Auch in diesem Sommer finden im Alpstein und in anderen Regionen des Bistums St.Gallen zahlreiche Berggottesdienste statt. Die Redaktion hat für Sie eine Übersicht für Juni bis September 2022 zusammengestellt.
Die päpstliche Schweizergarde kann auf eine über 500-jährige Vergangenheit zurückblicken. Seit 1506 ist sie für den Schutz des Papstes und seiner Residenz verantwortlich. Das ist eine ehrenvolle und eine unspektakuläre Aufgabe – abgesehen von der imposanten Kulisse, den Heerscharen von Touristen und Pilgern sowie den namhaften Persönlichkeiten aus aller Welt, die beim Heiligen Vater zu Gast sind.
Im Jahr 1527 war alles anders. Nachdem deutsche, spanische und italienische Söldner von Kaiser Karl V. in Norditalien die Verbündeten des Papstes geschlagen hatten, zogen sie gegen Süden. Ausbleibende Soldzahlungen und ungenügende Nahrungsmittelversorgung machten die Truppen zügellos, die Stadt Rom bot ihnen Aussicht auf fette Beute.
Der «Sacco di Roma»
Komplett versammelten sich die 189 Schweizergardisten am Morgen des 6. Mai 1527 zur Verteidigung. Trotz aussichtsloser Lage leisteten sie erbitterten Widerstand. 42 Gardisten gelang es, den Papst über einen geheimen Mauergang in die Engelsburg zu retten. 147 Schweizergardisten haben an jenem Tag ihren Treueeid auf den Papst mit dem Leben bezahlt. Zu ihren Ehren findet noch heute die jährliche Vereidigung der neuen Rekruten am 6. Mai statt.
Der Höhepunkt in meinem Gardeleben
Am Morgen des 6. Mai 2008 ertönen Trommelwirbel vor der Zimmertür. Auf die Heilige Messe im Petersdom folgt die Kranzniederlegung im Ehrenhof. Nach dem Mittag stehen letzte Vorbereitungen und das Anziehen der «Gran-Gala-Uniform» mit Brustpanzer und Helm an. Schlag 17 Uhr marschiere ich im Vereidigungspikett in den Damasushof, wo die Vereidigung stattfindet. Die Eidesformel selbst wird vom Kaplan verlesen und feierlich ertönen jene Worte, die unweigerlich an die Ereignisse vor bald 500 Jahren erinnern: «… bereit, wenn es erheischt sein sollte, für ihren Schutz selbst mein Leben hinzugeben.»
Gelebte Tradition und ein faszinierender Dienst
Die Vereidigung erfüllte mich damals und noch heute mit Stolz. Doch ist dieser Stolz nicht einfach im «Sacco di Roma» begründet. Denn seither hat die Schweizergarde während bald 500 Jahren ihren Auftrag befolgt, ohne dass Krieg und Brandschatzung drohten. Und ich hatte, als ich an der Fahne die drei Schwurfinger emporhob, nicht Kampf und Heldentod vor Augen, sondern den loyalen Dienst für Papst und Kirche heute. Dessen Faszination geht von der gelebten Tradition aus und vom alltäglichen Dienst inmitten einer imposanten Kulisse, im Kontakt mit Heerscharen von Touristen und Pilgern sowie im Empfang von namhaften Persönlichkeiten aus aller Welt.
01. Mai 2022
Text: Clemens Fässler, Schweizergardist 2007–2010
Chorsingen sei der perfekte Ausgleich zum kopflastigen Alltag, sagt Primarlehrerin Elisabeth Gloor aus Au. Daher hat sich die 60-Jährige auch spontan als Sängerin für den neuen Bistumschor angemeldet. Dieser probt und tritt projektweise auf, etwa am 175-Jahr-Jubiläum des Bistums St. Gallen.
Wer mit Elisabeth Gloor übers Chorsingen spricht, hört rasch heraus, was hinter ihrer Leidenschaft steckt. «Beim Chorsingen entsteht ein starkes Wir-Gefühl. Ausserdem tut Singen der Seele gut und ist ein Ausgleich zum kopflastigen Alltag», sagt sie. An der Primarschule Au-Heerbrugg vergeht kaum ein Tag, an dem die Primarlehrerin nicht mit ihrer Klasse singt und musiziert. Chorgesang sozialisiere, sagt die 60-Jährige. Kinder würden dabei beispielsweise lernen, gemeinsam auf eine Aufführung hinzuarbeiten.
