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Zurück ins Kinderzimmer

Uni-Seelsorger Thomas Resch­ke darüber, was junge Menschen während der Pande­mie bedrückt.

Thomas Resch­ke, wir befin­den uns im zwei­ten Jahr des Social Distancing. Mit welchen Themen kommen die Studie­ren­den auf Sie als Uni-Seelsorger zu?

Thomas Resch­ke: Vor einem Jahr hatte die Coro­na­kri­se für die Studie­ren­den noch den Reiz des Neuen und wirk­te kaum bedroh­lich. Im Vorder­grund stan­den Fragen wie die Prüfungs­ge­rech­tig­keit und der Wunsch nach Präsenz­prü­fun­gen. Da viele Studie­ren­de während des Lock­downs nur ein klei­nes Zimmer in St.Gallen hatten, zogen sie wieder nach Hause in ihr «Kinder­zim­mer». Diese «Zwangs­in­fan­ti­li­sie­rung» steht dem Traum von der Studi­en­zeit als schöns­te Zeit des Lebens mit vielen neuen Begeg­nun­gen sehr entge­gen. Da in die Studi­en­zeit auch die Phase der Partn­er­fin­dung fällt, ist diese durch die Corona-Situation erschwert. 

Aktu­ell hat sich die Situa­ti­on noch nicht wirk­lich geändert.

Thomas Resch­ke: Leider ja. Ich kenne auch keinen Studie­ren­den, an dem die Corona-Pandemie spur­los vorbei­ge­gan­gen ist. Die Pande­mie hat die Vulnerabi­li­tät aller Menschen gezeigt: Egal ob arm oder reich. Sie verstärk­te zudem die Ängs­te, die bei manchen Studie­ren­den ohne­hin da sind. Beispie­le dafür sind die Sorgen, ganz allein oder dem Studi­um nicht gewach­sen zu sein. Hinzu kommen die Angst vor der Klima­ka­ta­stro­phe oder vor einer poli­tisch fata­len Welt­si­tua­ti­on, die Sorge um Menschen im Verwand­ten­kreis, die schwer krank sind oder die Gewiss­heit, nicht einmal eine Hoch­zeit verläss­lich planen zu können. 

Wie wirkt sich diese Unsi­cher­heit auf Ihre Arbeit als Uni-Seelsorger aus? 

Thomas Resch­ke: Die Seel­sor­ge ist in Zeiten von Coro­na persön­li­cher und inten­si­ver ge-worden. Auch kommen viele Studie­ren­de zu mir, die sich früher wohl nicht an mich gewen­det hätten. Eini­ge haben die ablen­kungs­freie Zeit während der Pande­mie auch als Phase der Entschei­dungs­fin­dung genutzt und etwa um Taufe und Firmung gebe­ten. Die Corona-Zeit ist also auch eine pasto­ra­le Chan­ce. Die jungen Menschen erwar­ten, dass die Kirchen Denk­an­ge­bo­te des Glau­bens vermit­teln, die ihnen Hoff­nung und Halt geben. 

Um Hoff­nung während der Corona-Zeit zu schen­ken, haben Sie in die Semes­ter­got­tes­diens­te Backcasting-Gedankenexperimente einge­baut. Wie funk­tio­nie­ren diese?

Thomas Resch­ke: Meine Predigt um Backcasting-Experimente zu erwei­tern, kam bei den Studie­ren­den extrem gut an. Die Metho­de funk­tio­niert folgen­der­wei­se: Man setzt das retten­de Handeln Gottes voraus und blickt auf die Gegen­wart. Dabei stellt man sich die Frage, worüber man sich nach Coro­na wundern wird. Das könn­te zum Beispiel sein, dass durch die Pande­mie Soli­da­ri­tät wich­ti­ger gewor­den ist statt der Egotrip. Oder dass einem die Bedeu­tung von Freund­schaf­ten neu bewusst wird und man sie wieder stär­ker wertschätzt. 

Wie hat die Pande­mie Sie persön­lich verändert?

Thomas Resch­ke: Für jeman­den wie mich, der es gewohnt ist, alle Anläs­se ein Jahr im voraus zu planen, ist die Corona-Zeit eine spiri­tu­el­le Heraus­for­de­rung, zu mehr Gelas­sen­heit und Demut zu finden. Nahe ging mir vor allem, dass Anläs­se wie Trau­er­fei­ern nur im kleins­ten Krei­se statt­fin­den konn­ten und das Trös­ten­de der sicht­ba­ren Gemein­schaft fehl­te. Auch das etli­che Hoch­zei­ten verscho­ben werden muss­ten, war berüh­rend. Eine Braut war so untröst­lich, dass ich an ihrem geplan­ten Tag eine Segnung im kleins­ten Kreis gemacht habe, sozu­sa­gen als ersten Schritt auf die Hoch­zeit hin. Für mich persön­lich gab diese Zeit auch einen Schub, mich mehr mit den digi­ta­len Optio­nen zu beschäf­ti­gen, wie etwa ein Anmel­de­sys­tem für Veran­stal­tun­gen zu kreieren oder mehr via sozia­len Netz­wer­ken zu interagieren. 

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das für das aktu­el­le Jahr?

