt ein wich­ti­ges Gebäu­de», betont Albert Schu­ma­cher. Die gegen­wär­ti­ge Entwick­lung sei bei der Kirchen­ge­stal­tung mitbe­rück­sich­tigt worden. «So haben wir zum Beispiel die Anzahl Kirchen­bän­ke redu­ziert», erklärt Archi­tekt Markus Fulte­rer. Im hinte­ren Teil der Kirche ist somit eine zusätz­li­che Fläche entstan­den, die flexi­bel genutzt werden kann wie beispiels­wei­se für Apéros nach dem Gottesdienst.

Katholische Kirche Rheineck
Der neue Seiten­ein­gang ist via eine Rampe barrie­re­frei erreichbar.
Katholische Kirche Rheineck

Einla­den­der Charakter

Für den Archi­tek­ten war es wich­tig, sich an der Idee von Otto Linder zu orien­tie­ren. Dieser hatte die 1932/33 erbau­te Kirche entwor­fen. «Ich woll­te eine Kirche konzi­pie­ren, die den Bedürf­nis­sen unter­schied­li­cher Ziel­grup­pen gerecht wird.» Die Kirche soll nicht nur für den Gemein­de­got­tes­dienst, sondern auch für neue litur­gi­sche Formen genutzt werden können. Fulte­rer denkt zum Beispiel an Taizé-Gebete. «Wir woll­ten aber auch die Kirche als Ort der Stil­le und des Gebets stär­ken.» Die Kirche ist jetzt heller und hat damit einen stär­ker einla­den­den Charak­ter. Neu verfügt sie über einen barrie­re­frei­en Zugang und auch die Akus­tik wurde verbessert.

Theresienkapelle Rheineck
Die There­si­en­ka­pel­le — die Kapel­le der Patro­nin der kath. Pfar­rei Rhein­eck — wurde aufgewertet.

Chan­ce für die Ökumene

Mehr als ein Jahr muss­ten die Rhein­ecker Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken ohne Kirche auskom­men. Unter­schlupf fanden sie in der evan­ge­li­schen Kirche. Auch bei den Refor­mier­ten wird die Gottes­dienst­ge­mein­schaft klei­ner. Wäre da nicht gleich der Entscheid für eine gemein­sa­me Kirche das sinn­vol­le­re Zukunfts­mo­dell gewe­sen? «Die Ökume­ne hat bei uns vor Ort einen gros­sen Stel­len­wert», hält Susan­ne Mäder, Präsi­den­tin des Pfar­rei­rats Rhein­eck, fest. «Ich habe mich während der Reno­va­ti­on in der evan­ge­li­schen Kirche wohl­ge­fühlt. Aber lang­fris­tig würden mir dort die Symbo­le fehlen, die für die katho­li­sche Spiri­tua­li­tät typisch sind.» Hannah Aude­bert formu­liert einen Wunsch: «Ich würde mir wünschen, dass die Pfar­rei eine Kultur der Gast­freund­schaft lebt. Auch die Refor­mier­ten sollen von der restau­rier­ten katho­li­schen Kirche profi­tie­ren.» Kirchen­rats­prä­si­dent Albert Schu­ma­cher hofft, dass die reno­vier­te Kirche neue Impul­se für die Pfar­rei und auch die Stadt Rhein­eck setzt: «Die Kirche kommt frischer daher und spricht damit hoffent­lich auch jünge­re Menschen wieder vermehrt an.» 

20. Juni 2022

Text: Stephan Sigg

Bilder: Ana Kontoulis

Die Kirche umarmen

Bischof Markus Büchel wird am 3. Juli (9.30 Uhr) bei einem Fest­got­tes­dienst den Altar der reno­vier­ten Kirche weihen. ­Anschlies­send sind Fest­an­spra­chen, ein gemein­sa­mes Mittag­essen und Kirchen­füh­run­gen geplant. Alle Mitfei­ern­den werden die Kirche «umar­men» und bunte Luft­ballons in den Himmel stei­gen lassen. Um Anmel­dung wird gebe­ten: www.kath-rheineck.ch

Die Licht­far­be in der Kuppel lässt sich anpas­sen — von Blau-Violett …
Katholische Kirche Rheineck

Wieso ein Kreuz auf einem Berggipfel?