Freude und Idealismus
Letzteres ist es auch, was Elisabeth Gloor am neuen Bistumschor gefällt. Anfangs Jahr las sie in einem Inserat, dass der Bistumschor projektweise probt. Dafür sucht der Chor unter anderem für Priesterweihen und grosse Liturgien in der Kathedrale St. Gallen sowie den Festgottesdienst zum 175-Jahr-Jubiläum des Bistums im September Sängerinnen und Sänger. Diese verpflichten sich für drei Proben sowie einen Auftritt. Wer möchte, kann aber auch bei mehreren Projekten mitmachen. Auch aktuell wird nach rund hundert Sängerinnen und Sängern gesucht. Interessierte können sich über die Webseite dommusik.ch/bistumschor anmelden. «Das Konzept finde ich genial. So können alle bei etwas Grossem mitmachen ohne sich langfristig binden zu müssen», sagt Elisabeth Gloor, die sich selbst gleich für drei Projekte angemeldet hat. «Mich begeistert, wie Freude und Idealismus die verschiedenen Sängerinnen und Sänger eint», sagt sie. «Ausserdem ist es ein super Erlebnis, als Laie mit Profimusikern wie dem Chorleiter oder dem Organisten zusammenarbeiten zu können.»
Singend in Hausarbeit eingebunden
Nebst ihrem Engagement im Bistumschor singt Elisabeth Gloor seit zehn Jahren im Kirchenchor Au. Es ist für sie eine Möglichkeit, der Allgemeinheit etwas zurückgeben zu können. «Heute haben ja viele Kirchenchöre Mühe, neue Mitglieder zu finden. So kann ich etwas gegen diese Entwicklung und gleichzeitig für meine Leidenschaft tun», sagt sie. Die Liebe zum Singen führt zurück bis in Elisabeth Gloors Kindheit. Egal welche Hausarbeiten anstanden, ihre Mutter verband das stets mit dem Singen zweistimmiger Lieder. Meist übernahm Elisabeth Gloor die erste Stimme. Später sang sie unter anderem im Chor des damaligen Lehrerseminars in Heerbrugg sowie in einem Frauenchor. «Mit dem Chor des Lehrerseminars wurden wir sogar ans Bundessingen in Österreich eingeladen», sagt sie. «Wir waren zwar weitab der schlechteste Chor. Aber der Funke war gesprungen. Bis heute bin ich fasziniert von diesem gewaltigen Gefühl des Miteinanders beim Singen.»
Der Rorschacher Journalist Urs Fitze widmet sich Themen, die zu wenig Beachtung finden: Unangenehme Wahrheiten über die finanzielle Ausbeutung von Menschen und Umwelt. Die Fakten sind teilweise schwer zu ertragen – doch es gibt auch soziale Erfolgsgeschichten.
Für seine Reportagen und Buchprojekte reist Urs Fitze rund um den Globus. Als freier Journalist und Autor befasst er sich nebst Umweltschutzthemen vertieft mit der sozialen Gerechtigkeit in Bezug auf den Kapitalismus. Firmen, die sich ausschliesslich an der Gewinn-Maximierung orientieren, steht Fitze genau so kritisch gegenüber wie grossen Finanzinstitutionen. Seiner Meinung nach sind klassische Kapitalanlagen praktisch unkontrollierbar, auch wenn sie als ethische Investitionen angepriesen werden. Er bezeichnet seine Haltung diesbezüglich als radikal: «Geld zu verdienen, finde ich nur bis zu einem gewissen Grad okay. Ab einem bestimmten Punkt ist es nur noch fragwürdig. Ein Gewinnüberschuss sollte prinzipiell in die Weiterentwicklung der eigenen Firma, deren Mitarbeiter und in die Gesellschaft investiert werden». Auf die Frage nach seinen ethischen Grundsätzen seines privaten Portfolios erwidert er: «Ich habe keine nennenswerten Kapitalanlagen, mein Interesse für ethische Investitionen ist hauptsächlich beruflicher Natur.»
Sinnvoller Geldkreislauf
Vor rund zehn Jahren ist das Buch «Genossenschaften: Gemeinsam erfolgreich» entstanden, das Fitze als Co-Autor schrieb. Es zeigt auf, dass sich die Genossenschaft als Geschäftsform an nachhaltigen Zielen orientiert und nicht auf kurzfristige Gewinne abzielt. In einem Kapitel porträtiert er die genossenschaftlich organisierte Institution Oikocredit, eine Pionierin des ethischen Investments. Sie wurde 1975 im Umfeld des Weltkirchenrats gegründet. Fitze war von ihrer ursprünglichen Geschäftsidee beeindruckt: «Spenden ist zwar schön, aber letztlich sollte man mit diesem Geld einen Kreislauf zu Stande bringen». Die internationale Genossenschaft Oikocredit wurde in diesem Sinne in Holland gegründet. Sie vergab Kredite – primär in Drittweltländer – die zurückbezahlt werden mussten. Gleichzeitig ermöglicht Oikocredit Privatpersonen, ihr Geld in Form von Genossenschaftsanteilen anzulegen. «Ähnlich wie der Grundgedanke der Raiffeisenbanken baute Oikocredit eine Geldinfrastruktur für mittellose Bauern auf dem Land auf.» Später wurde Fitze von Oikocredit angefragt, ob er sich im Vorstand von Oikocredit Deutschschweiz engagieren würde. Da ihm die Organisation durch seine journalistische Arbeit vertraut war, hat er sich dazu bereit erklärt und dieses Ehrenamt von 2012 bis 2019 ausgeübt.