Thomas Resch­ke: Eines der wich­tigs­ten Themen 2021 ist sicher die Rück­be­sin­nung auf den Wert der Gemein­schaft. Doch welche Nähe ist in diesem Jahr möglich und welche Distanz ist nötig? Für die Studie­ren­den beinhal­tet das beispiels­wei­se die Frage nach Auslands­se­mes­tern. Werden sie möglich sein? Was bringt ein Auslands­se­mes­ter etwa in Harvard, wenn dort online unter­rich­tet wird und man kaum die Möglich­keit hat, ande­re kennen­zu­ler­nen? An der Univer­si­tät St.Gallen gibt es über hundert Verei­ne. Auch da stellt sich die Frage, wie Gemein­schaft weiter­hin gepflegt werden kann, falls Präsenz­ver­an­stal­tun­gen verbo­ten sein soll­ten. Hätte ich einen Wunsch frei, dann wäre dieser, dass wir 2021 ein gros­ses unbe­schwer­tes Fest feiern können, weil die Pande-mie über­wun­den ist und wir uns an der Morgen­rö­te einer neuen Welt erfreu­en dürfen. (nar)

Geht nicht, gibt’s nicht

Seit ihrer Kind­heit ist Margrit Hunold-Schoch mit der Kirche verbun­den – und mit Beizen. Die 58-jährige aus dem Linth­ge­biet ist 2021 die höchs­te St.Galler Katho­li­kin. Sie freut sich auf lebhaf­te Debat­ten im Parlament.

Wie kommt es, dass man im Alter von 58 Jahren uner­war­tet seine Pfer­de­lie­be entdeckt? Braucht man ein «Beizen»-Gen, um in einem Casi­no zu arbei­ten? Und wie wird man poli­tisch, lernt zu disku­tie­ren und Lösun­gen auszu­han­deln? Margrit Hunold-Schoch ist 2021 Parla­ments­prä­si­den­tin des Katho­li­schen Konfes­si­ons­teils des Kantons St.Gallen.

Wer mit der Tscher­le­rin über ihr neues Amt spricht, dem stel­len sich unter ande­rem diese Fragen. Der spricht also unwei­ger­lich auch über eine Tier­ret­tungs­ak­ti­on der drei Töch­ter, einen Gross­va­ter mit eige­ner Wirt­schaft und Eltern, die sich durch Einsatz und Beharr­lich­keit ihre Träu­me erfüll­ten. «Geht nicht, gibt es nicht. So laute­te einer der Grund­sät­ze meines Vaters», sagt Margrit Hunold-Schoch und erzählt, wie sehr sie die Diskus­si­ons­kul­tur im Parla­ment schätzt. Seit 2007 vertritt sie die Regi­on Werdenberg/Sarganserland im Parla­ment. Dort hat sie es sich beispiels­wei­se zur Aufga­be gemacht, während der Fusio­nie­rung der Pfar­rei­en zu Seelsorge-einheiten auf ausge­gli­che­ne Verteil­schlüs­sel zwischen den einzel­nen Pfar­rei­en zu achten. Als Präsi­den­tin möch­te sie einen leben­di­gen Führungs­stil in die Sessio­nen brin­gen und zu Debat­ten animieren.

Von Schwes­tern inspiriert

Aufge­wach­sen ist Margrit Hunold-Schoch in Schä­nis. In einem Eltern­haus, das immer auch in das kirch­li­che Leben einge­bun­den war. Als Jugend­li­che war Margrit Hunold-Schoch unter ande­rem Mitglied der Schönstätter-Mädchengruppe in Quar­ten. «Die Begeg­nun­gen mit den Schönstätter-Marienschwestern gehör­ten damals für mich zu den eindrück­lichs­ten. Die Schwes­tern konn­ten mir gera­de bei welt­li­chen Themen weiter­hel­fen, wie ich es nie erwar­tet hätte. Etwa wenn meine Gefühls­welt wieder einmal durch­ein­an­der­ge­ra­ten war», sagt sie.

Nach Tscher­lach bei Walen­stadt zog Margrit Hunold-Schoch später zusam­men mit ihrem Mann. Dort wurde sie ange­fragt, ob sie sich zunächst als Aktua­rin, später als Präsi­den­tin im Kirchen­ver­wal­tungs­rat enga­gie­ren würde. Als die drei Töch­ter älter wurden, kamen neue beruf­li­che Heraus­for­de­run­gen dazu. Aktu­ell arbei­tet sie als Perso­nal­lei­te­rin im Casi­no Bad Ragaz. Von dem Job erfuhr sie von einem Bekann­ten. «Er sagte zu mir, du magst doch Heraus­for­de­run­gen. Und du hast eine Bezie­hung zum Gast­ge­wer­be durch deine Verwandt­schaft. Der Job wäre wie gemacht für dich», erin­nert sich Margrit Hunold-Schoch und sagt: «Er hatte Recht. Das Beizen-Gen habe ich schon geerbt.»