Sind Sie aktiv in den Bergen unter­wegs? Dann sind Sie sicher schon etli­che Male bei einem Berg­kreuz zur Rast geses­sen. Even­tu­ell dien­te ein Berg­kreuz als Stüt­ze, Ihr Fern­glas aufzu­set­zen? Lässt ein Gipfel­fo­to mit Kreuz in einer wunder­ba­ren Berg­welt in Ihnen beson­ders schö­ne Erin­ne­run­gen aufle­ben? Bestehen bei all diesen Grün­den für ein Berg­kreuz immer noch offe­ne Fragen?


Gipfel­kreu­ze sind im ganzen Alpen­raum in unter­schied­li­cher Form und Grös­se anzu­tref­fen. Erste Bezeu­gun­gen von Errich­tun­gen auf Anhö­hen oder Pass­über­gän­gen gehen zurück in das 13. Jahr­hun­dert. Bis ins 16. Jahr­hun­dert stan­den diese Kreu­ze oft als Grenz- oder Orien­tie­rungs­mar­kie­run­gen in frei­er Natur.


Schutz vor Unwet­tern
Dem Volks­glau­ben entsprin­gend, dien­ten Gipfel­kreu­ze sehr oft dem Schutz vor Unwet­tern in jegli­cher Form. Im 20. Jahr­hun­dert war der Gedan­ke verbrei­tet, sich in der Nähe oder unter einem Kreuz zum Gebet zu versam­meln. In diesem Zusam­men­hang gibt es etwa im Alpstein­ge­biet oder in der Inner­schweiz die Tradi­ti­on, bei einem Berg- oder Alpkreuz den Betruf zu beten. Bis in neue­re Zeiten sind auch Tradi­tio­nen bekannt, dass sich Sennen mit ihren Fami­li­en bei einem Kreuz zum Gebet trafen. Ähnli­che Bräu­che werden von Berg­füh­rer­grup­pen berichtet.


Errich­tet von SAC-Sektionen
Errich­tet wurden die Berg­kreu­ze oft von losen Perso­nen­grup­pen oder Verei­nen, wie SACSek­tio­nen, Berg­freun­den oder nicht selten durch Bergführer- oder Berg­ret­ter­grup­pen. Ein Beispiel dafür liegt in naher Vergan­gen­heit: Im Jahre 2006 orga­ni­sier­te eine Grup­pe von Berg­ret­tern der Rettungs­ko­lon­ne Appen­zell eine «Träge­de» mit dem Zweck, ein Berg­kreuz zur Marwees zu tragen, um dort ein bestehen­des zu erset­zen. Verlass auf Körper­kraft ist dabei Ehrensache!


In den Bergen Gott finden
Nun stellt sich die Leser­fra­ge, wozu es Kreu­ze auf Berg­gip­feln braucht? Eine allge­mei­ne Antwort in einer Zeit, in der reli­giö­se Symbo­le einen schwe­ren Stand in der Öffent­lich­keit haben, wird kaum möglich sein. Meinun­gen darüber erstre­cken sich zwischen völlig nutz­los und abso­lut notwen­dig. Zwei­fel­los sind Kreu­ze Zeichen unse­rer christ­lich gepräg­ten Kultur. Aus meiner Sicht sind sie Erin­ne­rung daran, in der Natur und beson­ders in den Bergen Gott zu suchen und zu finden. Für gläu­bi­ge Menschen können Kreu­ze «Halte­stel­len» sein, welche zu einem Gedan­ken, einem Dank oder einer Bitte an Gott anre­gen. In diesem Sinne glau­be ich: Gott sei Dank gibt es Gipfelkreuze!


