Im Rahmen der interreligiösen Dialog- und Aktionswoche ida finden alle zwei Jahre verschiedene Veranstaltungen wie zum Beispiel Filmabende oder Diskussionsrunden statt. Diese bieten die Gelegenheit, über unterschiedliche Weltanschauungen ins Gespräch zu kommen, sich kennenzulernen und ein Zeichen für Offenheit gegenüber anderen Religionen und Kulturen zu setzen.
Damit fördert die ida das friedliche Zusammenleben und baut Vorurteile sowie Ängste gegenüber Menschen mit anderem Glauben oder anderen Haltungen ab. Sie trägt zudem zur Vernetzung und Öffnung der Religionsgemeinschaften bei. Gleichzeitig wird mit der ida die «St. Galler Erklärung für das Zusammenleben der Religionen und den interreligiösen Dialog» sozusagen zum Leben erweckt. Diese bestimmt die Grundsätze für ein friedliches Zusammenleben in religiöser und weltanschaulicher Vielfalt im Kanton St. Gallen. Sie verurteilt Abschottung und Ausgrenzung. Zu ihren Werten bekennen sich zahlreiche Religionsgemeinschaften und Einzelpersonen im ganzen Kanton.
Die ida-Woche ist also eine wichtige Plattform für Begegnung und Austausch. Sie ist die wesentliche Basis des interreligiösen Dialogs in unserem Kanton und richtet sich mit ihren verschiedenen Angeboten an ein breites Publikum, nämlich an die ganze Bevölkerung.
Daneben hat sich in den letzten Jahren auch die St. Galler Konferenz zu Fragen von Religion und Staat etabliert, die ebenfalls von meinem Departement koordiniert wird. In regelmässigen Zusammenkünften diskutieren kantonale Stellen dabei mit Vertreterinnen und Vertretern von grossen und kleineren Religionsgemeinschaften aktuelle Themen. Immer im ida-Jahr organisiert die Konferenz einen öffentlichen Anlass. Dieses Jahr findet der Anlass am Donnerstag, 14. September 2023, um 17.30 Uhr im Kantonsratssaal statt. Das Thema der öffentlichen Konferenz lautet «Religion und Alter – braucht es neue Wege?». Dabei werden die aktuellen Herausforderungen und Leistungen der Religionsgemeinschaften im Kontext alterspolitischer Fragen thematisiert. In den letzten Jahren haben wir auf eine ähnliche Weise die Rolle der Religionsgemeinschaften bei der Bekämpfung von Armut diskutiert und zusätzlich in einer Weiterbildungsveranstaltung vertieft. Dabei hat sich gezeigt, dass die verschiedenen Religionsgemeinschaften in der Sozialpolitik eine wichtige Rolle spielen, aber eine vermehrte Koordination zwischen staatlichen Stellen und den verschiedenen Religionsgemeinschaften sinnvoll ist.
Die Arbeit in diesen Gefässen und die Veranstaltungen haben mir auch gezeigt, dass interreligiöser Dialog nicht nur eine Sache des Glaubens oder ein Diskurs unter Theologinnen und Theologen ist, sondern wichtige Impulse für konkrete gesellschaftliche Entwicklungen leisten kann.
Text: Laura Bucher
Regierungsrätin Kanton St. Gallen
Veröffentlichung: 21. August 2023
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