Welt voller Gegensätze

So sind es gera­de auch die Gegen­sät­ze, der direk­te Kontakt mit Menschen, die sie faszi­nie­ren und die Krei­se, die sich im Leben so oft schlies­sen: Die besinn­li­che Welt der Kirche und das bunte Trei­ben in der Gastro­no­mie, wie sie es seit ihrer Kind­heit kennt, gehö­ren für sie zusam­men. Und dann ist da noch die Geschich­te mit den Pfer­den. Als ihre Töch­ter kürz­lich ein verwahr­los­tes Pferd rette­ten, beschloss sie spon­tan, mit dem Pferd Parelli-Training zu besu­chen. «Ich hätte nie gedacht, dass ich mich ein-mal für Pfer­de inter­es­sie­ren würde», sagt sie. «Doch dann erin­ner­te ich mich daran, wie doch einst auch mein Vater im Mili­tär­dienst seine Liebe zu Pfer­den entdeckt hatte.» (nar)

Hermann Schmelzer Rabbiner

Rabbiner Schmelzer

Rabbi­ner Herr­mann Schmel­zer stand der Jüdi­schen Gemein­de in St.Gallen über 44 Jahre als geist­li­ches Ober­haupt vor. Als enga­gier­ter Dialog­part­ner präg­te er das Mitein­an­der der Reli­gio­nen in der Ostschweiz. Er starb am 30. Novem­ber in St.Gallen.

«Ich habe Rabbi­ner Schmel­zer als beein­dru­cken­den Botschaf­ter des Juden­tums erlebt», sagt Evely­ne Graf, Theo­lo­gin und lang­jäh­ri­ge Redak­to­rin des Pfar­rei­fo­rums. Sie begeg­ne­te Rabbi­ner Schmel­zer als Jour­na­lis­tin und als Theo­lo­gin, in der Ethik­grup­pe des Kantons und als Mitglied der Christlich-Jüdischen Arbeits­ge­mein­schaft St.Gallen/Ostschweiz. «Mich hat seine tiefe reli­giö­se und huma­nis­ti­sche Bildung beein­druckt.» Roland Rich­ter, ehema­li­ger Präsi­dent der Jüdi­schen Gemein­de St.Gallen, schreibt im Nach­ruf im St.Galler Tagblatt: «Sein wacher Geist blieb Schmel­zer bis zuletzt erhal­ten. Er beob­ach­te­te, über­leg­te, notier­te auf Zetteln, die er immer auf sich trug, und kommen­tier­te. (…) Gerne empfahl er kontro­ver­se Bücher und freu­te sich auf die anschlies­sen­de Diskus­si­on darüber.»

Inter­re­li­giö­ser Dialog
«Typisch für Rabbi­ner Schmel­zer war auch seine Fröh­lich­keit», sagt Evely­ne Graf, «das war nichts Aufge­setz­tes, diese Fröh­lich­keit wurzel­te in einer tiefen Gottes­be­zie­hung.» Der Inter­re­li­giö­se Dialog sei ihm ein wich­ti­ges Anlie­gen gewe­sen. Er habe inten­siv die Schrif­ten des Islams und des Chris­ten­tums studiert, um ein Verständ­nis für die Posi­tio­nen der ande­ren Reli­gio­nen zu bekom­men. «Das beschränk­te sich bei ihm aber nicht nur auf die abra­ha­mi­ti­schen Reli­gio­nen, sondern er beschäf­tig­te sich auch mit den asia­ti­schen Religionen.»

Von Malmö nach St.Gallen
1932 in Ungarn gebo­ren, besuch­te Schmel­zer die Rabbi­ner­schu­le in Buda­pest und die Ecole Rabbi­ni­que in Paris. 1958 wurde er als Reli­gi­ons­leh­rer nach Stock­holm beru­fen, studier­te später in London. Im schwe­di­schen Malmö erhielt Schmel­zer 1962 seine Ordi­na­ti­on als Rabbi­ner. 1968 wurde er schliess­lich nach St.Gallen beru­fen. «Schmel­zer hielt die klei­ne und bedeu­ten­de jüdi­sche Gemein­de durch Respekt, Öffnung, Dialog und ange­wand­tes Juden­tum zusam­men», schreibt der Jour­na­list Yves Kugel­mann im Nach­ruf im jüdi­schen Maga­zin «tach­les». Sein Wissen über die Reli­gi­ons­ge­schich­te und die hebräi­sche Spra­che gab er auch weiter, viele Jahre hatte er einen Lehr­auf­trag an der Univer­si­tät St.Gallen und war Studen­ten­seel­sor­ger. 2012 been­de­te er seine Tätig­keit als Rabbi­ner. Schmel­zer war laut «tach­les» dienst­äl­tes­ter Schwei­zer Rabbiner.

Einsatz für Huma­ni­tät
Schmel­zer war von Anfang an Mitglied der Christlich-Jüdischen Arbeits­ge­mein­schaft St. Gallen/Ostschweiz (CJA). Der Verein will mit Veran­stal­tun­gen, Infor­ma­tio­nen und Begeg­nun­gen das gegen­sei­ti­ge Verständ­nis von Chris­ten und Juden fördern. Menschen jüdi­schen und christ­li­chen Glau­bens sollen sich mit gegen­sei­ti­gem Verständ­nis und Respekt für die ande­re Glau­bens­ge­mein­schaft begeg­nen, gemein­sa­me Anlie­gen erken­nen und sich vereint für Huma­ni­tät, Gerech­tig­keit und Frie­den einset­zen. Der aktu­el­le Präsi­dent der CJA St.Gallen, Pfar­rer Andre­as Schwen­de­ner, traf Rabbi­ner Schmel­zer nach dessen Pensio­nie­rung oft bei Spazier­gän­gen in Rotmon­ten. «Rabbi­ner Schmel­zer war stets über­aus zurück­hal­tend, sein span­nen­des Leben in der Öff entlich­keit publik zu machen», so Schwen­de­ner. Als er 2018 Schmel­zer bei einem Spazier­gang
traf, konn­te er ihn zu einem spon­ta­nen Video-Interview motivieren.