Langlebige Unterstützung
Als Paradebeispiel für nachhaltiges Engagement von Oikocredit nennt er eine Kaffee-Kooperative in Guatemala. Der Verband mit über 1300 kleinbäuerlichen Kaffeebetrieben verbessere die Lebensbedingungen der lokalen Landwirte, die hochwertigen Bio-Kaffee verarbeiten und exportieren sowie Öko-Tourismus anbieten. Besonders sinnvoll ist seiner Meinung nach, dass Oikocredit langfristig und nachhaltig investiert und somit Unternehmen eine Zukunftsperspektive über mehrere Generationen ermöglicht. «Das bedeutet, dass die Unterstützung weiterläuft, auch wenn es zu einem Misserfolg oder gar zum Konkurs kommt.» Fitze hat die Kaffeebauern selbst zwei Mal vor Ort besucht. Solche Erfolgsgeschichten mitzuerleben seien erfüllende Momente. Er untermalt dieses gute Gefühl mit folgendem Fazit: «Obwohl die weltweite Investitionssumme* von Oikocredit nur ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein ist, kann ein einzelner Kredit für eine Familie, ein Dorf oder gar eine ganze Region eine neue Existenz bedeuten.»
Das neue Buch von Urs Fitze und Martin Arnold erscheint Ende Mai.
Augen öffnen
In seinem neuen Buch «Entmenschlicht», das Ende Mai erscheint, beschreiben Urs Fitze und Martin Arnold die Sklaverei des 21. Jahrhunderts. Es handelt von geraubter Würde und Ausbeutung von Arbeitskräften. Die Autoren zeigen auf, wie die moderne Sklaverei unseren Alltag durchdringt und in die globalen Wertschöpfungsketten verstrickt ist. Geschätzt 40 Millionen Menschen, darunter meist Frauen und Kinder, verdingen sich als Sklavinnen und Sklaven. Fitze weiss, die Sklaverei ist ein rentables Geschäft: «Sie verursacht unendlich viel Leid und aus diesem Leid wird ein enormer Gewinn erzielt, der jegliche Vorstellungskraft sprengt.»
* Anmerkung Redaktion: Die Entwicklungsfinanzierungen entsprechen 875,8 Millionen Euro (Stand 30. September 2021)
Nachhaltige Anlagen boomen. Nur logisch, dass man auch beim Sparkonto für die eigenen Kinder, die Enkelkinder oder das Gottikind an ökologische, soziale und ethische Aspekte denkt. Doch in der Vielfalt der Angebote und Möglichkeiten können sich Eltern schnell verlieren.
Zu meinem ersten Sparkonto kam ich durcheinen Ballonwettbewerb in meiner Kindheit. Als in unserem Dorf der Minigolfplatz neu eröffnete, durften wir Schulkinder einen Luftballon mit einem Namenszettel daran fliegen lassen. Einige Tage später erhielt ich einen Anruf von den Organisatoren des Wettbewerbs: Mein Ballon sei geflogen und geflogen, am drittweitesten von allen Ballonen. Zudem hätte ich das Glück gehabt, dass ein Finder den Zettel eingeschickt habe. Das Ganze brachte mir den dritten Platz sowie ein Sparkonto mit 150 Franken bei der örtlichen Bank ein. Einige Wochen später besass ich auch noch ein buntes, grosses Sparschwein. Der passende Schlüssel war in der Bank an einer Schnur befestigt. Fortan schloss ich dort alle paar Monate mein Sparschwein auf und eifrig mein Erspartes ein.