Text: Martin Rusch, Früher Obmann Berg­ret­tung Appen­zell – jetzt Seel­sor­ger in Gossau

Bild: Pixa­bay

13.06.2022

Ein Ort mit eigner Kraft

Lehre­rin Judith Wüst aus Appenzell-Steinegg ist zusam­men mit Thomas Signer und seiner Schwes­ter Maria ­Signer als Mesme­rin für die Bruder­klaus­kapelle am Seealp­see verant­wort­lich. Nebst ­Ordnung und Sauber­keit gehö­ren auch orga­ni­sa­to­ri­sche Aufga­ben dazu, damit die Berg­got­tes­diens­te ­statt­fin­den können. Im Gespräch vor Ort wird rasch klar: Diese Kapel­le ist ihr ans Herz gewachsen.

«Wenn ich jeweils hier­her komme, schät­ze ich die Ruhe. Man spürt, dass dieser Ort eine eige­ne Kraft ausstrahlt», erzählt Judith Wüst. Die Mesme­rin, die als Fach­lehr­kraft Texti­les Gestal­ten an der Primar­schu­le in Stein­egg unter­rich­tet, ist im Sommer­halb­jahr jedes Wochen­en­de hier. Ihre Toch­ter ist Junior-Chefin im Restau­rant «Forel­le», welches sich nur weni­ge Meter neben der Kapel­le befin­det. «Ich kümme­re mich um die drei Gross­kin­der und bin deshalb oft und gerne hier. Der Seealp­see ist ein beson­de­rer Bezugs­ort für die Fami­lie und die Natur zeigt uns immer neue, faszi­nie­ren­de Stim­mungs­bil­der», sagt die junge Grossmutter.

Belieb­te Berg­got­tes­diens­te 

Von Anfang Juni bis Ende Septem­ber findet jeden Sonn­tag um 10.30 Uhr ein Gottes­dienst statt. Jeweils am letz­ten Septem­ber­sonn­tag wird das Kapell­fest zu Ehren des heili­gen Bruder Klaus gefei­ert. Für das Mesmer-Team bedeu­ten die Berg­got­tes­diens­te eine alljähr­li­che Planung, damit für jeden Gottes­dienst ein Pries­ter und eine musi­ka­li­sche Beglei­tung einge­teilt werden kann. «Viele von ihnen kommen jedes Jahr sehr gerne wieder.» Gesang und Musik reichen von Alphorn­blä­sern, Jodler­clubs bis zu Volks­chö­ren. Alphorn­blä­ser haben ihr schon vorge­schwärmt, dass hier oben das Alphorn am aller­schöns­ten klin­ge. Dies habe offen­bar mit dem beson­de­ren Wider­hall und dem Echo zu tun, meint sie. Beim Gottes­dienst ist immer eine Mesme­rin oder ein Mesmer anwe­send und als Lektor und Kommu­ni­on­hel­fer im Einsatz. Dass die Kapel­le zu den Mess­fei­ern immer hübsch mit Blumen geschmückt ist, dafür sorgt auch das Mesmer-Team. «Ich stel­le immer einen Strauss mit frischen Blumen auf den Altar, manch­mal finde ich sie in nächs­ter Umge­bung oder pflü­cke sie in meinem Garten in Steinegg.»

Judith Wüst enga­giert sich jeden Sommer als Mesme­rin am Seealpsee

Schö­ne Begegnungen

Judith Wüst weiss um die Bedeu­tung und Entste­hung der Kapel­le, deshalb ist es ihr auch wich­tig, dass dieser Ort entspre­chen­de Pfle­ge und Respekt verdient: «Bevor die Kapel­le 1967 erbaut werden konn­te, stand am Wegrand zum Seealp­see ein Bild­stöck­li mit einer Statue des heili­gen Bruder Klaus, welches die dama­li­ge Forellen-Wirtin nach einem fami­liä­ren Schick­sals­schlag im Jahr 1949 errich­ten liess. Ihre Absicht war, mit dem Bild­stöck­li Geld zu sammeln, um später damit eine Kapel­le zu finan­zie­ren.» Weiter erklärt sie, dass die Berg­wir­te von den Gast­häu­sern «Seealp­see» und «Forel­le», diver­se Unter­neh­men sowie die Sennen während der Baupha­se viel Fron­ar­beit geleis­tet hätten. Noch heute kämen die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner der umlie­gen­den Alpen gerne hier­her, um zu beten oder einfach ein biss­chen Ruhe zu finden. Sie schätzt den Kontakt zu den Einhei­mi­schen eben­so wie zu den auswär­ti­gen Kapel­len­be­su­che­rin­nen und ‑besu­chern: «Es gibt immer wieder schö­ne Begeg­nun­gen und inter­es­san­te Gesprä­che, wenn man sich hier trifft.»