Schwen­de­ner und Schmel­zer spre­chen im Video vor allem über theo­lo­gi­sche Themen wie die geschicht­li­che Wende zur Säku­la­ri­sie­rung und die daraus resul­tie­ren­den Vor- und Nach­tei­le für die Reli­gio­nen. «Am Schluss erzähl­te Hermann Schmel­zer auch von seiner Zeit im kommu­nis­ti­schen Ungarn und der Ethik eines Rabbi­ners in schwie­ri­gen Zeiten», so Schwen­de­ner, «Schmel­zer wuss­te, was die Neuzeit für die Reli­gio­nen an Heraus­for­de­run­gen gebracht hat. Und er konn­te sich trotz­dem für das Spezi­fi sche einer Reli­gi­on einset­zen, auch wenn darin vieles unzeit­ge­mäss und skur­ril erscheint.» Batja Guggen­heim, Co-Präsidentin der Jüdi­schen Gemein­de St.Gallen, sagte in einem Inter­view auf kath.ch zum Tod von Rabbi­ner Schmel­zer: «Wir haben einen Gesprächs­part­ner, einen Denker und Forschen­den verlo­ren. Herr­mann Schmel­zer war ein Fragen­der, ein kriti­scher Geist, eine heraus­for­dern­de Persön­lich­keit und eine mora­li­sche Instanz.»

Stephan Sigg

«Online Advents-Ticker»

In diesem Advent ist vieles anders. Die Pfar­rei­en und ande­re kirch­li­che Insti­tu­tio­nen planen momen­tan verschie­de­ne Aktio­nen, Anläs­se und Akti­vi­tä­ten, damit sich Kinder, Jugend­li­che und Erwach­se­ne auch in diesem Jahr auf Weih­nach­ten einstim­men können. Die Pfarreiforum-Redaktion zeigt, was läuft und beglei­tet Sie durch den Advent.

 

20. Dezem­ber: Weih­nach­ten selbst gestalten

In diesem Jahr müssen sich viele Fami­li­en auf ein Weih­nachts­fest zu Hause beschrän­ken. Das bietet die Chan­ce, sich ganz einfach und persön­lich mit der hoff­nungs­vol­len Botschaft aus Beth­le­hem ausein­an­der­zu­set­zen. Dafür stellt die Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz Ideen, Anre­gun­gen und verschie­de­ne Mate­ria­li­en in einem Heft zur Verfü­gung, das es zum Down­load gibt. Ob eine besinn­li­che Einlei­tung von Abt Urban Fede­rer vom Bene­dik­ti­ner­klos­ter Einsie­deln, Lied­tex­te, Impul­se oder das Lukas­evan­ge­li­um: Alles ist parat für eine klei­ne Feier daheim.

 

16. Dezem­ber: Üben fürs Balkon­s­in­gen — #Balkon­s­in­gen

Spätes­tens jetzt ist der Zeit­punkt gekom­men, fürs Balkon­s­in­gen am 23., 24. und 25. Dezem­ber jeweils um 20 Uhr zu üben. Das Lieder­blatt gibt es hier. Öffnen Sie ihr Fens­ter oder treten sie auf den Balkon, und singen Sie auf diese Weise mit andern. So erle­ben sie an Weih­nach­ten trotz Coro­na Gemein­schaft. Eine klei­ne Inspi­ra­ti­on finden Sie zudem im nach­fol­gen­den Video:

 

15. Dezem­ber: Gruss­bot­schaft an die Liebs­ten schi­cken — Klos­ter­platz St. Gallen

Sich einen Moment mitten in der Stadt zurück­zie­hen und sich Zeit für gelieb­te Menschen nehmen: Das ermög­licht der Contai­ner, der in diesem Jahr vor dem Christ­baum auf dem St. Galler Klos­ter­platz steht. Aufge­stellt hat ihn die City­se­el­sor­ge. Im Contai­ner dürfen alle, die möch­ten, eine kosten­lo­se Post­kar­te schrei­ben.  Zur Auswahl stehen drei verschie­de­ne Karten. Der Brief­kas­ten im Contai­ner wird täglich geleert und die Weih­nachts­wün­sche in die ganze Welt verschickt. 

 

14. Dezem­ber: «Mary, did you know?» — GAMS

Patric Scott, umtrie­bi­ger Sänger, Schau­spie­ler und Lieder­ma­cher aus Gams, hat für Weih­nach­ten 2020 das digi­ta­le Weih­nachts­al­bum «Snow­flakes» veröf­fent­licht. Darauf zu hören sind auch Neuauf­nah­men bekann­ter Weih­nachts­lie­der aus der christ­li­chen Gospel­sze­ne wie zum Beispiel «Mary, did you know?» (Maria, hast du gewusst?») oder «Who would imagi­ne a king».  Das Album kann auf YouTube oder Spoti­fy ange­hört werden.

