Wenig Gepäck, dafür aber umso mehr Erinnerungen: Das möchte Mary Kretz aus Wolfertswil von der internationalen Romwallfahrt mit nach Hause bringen. Sie ist eine von 50 000 Ministrantinnen und Ministranten weltweit, die sich in diesem Jahr auf dieses Erlebnis einlassen.
Auf den Moment, in dem sie mit 50 000 Ministrantinnen und Ministranten aus der ganzen Welt auf dem Petersplatz im Vatikan den Papst sehen wird, freut sich Mary Kretz am meisten. «Erstens war ich noch nie in Rom und zweitens noch nie an einem so grossen internationalen Treffen», sagt die 18-Jährige in ihrem Zuhause, einem Bauernhof oberhalb von Wolfertswil. Gerade hat sie ihre Matura an der Kantonsschule St. Gallen abgeschlossen und für die Zulassungsprüfung für ein Studium der Zahnmedizin gelernt. Nach einer Woche Ferien in Irland, der Heimat ihrer Mutter, steht nun noch die einwöchige Romwallfahrt rund um den 1. August auf dem Programm. Mitreisen können alle Minis ab 14 Jahren. Die Reise ist Belohnung und Motivation für den Dienst und wird hierzulande von der Deutschweizerischen Arbeitsstelle für Ministrantinnen-/Ministranten-Pastoral alle vier Jahre organisiert.
Erfahrung als Jubla-Leiterin
Für den Mini-Dienst entschied sich Mary Kretz nach ihrer Erstkommunion als Drittklässlerin. «Es hat mir sofort gefallen, dadurch aktiv in den Gottesdienst eingebunden zu sein und den Ablauf besser verstehen zu können», sagt sie. Ausserdem sei es für sie eine Möglichkeit gewesen, den Glauben zu stärken und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Aus letzterem Grund engagiert sich Mary Kretz auch als Leiterin bei Jungwacht Blauring. Auch während der Romreise ist sie als Hilfsbegleiterin der Gruppe der Pfarreien aus Jonschwil, Schwarzenbach und Wolfertswil mit zwölf Minis mit dabei. «Ich wurde kurzfristig nach meiner Anmeldung für die Reise angefragt, ob ich das machen will, und sagte spontan zu», sagt sie und erzählt von ihren Aufgaben in dieser Position wie dem Zusammenstellen der Kennenlernspiele, Unterstützen der Gruppenleitung sowie Ansprechperson für die anderen Minis zu sein.
Freundschaften knüpfen
Nebst dem Besuch beim Papst auf dem Petersplatz stehen unter anderem auch Ausflüge ans Meer, Führungen durch Rom sowie ein Besuch bei der Schweizer Garde auf dem Programm. 400 Minis und Begleitpersonen sind es aus der Schweiz, die über Nacht per Car anreisen. Über schlaflose Stunden im Bus macht sich Mary Kretz keine Sorgen. «Ich weiss durch unsere Maturareise nach Prag, dass ich so eine Busfahrt schon wegstecke», sagt sie. In Rom sind die Minis in gemischten Gruppen unterwegs, sodass sie sich kennenlernen können. Gerade die vielen Begegnungen und Bekanntschaften machen die Romreise für Mary Kretz zu einem einmaligen Erlebnis. Symbolisch dafür bekommen alle Minis spezielle Schlüsselanhänger geschenkt, die sie untereinander tauschen können.
Text und Bild: Nina Rudnicki
Veröffentlichung: 27. Juli 2024