Über­sicht Berg­got­tes­diens­te 2022: 

www.pfarreiforum.ch/berggottesdienste/

Text: Katja Hongler

Foto: Ana Kontoulis

03.06.2022

Schwester Angelika

«Wir arbeiten an Plan B»

Ende Mai wird das Klos­ter Maria Hilf in Altstät­ten 500 Jahre alt. Das Jahr 1522 gilt als Grün­dungs­jahr des Klos­ters. Wir spra­chen mit Schwes­ter Ange­li­ka über die Vergan­gen­heit, Gegen­wart und die Zukunft.

Heute leben vier Schwes­tern im Alter zwischen 67 und 87 Jahren im Klos­ter Maria Hilf. Wie sieht ihr Alltag aus?

Schwes­ter Ange­li­ka: Unse­re erste gemein­sa­me Begeg­nung ist um 7.45 Uhr beim Früh­stück. Um 8.30 Uhr beten wir die Laudes und anschlies­send um 9.00 Uhr feiern wir den Gottes­dienst. Das haben wir so gere­gelt, weil zwei unse­rer Schwes­tern aus gesund­heit­li­chen Grün­den um sieben Uhr an der Laudes nicht mehr teil­neh­men können. Anschlies­send an den Gottes­dienst erle­di­gen wir Haus­ar­beit wie waschen und bügeln der anfal­len­den Wäsche, Pforten- und Tele­fon­dienst, klei­ne­re Flick­ar­bei­ten etc. Am Frei­tag, an unse­rem frei­en Tag, tref­fen wir uns zu den gemein­sa­men Mahl­zei­ten, zur Vesper um 17.30 Uhr und anschlies­send zum Gottes­dienst um 18 Uhr.

Wie können vier Schwes­tern den Unter­halt der ganzen Anla­ge über­haupt bewerkstelligen?

Schwes­ter Ange­li­ka: Nur mit Hilfe von aussen. Für die täglich anfal­len­den Arbei­ten haben wir zwei Mitar­bei­te­rin­nen. Eine arbei­tet 50 Prozent, die ande­re 80 Prozent jeweils von Montag bis Donners­tag. Vom Frei­tag bis Sonn­tag sorgen wir selbst für das Früh­stück und Abend­essen. Seit 2014 bezie­hen wir das Mittag­essen aus dem Hotel Sonne. Nach dem Hoch­was­ser, das unse­re Küche zerstört hat, haben wir diese Lösung gefun­den und bis jetzt beibe­hal­ten. Vier­mal pro Woche kommen noch Bewoh­ner vom Verein Rhyboot und über­neh­men Reini­gungs­ar­bei­ten im Haus. So konn­ten wir einer­seits Arbeits­plät­ze schaf­fen und ande­rer­seits die zwei Mitar­bei­te­rin­nen wie uns entlasten.

Wie werden die vielen Räume im Klos­ter heute genutzt?

Schwes­ter Ange­li­ka: Drei Vier­tel des Klos­ters steht leer. Jede Schwes­ter hat ihr Zimmer mit Nass­zel­le. Wir bewoh­nen einen klei­nen Teil der vorhan­de­nen Räum­lich­kei­ten. In einem Teil des Gebäu­des befin­det sich die Medi­en­stel­le der Diöze­se St. Gallen und unser ehema­li­ges Insti­tut wird von der Primar­schu­le Altstät­ten genutzt. Der frühe­re Gemüse- und Blumen­gar­ten wurde zum Rasen umge­stal­tet. Die zwei Treib­häu­ser werden neu vom Verein Rhyboot bewirt­schaf­tet sowie Umge­bungs­ar­bei­ten. Wir würden gerne den Aussen­be­reich in Perma­kul­tur umwan­deln. Unse­re Idee wäre einer Bewirt­schaf­tung mit Garten und Obst­bäu­men. Dabei denken wir an Selbst­ver­sor­gung wie an den Verkauf der Produk­te an die Bevölkerung.