 

12. Dezem­ber: Ammler-Krippe — AMDEN

Seit vielen Jahren zieht die Krip­pe in der katho­li­schen Kirche in Amden Menschen aus nah und fern an — und sie kann auch in diesem Jahr bestaunt werden (vom 24. Dezem­ber bis Ende Janu­ar)! Die gewal­ti­ge Krip­pen­land­schaft mit Figu­ren und Kunst­wer­ken bildet ein beein­dru­cken­des Gesamt­kunst­werk. Kirchen­pfle­ger Beat Gmür und Rolf Böni sowie Sakristan Erich Sax — wie auch ande­re Helfer — während des Jahres in den Ammler Bergen unter­wegs. Sie sammeln Mate­ri­al für die riesi­ge Krip­pen­land­schaft. Uralte Schin­del­dä­cher, ganze Seiten­wän­de, Balken, und Türen von abge­bro­che­nen Gaden legen sie während des Jahres geflis­sent­lich beisei­te. Öffnungs­zei­ten: täglich 9–18 Uhr, beach­ten Sie evtl. Anpas­sun­gen auf www.amden-weesen.ch

Ein Video der Krip­pe (2015)

 

9. Dezem­ber: Quel­len der Kraft aus dem Klos­ter Maria­zell Wurmsbach

Pünkt­lich zum Advent haben die Zister­zi­en­se­rin­nen am Oberen Zürich­see ihr neues Video veröf­fent­licht. In «Quel­len der Kraft» zeigen die Schwes­tern, wo sie Kraft, Inspi­ra­ti­on und Ener­gie finden. Im Video ist Glocken­ge­läut und der Gesang «Veni Domi­ne» zu hören. Gera­de im Hinblick auf das schwie­ri­ge Jahr 2020 sind die Impres­sio­nen aus dem Klos­ter eine Quel­le der Kontem­pla­ti­on und Inspi­ra­ti­on. Die meis­ten Sequen­zen entstan­den kurz vor dem Lock­down im März 2020.

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8. Dezem­ber: Advent­li­che Kirchen­mu­sik aus St.Gallen — ST.GALLEN

Konzer­te fallen aus. Studie­ren­de und Lehr­kräf­te der diöze­sa­nen Kirchen­mu­sik­schu­le stim­men deshalb mit einem klin­gen­den YouTube-Adventskalender musi­ka­lisch auf Weih­nach­ten ein: 

Zum YouTube-Kanal

3. Dezem­ber: Durch den Advent mit Kinder­au­gen — Buchtipp

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Im Advent 24 verschie­de­ne Engel malen. Oder einsa­me Perso­nen in der Nach­bar­schaft mit einem Geschenk über­ra­schen und so die weih­nacht­li­che Hirten­le­gen­de in die heuti­ge Zeit holen: Das Buch «Schatz­kis­te für die Weih­nachts­zeit. Mit Kindern spie­len, feiern, krea­tiv sein» von Moni­ka Thut Birchmei­er beschreibt mit zahl­rei­chen Ideen, wie Fami­li­en den Advent auf neue Weise entde­cken können. Dabei geht es nicht in erster Linie um Schog­gi, Lich­ter­ket­ten und Geschen­ke, sondern darum, die Weih­nachts­bot­schaft mit Grund­er­fah­run­gen des Lebens zu verknüpfen.

 
 
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1. Dezem­ber: «Trotz­dem Licht» Aktio­nen in St.Gallen - ST.GALLEN

Die katho­li­sche Kirche im Lebens­raum St.Gallen macht auf einer Übersichts-Seite auf alle Advents- und Weih­nachts­an­ge­bo­te in ihrem Einzugs­ge­biet aufmerk­sam. Zur Über­sicht

28. Novem­ber: «Von Anfra­gen über­rannt» — ST.GALLEN

Andrea Stauss, die in St.Gallen dieses Jahr zum ersten Mal einen «Umge­kehr­ten Advents­ka­len­der» (siehe Dezember-Ausgabe Pfar­rei­fo­rum) lanciert, schreibt am 27. Novem­ber in einer E‑Mail an alle Mitwir­ken­den: «Die Akti­on ist auf gros­sen Anklang gestos­sen und ich wurde über­rannt mit Anfra­gen.» Bis 27. Novem­ber haben sich 60 Frei­wil­li­ge zum Mitma­chen ange­mel­det und «es kommen laufend Anfra­gen rein».

Infor­ma­tio­nen zum «Umge­kehr­ten Adventskalender»

27. Novem­ber: Kolumb­ans Brief­tau­ben — RORSCHACH

«Wann haben Sie das letz­te Mal einen persön­li­chen Post­brief geschrie­ben? Oder einen bekom­men?», fragt der Pfar­rei­rat Rorschach in seinem aktu­el­len Pfarreiforum-Innenteil, «In Zeiten, in denen persön­li­che Tref­fen schwie­rig sind, kann das Brie­fe­schrei­ben nach­hal­tig wirken. Wir laden Sie ein, mitzu­ma­chen, entwe­der als Absen­de­rIn oder Empfän­ge­rIn, so dass ein Dialog entste­hen kann. Wir werden Sie als «Kolumb­ans Brief­tau­ben» darin unter­stüt­zen. Adres­se und weite­re Infor­ma­tio­nen (ssi)

25. Novem­ber: Advents­weg für Fami­li­en — GOSSAU SG

Ein inspi­rie­ren­der Spazier­gang mit der Fami­lie: Das Katechetinnen-Team der Pfar­rei Gossau SG bietet für alle Inter­es­sier­ten und ganz beson­ders für Fami­li­en einen Advents­weg im Bibel­gar­ten an. Bei unter­schied­li­chen Statio­nen gibt es Wissens­wer­tes, Krea­ti­ves und Besinn­li­ches zu entde­cken. Perso­nen, die im Advent eine beson­de­re Rolle spie­len wie etwa Niko­laus oder Barbara.