Im Sparen Weltmeister Wenn ich über das Thema Sparen nachdenke, kommt mir oft dieses Kindheitserlebnis in den Sinn. Und ich frage mich, wie typisch schweizerisch Sparen und Anlegen sein mag. Bei einer Onlinerecherche dazu führt mich eines der ersten Suchresultate auf die Homepage der Thurgauer Kantonalbank. Dort heisst es, die Schweiz sei in der Disziplin Sparen Europameisterin. Im weltweiten Vergleich seien nur noch die Chinesinnen und Chinesen sparsamer als wir Schweizerinnen und Schweizer. Weitere Zahlen finden sich in der aktuellen Haushaltsbudgeterhebung des Bundesamtes für Statistik aus dem Jahr 2019. So kann ein durchschnittlicher Schweizer Haushalt pro Monat 1232 Franken sparen. Allerdings heisst es in der Studie auch, dass die Haushalte der untersten Einkommensklasse (mit weniger als 4500 Franken Bruttoeinkommen pro Monat) keine Sparbeiträge zur Seite legen konnten, sondern im Gegenteil sogar oft noch mehr Geld ausgaben als einnahmen. Wie sehr das Thema Geld immer auch mit Ungerechtigkeit verbunden ist, lässt sich im Alltag nicht ausblenden. Man braucht nur eine Zeitung durchzublättern und findet Berichte, etwa darüber wie die Corona-Pandemie die Ungleichheit verschärft hat.
In welche Welt investieren?
Welche Welt wünschen wir uns und wie können wir Geld anlegen, damit sie eine bessere wird? Vor dieser Frage steht womöglich, wer Gotte oder Götti, Eltern oder Grosseltern wird. Denn genauso typisch schweizerisch wie für sich selbst zu sparen und Geld anzulegen ist es, für ein Kind finanziell vorzusorgen. Doch wie lässt sich verhindern, dass das angelegte Geld in die Waffen‑, Tabak- oder Ölindustrie fliesst? Die Finanzbranche hat den Trend zur Nachhaltigkeit erkannt und bietet auf diese Fragen viele Antworten. So sind nachhaltige Anlagen wie Aktien, Obligationen oder Fonds der am schnellsten wachsende Anlagenbereich.
Nachhaltigkeit oder Greenwashing Gemäss dem Verband Swiss Sustainable Finance, zu dem viele grosse Finanzdienstleister gehören, hat sich das Volumen nachhaltiger Anlagen in der Schweiz seit 2015 mehr als verzehnfacht. Dabei ist der Klimawandel bei den nachhaltigen Anlagen das dominierende Thema. Aktivitäten in der Kohleindustrie sind etwa das häufigste Ausschlusskriterium bei dieser Art von Anlage. Zeitgleich mit dieser Entwicklung hat aber auch das Thema Greenwashing an Bedeutung gewonnen. Dabei versuchen Unternehmen, sich durch geschickte Öffentlichkeitsarbeit nachhaltiger erscheinen zu lassen, als sie es in Wirklichkeit sind.
Informationsflut überfordert So hat etwa die Umweltschutzorganisation Greenpeace Schweiz im vergangenen Jahr die Studie «Greenwashing am Finanzplatz Schweiz» veröffentlicht. Untersucht wurde, ob es als nachhaltig bezeichneten Anlagefonds tatsächlich gelingt, mehr Kapital in eine nachhaltige und in eine klimafreundliche Wirtschaft zu lenken als konventionellen Fonds. Das Resultat sei ernüchternd, schreibt Greenpeace Schweiz. Viele der Produkte seien weder nachhaltiger noch trügen sie zur Lösung der Klimakrise bei. Die Umweltschutzorganisation fordert daher, dass sich nachhaltige Anlagefonds mindestens an den Pariser Klimazielen und dem Ziel einer maximalen globalen Erderwärmung von 1,5 Grad ausrichten dürfen. Sich als Laie einen Überblick zu verschaffen, ist angesichts der zahlreichen verschiedenen Angebote und der Informationsflut eine Herausforderung.
Ökologische und soziale Projekte fördern Persönlich führt mich die Suche nach einer sozial und ökologisch vertretbaren Möglichkeit, Geld für ein Kind anzulegen, zu einigen Kundenberaterinnen und ‑beratern verschiedener Banken. Darunter sind auch alternative Banken, die als Ziel nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung von ökologischen und sozialen Projekten nennen. Noch bin ich nicht sicher, wie meine Entscheidung ausfallen und welches Produkt mich überzeugen wird. Geld anzulegen und damit für einen guten Start eines Kindes in die Volljährigkeit zu sorgen, dazu fühle ich mich aber irgendwie verpflichtet.
Alternativen zum Geld anlegen Daneben überzeugt mich aber auch eine andere Idee immer mehr: Wieso nicht nebst einem Fondskonto eine Patenschaft für gefährdete Nutztiere etwa von Pro Specia Rara übernehmen? Gemeinsam mit dem Kind kann man die Tiere teilweise vor Ort besuchen. Auch der Erhalt seltener Tiere und Pflanzen ist eine Investition in die Zukunft der Kinder. Und zumindest im Moment macht das gemeinsame Zeit verbringen glücklicher als das Streben nach möglichst viel Geld.