Ihr seid nur noch vier Schwes­tern. Wie war die Situa­ti­on früher?

Schwes­ter Ange­li­ka: Die Blüte­zeit unse­res Klos­ters geht auf das Jahr 1888 zurück. Mit 53 Schwes­tern war das Haus voll. Dann zog Mutter Bernar­da mit sechs Schwes­tern nach Südame­ri­ka. Es sind zwar immer neue Schwes­tern dazu gekom­men aber bis 1991 waren es immer weniger.

Wie lange ist es her, seit die letz­te Schwes­ter dem Klos­ter beigetre­ten ist?

Schwes­ter Ange­li­ka: Ich bin die Jüngs­te, die 1991 dem Orden beigetre­ten ist. Wir waren vor gut dreis­sig Jahren 23 Schwes­tern. Seit­her ist niemand mehr eingetreten.

Wo sehen Sie die Grün­de dafür, dass die Neuein­trit­te so dras­tisch zurück­ge­gan­gen sind?

Schwes­ter Ange­li­ka: Es sind wohl verschie­de­ne Grün­de. Klei­ne­re Fami­li­en, der Glau­be wird in den Fami­li­en nicht mehr vorge­lebt. Die Kinder und Jugend­li­chen kommen kaum in Kontakt mit Ordens-personen. Das tägli­che Gebet braucht es heute nicht mehr. Alle haben alles. Viele sind von der Kirche enttäuscht. Ein Grund spielt sicher auch mit, dass Frau­en heute jeden Beruf erler­nen können, ohne einem Orden anzu­ge­hö­ren. Früher konn­te man Kran­ken­schwes­ter oder Lehre­rin nur werden, wenn man in einem Orden war. Viele Frau­en entschie­den sich deshalb für diesen Weg und waren sehr tüch­tig in ihrem Beruf.

Können Sie uns etwas über die Geschich­te des Klos­ters erzählen?

Schwes­ter Ange­li­ka: Die Ursprün­ge des Frau­en­klos­ters liegen in der Mitte des 13. Jahr­hun­derts. Bereit 1258 gab es in Altstät­ten eine Schwes­tern­ge­mein­schaft, die Begi­nen. Die ersten Bauten wurden auf dem Gut «Nunnen­tal» erstellt und die Schwes­tern des fran­zis­ka­ni­schen Drit­ten Ordens konn­ten dort ihre neuen Gebäu­de ausser­halb der Stadt­mau­er bezie­hen. 1838 erfolg­te der Einstieg in die Schul­tä­tig­keit. Ab dem Jahr 1870 bot das Klos­ter ein eige­nes Inter­nat an, auch für Mädchen von ausser­halb Altstät­tens. Ab 1962 zogen sich die Schwes­tern allmäh­lich aus dem Schul­we­sen zurück und 1973 gaben die damals 40 Schwes­tern die Schu­le und das Inter­nat gänz­lich auf.

Wie sieht die Zukunft des Klos­ters aus?

Schwes­ter Ange­li­ka: Wir vier Schwes­tern wollen im Klos­ter blei­ben, solan­ge es verant­wort­bar ist. Eigent­lich sind wir sechs Perso­nen, die das Klos­ter bewoh­nen. Eine Bewoh­ne­rin, unser «Bertä­lie», vom eins­ti­gen Alters­heim Forst und Pater Josef aus Bosni­en, der seit 2019 wegen Coro­na­pan­de­mie bei uns gestran­det ist, wohnen und leben mit uns. Trotz­dem ist alles viel zu gross und zu weitläufig.

Wäre das Verlas­sen des Klos­ters eine Alternative?