Die einzel­nen Posten sind mit einem Stern markiert und dort können über einen QR-Code mit dem Handy die Infor­ma­tio­nen bezo­gen werden. Alle genau­en Details werden auf dem Flyer ersicht­lich sein, der zum Advents­weg auflie­gen wird. Weite­re Infor­ma­tio­nen (ssi)

21. Novem­ber: Was planen Sie?

Hier weisen wir ab 25. Novem­ber täglich auf inter­es­san­te Ange­bo­te hin, zeigen Schnapp­schüs­se und teilen Fund­stü­cke sowie beson­de­re Empfeh­lun­gen der Redak­ti­on. Planen Sie beispiels­wei­se einen Geschichten-Adventskalender auf Youtube? Über­tra­gen Sie in Ihrer Gemein­de ein weih­nächt­li­ches Konzert per Strea­ming? Oder initi­ie­ren Sie eine ande­re origi­nel­le Advents­ak­ti­on? Dann lassen Sie uns dies per E‑Mail wissen. Die Pfarreiforum-Redaktion wünscht Ihnen allen eine besinn­li­che sowie stim­mungs­vol­le Advents- und Weih­nachts­zeit. (ssi)

 

Andrea Stauss

Umgekehrter Adventskalender

Vom 1. Dezem­ber bis Weih­nach­ten täglich ein Geschenk für ande­re einpa­cken. Andrea Stauss will die Idee des «umge­kehr­ten Advents­ka­len­ders» in St.Gallen etablie­ren. In diesem Advent führt sie das Projekt zum ersten Mal durch: «Mit dem umge­kehr­ten Advents­ka­len­der kann man Menschen helfen, die von Armut betrof­fen sind.» 

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Versteigerung: Adventsbild

Die Rhein­ta­ler Künst­le­rin Pele Mathys stellt ihr Bild, das sie für das Pfar­rei­fo­rum gestal­tet hat, für eine Benefiz-Versteigerung zur Verfü­gung. Mindest­ge­bot: 250 Fran­ken. Melden Sie sich mit Ihrem Gebot per E‑Mail.

Aktu­el­les Gebot: CHF 250.–

Verstei­ge­rungs­schluss: 12. Dezem­ber 2020, 23.59 Uhr. Der Erlös kommt der Cari­tas St.Gallen-Appenzell zugu­te. Das Bild muss in St.Gallen abge­holt werden. 

Pele Mathys

«Der Sternenhimmel verbindet uns»

«Zu Beginn war ich mit mir selber im Clinch», sagt Pele Mathys Anfangs Novem­ber beim Inter­view mit dem Pfar­rei­fo­rum. Sie lacht und erklärt: «Ich habe mich gerne auf diese Heraus­for­de­rung einge­las­sen, auch wenn das Projekt rela­tiv kurz­fris­tig umge­setzt werden muss­te und mir eini­ge Vorga­ben gestellt wurden.» 

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Wie lässt sich in Zeiten von Corona und Abstandsregelungen trotz Distanz trauern? Das hat das Pfarreiforum Jacqueline Bollhalder vom Trauercafé in Gossau gefragt.

Sich umarmt fühlen

Bild: pixabay.com

Wie lässt sich in Zeiten von Corona und Abstandsregelungen trotz Distanz trauern? Das hat das Pfarreiforum Jacqueline Bollhalder vom Trauercafé in Gossau gefragt.

Tipp 1: Eigene Abschiedsfeier gestalten 

Wer nicht an einem Begräb­nis teil­neh­men kann, kann statt­des­sen eine häus­li­che Feier gestal­ten. Eine bren­nen­de Kerze, ein Foto oder ein Musik­stück erin­nern an die verstor­be­ne Person. Erkun­di­gen Sie sich zudem bei der zustän­di­gen Seel­sor­ge­rin oder dem Seel­sor­ger nach den Texten, die während der Trau­er­fei­er gele­sen werden. Auch Trau­er­ca­fés und Trau­er­treffs bieten häufig Broschü­ren mit Gebe­ten, Texten und Impul­sen an, die durch die Trau­er­pha­se helfen. Gedan­ken und Gefüh­le lassen sich dabei per Whats­app oder Tele­fon mit Ange­hö­ri­gen und Freun­den teilen.

Tipp 2: Alltagsgegenstände, die durch den Tag helfen 

«Nebst spiri­tu­el­len Texten können auch ganz alltäg­li­che Dinge Trost spen­den », sagt Jacque­line Boll­hal­der vom Trau­er­ca­fé Gossau. Sie nennt als Beispiel Glas­mur­meln, die sie während eines Treffs an die Teil­neh­men­den verteilt hatte. Symbo­lisch lassen sich Gedan­ken und Gefüh­le, aber auch Wünsche für die verstor­be­ne Person in die Murmel legen und in die Vergan­gen­heit aber auch in die Zukunft blicken. «Ein Teil­neh­mer erzähl­te mir, dass er die Murmel seit­her immer bei sich trage und sie ihm in schwie­ri­gen Situa­tio­nen weiter­hel­fe», sagt Jacque­line Boll­hal­der. Eine weite­re Idee findet sich auf der Home­page der Katho­li­schen Kirche Luzern: Zu einem verab­re­de­ten Zeit­punkt können Ange­hö­ri­ge ihre Gedan­ken in Federn, Ästchen oder dünne Zwei­ge legen, diese dann dem Wind über­ge­ben und so bewusst loslassen.