Der Rorschacher Journalist Urs Fitze widmet sich Themen, die zu wenig Beachtung finden: Unangenehme Wahrheiten über die finanzielle Ausbeutung von Menschen und Umwelt. Die Fakten sind teilweise schwer zu ertragen – doch es gibt auch soziale Erfolgsgeschichten. Zum Beitrag
Was macht das Bistum St.Gallen mit den Ergebnissen der synodalen Umfrage? Nachgefragt bei Dominik Michel-Loher (39), dem neuen Leiter der Abteilung Pastorale Entwicklung und Beratung.
Karfreitagseier sollen vor Unheil schützen. Peter Weber, Landwirt in Wildhaus SG, glaubt an die positiven Eigenschaften der Karfreitagseier. Er pflegt den Eierbrauch seit Kindesbeinen.
Das Hörverhalten hat sich in den letzten Jahren massiv geändert: Menschen hören vermehrt «on demand», also digital, mobil und zeitunabhängig. Sie stellen sich ihr eigenes Radioprogramm zum Beispiel via Spotify zusammen – für den Weg ins Büro, beim Bügeln oder Joggen.
Weil Kirche da sein will, wo Menschen sind, hat sich der Verein Ökumenische Medienarbeit im Bistum St. Gallen dazu entschieden, einen Podcast zu produzieren – anstatt wie bisher einen klassischen eineinhalbminütigen Radiobeitrag am Sonntagmorgen.
Persönliche Gespräche
Eine «fadegrad»-Podcastfolge dauert rund eine halbe Stunde und kann jederzeit über die Website www.fadegrad-podcast.ch sowie über die Audioplattformen Spotify oder Apple Podcasts gehört werden. Mein Anspruch als Gastgeberin des Podcasts ist es, Themen differenziert zu behandeln und Gespräche mit Tiefgang zu führen – was umso wichtiger ist, je gespaltener eine Gesellschaft ist und je mehr Fake News und verkürzte Botschaften Schlagzeilen machen. «Fadegrad» kennt keine Tabus und fragt unverblümt nach, warum Menschen tun, was sie tun und wie sie geworden sind, wer sie sind. Wir wollen wissen, warum Menschen Sexarbeiter:innen werden, wie sie mit dem eigenen Sterben umgehen oder wie sie nach dem Suizid eines Angehörigen weiterleben. Die rund 4700 Hörer:innen im ersten Jahr konnten bei den teils sehr persönlichen Gesprächen «mitlauschen» und sich so inspirieren lassen.
Wo Kirche drinsteckt
Die Ökumenische Medienarbeit macht den Podcast auch um zu zeigen, «wo Kirche drinsteckt», wo man es vielleicht nicht erwartet. Denn Kirche begleitet Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen: beispielsweise im Hospiz, in der Paarberatung oder in der Abschiebehaft. Es gibt viele grossartige Kirchen-Podcasts da draussen. Meine persönlichen Favoriten aus dem deutschsprachigen Raum sind «Ausgeglaubt», «Unter Pfarrerstöchtern» sowie «Secta». «Fadegrad» ist übrigens mehr als nur ein Podcast: Auf Instagram @fadegrad_podcast erscheinen Stories, Reels und Umfragen zum jeweiligen Wochenthema. Mehr als die Hälfte unserer Follower:innen sind zwischen 18 und 35 Jahren alt, wöchentlich sehen mehr als 2000 Personen die Instagram-Beiträge. Neu gibt es uns auch auf YouTube. «Warum muss die Kirche jetzt auch noch Videos machen?» fragen Sie sich vielleicht jetzt. Das ist aber ein Thema für eine andere Leserfrage …
Ines Schaberger, Gastgeberin und Produzentin des fadegrad-Podcasts
Julia Pfister (25), Sozialpädagogin aus Kaltbrunn, und Valentin Kölbener (27), Student an der Uni St. Gallen, haben momentan in ihrer Freizeit viel zu tun: Sie sind Teil des OKs des Weltjugendtags, der Ende April bis zu 800 Jugendliche in die Gallusstadt locken soll.
In Schweizer Spitälern finden jährlich etwa 20 Geburten in einem vertraulichen Rahmen statt. Meistens sind die werdenden Mütter dermassen in Not, dass ihr Umfeld nichts von der Schwangerschaft erfahren darf. Noch ist die vertrauliche Geburt aber wenig bekannt.