Schwes­ter Ange­li­ka: Bis jetzt nicht. Wir wollen möglichst im Klos­ter blei­ben. Soll­te sich die Zukunft anders zeigen, müss­ten zwei unse­rer Schwes­tern in einem solchen Fall ins Pfle­ge­heim. Unse­re klei­ne Gemein­schaft träumt eher von einer Miet­woh­nung. Dafür bräuch­ten wir sicher die Erlaub­nis des Bischofs. Wir haben uns schon Gedan­ken gemacht, ob wir zu den Missi­ons­fran­zis­ka­ne­rin­nen nach Ober­riet umzie­hen. Zu ihnen könn­ten wir jeder­zeit gehen. Wir pfle­gen eine sehr gute Bezie­hung und hätten bei ihnen mehr als genü­gend Platz. Beru­hi­gend ist, dass wir Schwes­tern allein über ein weite­res Vorge­hen entschei­den und bestim­men, wie lange wir im Klos­ter bleiben.

Vor zwei Jahren stand das Projekt Rhyboot zur Diskus­si­on. Wie weit ist es fortgeschritten?

Schwes­ter Ange­li­ka: Beim Vorpro­jekt mit Rhyboot, das in Kürze abge­schlos­sen sein soll, ist der Entscheid gefal­len. Geplant waren die Verle­gung der Verwal­tung ins Klos­ter, das Schaf­fen neuer Arbeits­plät­ze für Beein­träch­tig­te und inner­halb des Klos­ters neue Schwes­tern­woh­nun­gen. Der Verein Rhyboot hat die gegen­sei­tig unter­zeich­ne­te Absichts­er­klä­rung zwischen dem Klos­ter Maria Hilf und ihm defi­ni­tiv aufge­löst. Der Grund liege bei wirtschaftliche-finanziellen Schwie­rig­kei­ten. Wir als Schwes­tern­ge­mein­schaft und die Projekt­grup­pe haben diese Reali­tät mit schmerz­li­cher Enttäu­schung zur Kennt­nis genom­men. Das Vorpro­jekt wird fertig gestellt. Wir sind dran einen Plan B auszu­ar­bei­ten. Wir sind von neuem gefor­dert, um zu entschei­den, wie die Zukunft des Klos­ters ausse­hen soll. An den vier Grund­pfei­lern orien­tie­ren wir uns weiter­hin und halten fest: Spiri­tua­li­tät, Soziales-Caritatives, Bildung, Kultur.

Wie sehen Sie das Klos­ter in zehn Jahren?

Schwes­ter Ange­li­ka: Ich hoffe, dass die Räum­lich­kei­ten wunsch­ge­mäss umge­baut werden. ich hoffe, dass die fran­zis­ka­ni­sche Spiri­tua­li­tät in irgend­ei­ner Art und Weise Fort­be­stand hat und dass dieser Ort zur Kraft­quel­le vieler werden darf. Ich möch­te miter­le­ben, wie das gesam­te Lebens­werk unse­rer Vorfah­ren weiterlebt.

Ende Mai wird das Klos­ter 500 Jahre alt. Wie werden Sie dieses Jubi­lä­um feiern?

Schwes­ter Ange­li­ka: Das Jubi­lä­um wird mit mehre­ren Anläs­sen während des Jahres began­gen. Am Sams­tag, 28. Mai findet der Fest­got­tes­dienst mit Bischof Markus und dem Kirchen­chor St. Niko­laus, Altstät­ten statt. Anschlies­send ein Apéro mit musi­ka­li­schen Klän­gen der Stadt­mu­sik Altstät­ten im Klos­ter­gar­ten. Am Sonn­tag, 29. Mai laden wir die Bevöl­ke­rung zu einem Tag der offe­nen Tür mit einem Rund­gang ein. Für das leib­li­che Wohl sorgt der Verein Rhyboot im Klos­ter­gar­ten oder bei schlech­tem Wetter im Konvent. 

27. Mai 2022                                                                                                                                             Inter­view + Fotos:  Susi Miara

Bild­le­gen­de:

Schwes­ter Ange­li­ka war von der Idee des geplan­ten Projekts mit dem Verein Rhyboot sehr beglückt und voller Hoff­nung. Leider wird es nicht reali­siert. Jetzt muss ein Plan B her. 

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