Tipp 3: Trostkissen statt Umarmungen 

Nichts hilft in Trau­er­pha­sen so sehr wie Umar­mun­gen. «Gera­de älte­re Trau­ern­de erzäh­len mir, wie sehr ihnen vor allem die Umar­mun­gen der Gross­kin­der fehlen», sagt Jacque­line Boll­hal­der. «Kinder helfen einem gut über Trau­er hinweg, weil sie anders mit dem Tod umge­hen als Erwach­se­ne. Sie akzep­tie­ren diesen viel einfa­cher.» Ganz auf die Enkel­kin­der verzich­ten müssen Sie aber auch während der Corona- Pande­mie nicht: Tref­fen Sie sich an der frischen Luft. Über die fehlen­de Körper­nä­he hinweg­hel­fen könn­te beispiels­wei­se ein Trost­kis­sen, das Sie für sich oder für die Enkel­kin­der aus Klei­dungs­stü­cken des Verstor­be­nen nähen. Eine Anlei­tung findet sich auf der Platt­form «Abschieds­ri­tua­le für Zuhau­se» unter der etwas kompli­zier­ten Webadres­se sway.o_ce.com/ HycAcAotl6wLWXHd.

Tipp 4: Sich gemeinsam etwas gönnen 

Mitein­an­der essen und trin­ken oder sich etwas Spezi­el­les gönnen, das man schon lange nicht mehr gehabt hat: Auch das hilft laut Jacque­line Boll­hal­der Betro_enen über ihre Trau­er hinweg. Während der Corona-Zeit sind im Inter­net diver­se Platt­for­men mit Rezept­ideen für gemein­sa­mes Kochen per Video­chat entstan­den. Zu den schöns­ten Ideen gehört jene der Schwei­zer Theo­lo­gin Barba­ra Lehner. Einer ihrer Tipps ist, sich per Video­chat zu verab­re­den und dann gemein­sam ein Lieb­lings­me­nü der verstor­be­nen Person zuzu­be­rei­ten und gemein­sam zu essen.

Tipp 5: Der Trauer Raum geben 

«Die Licht- und Dunkelheit-Thematik ist Teil jedes Trau­er­pro­zes­ses», sagt Jacque­line Boll­hal­der. «Im Trau­er­ca­fé zünden wir daher gemein­sam Kerzen für die Verstor­be­nen an und beten das Vater­un­ser. » Boll­hal­der empfiehlt, dieses Ritu­al auch zuhau­se zu wieder­ho­len. Alter­na­tiv können Sie in die Kirche oder auf den Fried­hof gehen. In manchen Kirchen gibt es einen spezi­el­len Bereich, wo an die Verstor­be­nen gedacht wird. Auf diese Weise kann das Trau­ern einen Raum finden. (nar)

Jacque­line Boll­hal­der. (Bild: pd)

«Mehr Frauen ermutigen»

Bild: Regi­na Kühne

Was die neue Präsidentin Alexa Sutter mit dem Frauenbund St.Gallen-Appenzell vor hat.

Die Degers­hei­me­rin Regu­la Senn hat das Amt der Präsi­den­tin des Katho­li­schen Frau­en­bun­des St.Gallen-Appenzell (KFB SGA) an Alexa Sutter aus Wald­kirch über­ge­ben. Ein Gespräch über die Frau­en­fra­ge in der Katho­li­schen Kirche, Frau­en­för­de­rung und wieso es geleb­te Gemein­schaf­ten braucht. 

Überalterung und Nachwuchsschwierigkeiten: Viele Vereine haben Mühe, genügend Personen zu finden, die sich engagieren. Wie zeitgemäss sind da noch Frauengemeinschaften?

Regu­la Senn: Gene­rell würde ich das mit der Über­al­te­rung und den Nach­wuchs­schwie­rig­kei­ten so nicht sagen. Denn in Bezug auf die Frau­en­ge­mein­schaf­ten ist es stark regi­ons­ab­hän­gig, wie viele Perso­nen sich enga­gie­ren. Gera­de in länd­li­chen Gegen­den gibt es viele Frau­en­ge­mein­schaf­ten, bei denen es bezüg­lich Mitglie­dern sehr gut läuft. Natür­lich haben sich die Prio­ri­tä­ten und unse­re Ange­bo­te etwas verla­gert. Aber nach wie vor sind die Frau­en­ge­mein­schaf­ten Orte der geleb­ten Gemeinschaft. 

Alexa Sutter: Ausser­dem stel­len wir fest, dass viele Frau­en bereit sind, sich projekt­be­zo­gen zu enga­gie­ren. Da lassen sich genü­gend Perso­nen finden. Schwie­ri­ger ist es, wenn es um ein lang­fris­ti­ges Enga­ge­ment oder um die Über­nah­me eines Amtes geht. Frau­en­ge­mein­schaf­ten sind aber nach wie vor wich­tig, gera­de wenn es um die sozia­le Vernet­zung geht. 

Regu­la Senn: Das ist ein wich­ti­ger Punkt. Viele Frau­en haben heute nebst Beruf- und Fami­li­en­ar­beit kaum Zeit für sich selbst. An Tref­fen in den Orts­ver­ei­nen oder Fach­ta­gun­gen, die wir seitens des Verban­des orga­ni­sie­ren, können Frau­en einmal bewusst etwas nur für sich tun. Geleb­te Gemein­schaft heisst aber auch, dass alle mitein­be­zo­gen werden, wenn sie möch­ten. Gera­de auch für Witwen und Allein­ste­hen­de ist das ein wich­ti­ges Angebot. 

Wie kamen Sie selbst zum Frauenbund?

Alexa Sutter: Ich zog als junge Mutter nach Wald­kirch und such­te nach Möglich­kei­ten, mich im Ort zu vernet­zen. In der loka­len Frau­en­ge­mein­schaft enga­gier­te ich mich, wurde deren Präsi­den­tin und lern­te so die kanto­na­le Ebene, den Frau­en­bund (KFB SGA) kennen. Dort wurde ich zunächst Regio­nal­ver­tre­te­rin für die Regio­nen Gossau, St.Gallen, Alttog­gen­burg und Wil, danach Vize­prä­si­den­tin des Kantonalverbandes. 

Regu­la Senn: In unse­rer Fami­lie war das Tradi­ti­on, als Zeichen der geleb­ten Frau­en­so­li­da­ri­tät. Bereits meine Gross­mutter war Einzel­mit­glied. Als Einzel­mit­glied besuch­te ich die Tagun­gen des Frau­en­bun­des und lern­te so den Vorstand kennen. Ich kam als Quer­ein­stei­ge­rin in den Kanto­nal­vor­stand. 2011 wurde ich Vize­prä­si­den­tin, vier Jahre später Präsidentin. 

Was will der Frauenbund SGA für die Frauen in der katholischen Kirche erreichen?

Regu­la Senn: Da möch­te ich das Projekt «Kirche mit* den Frau­en» nennen, das wir unter­stüt­zen. Dieses setzt sich seit 2014 dafür ein, dass Männer der Kirche in Zukunft nicht mehr ohne Frau­en über deren Stel­lung, Rolle und Funk­ti­on bera­ten und über die Belan­ge der Kirche entschei­den. Die Grund­la­ge dafür ist im Bistum St.Gallen gut. Mit dem Bistum sind wir im Dialog und verste­hen uns als Partner. 

Alexa Sutter: Wir haben einen «guten Draht» zu Bischof Markus, und freu­en uns auf die jähr­li­chen Tref­fen. Bischof Markus steht der Frau­en­fra­ge offen gegen­über. Wäre es anders, hätte ich Mühe. Damit sich etwas bewegt, ist es aber wich­tig, dass wir es seitens des Verban­des schaf­fen, noch mehr Frau­en in Entschei­dungs­po­si­tio­nen zu brin­gen. Eine gute Entwick­lung ist, dass im Septem­ber erst­mals eine Dele­ga­ti­on des Frau­en­bun­des zu einem Gespräch mit der Schwei­zer Bischofs­kon­fe­renz einge­la­den war, um über den «Weg zur Erneue­rung der Kirche» zu disku­tie­ren. Dies sind ziel­füh­ren­de Schritte. 

Damit sprechen Sie die Ziele an, die Sie sich als neue Präsidentin gesteckt haben?

Alexa Sutter: Ja. Ich könn­te mir gut vorstel­len, dass wir unse­ren Verband noch etwas poli­ti­scher ausrich­ten. Wir können Frau­en gera­de im Vorfeld von Wahlen ermu­ti­gen. Es muss mehr Raum für Frau­en geben, in denen sie etwa an Podi­ums­dis­kus­sio­nen zu Wort kommen. Weite­re Ziele sind, die Vernet­zung zu unse­ren Frau­en­ge­mein­schaf­ten zu pfle­gen sowie gemein­sa­me Akti­vi­tä­ten mit ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen durch­zu­füh­ren. Unser Kanto­nal­ver­band muss attrak­tiv sein und blei­ben, damit sich die vielen Einzel­mit­glie­der mit uns iden­ti­fi­zie­ren können. 

Regula Senn, was war die grösste Veränderung während Ihrer präsidialen Amtszeit?

Regu­la Senn: Das war die Statu­ten­re­vi­si­on im Jahr 2017. Wir haben die Orga­ni­sa­ti­on extrem verschlankt, so dass wir viel effzi­en­ter arbei­ten können. Nun können wir die verschie­de­nen Geschäf­te direkt im Gremi­um des Kanto­nal­vor­stan­des behan­deln und verab­schie­den. Gene­rell war es mir wich­tig, die Arbeits­be­din­gun­gen beim Frau­en­bund im Span­nungs­feld zwischen ehren­amt­li­cher und bezahl­ter Mitar­beit weiter zu entwi­ckeln. Längst kann beim Katho­li­schen Frau­en­bund St.Gallen-Appenzell nicht mehr alles im Ehren­amt erle­digt werden. (nar)

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