Meglisalp ist Herzenssache

Bereits zum 17. Mal beglei­tet Nico­las Senn am 5. August den Gottes­dienst auf der Megli­salp. Für den bekann­tes­ten Hack­brett­spie­ler der Schweiz ist dieser Termin neben Weih­nach­ten der einzi­ge Fixpunkt im Jahr.

Wenn Nico­las Senn das Spitz­li der Meglisalp-Kapelle erblickt, ist es für ihn fast schon ein «Heim­kom­men». Der 34-Jährige liebt den Alpstein. «Wenn immer möglich bin ich in jeder frei­en Minu­ten hier am Wandern.» Nico­las Senn hat sich in den vergan­ge­nen Jahren natio­nal und inter­na­tio­nal einen Namen als Hack­brett­spie­ler gemacht. Mit seinem 125-saitigen Instru­ment hat er bereits den Weg nach Asien oder ins deut­sche Fern­se­hen geschafft. Seit 2012 mode­riert er die SRF-Sendung Potz­mu­sig. Doch trotz des gros­sen Erfolgs ist dem in Gais wohn­haf­ten Nico­las Senn die Heimat wich­tig. Am 5. August wird er den Berg­got­tes­dienst auf der Megli­salp musi­ka­lisch beglei­ten – und das bereits zum 17. Mal.

Teil­nah­me ist Herzenssache

Sein Enga­ge­ment auf der Megli­salp bezeich­net Nico­las Senn als eine Herzens­an­ge­le­gen­heit. «Der Meglisalp-Gottesdienst ist mitt­ler­wei­le zur Tradi­ti­on gewor­den.» Wie wich­tig ihm diese ist, zeigen zwei Anek­do­ten aus den vergan­ge­nen Jahren. Um recht­zei­tig auf der Alp zu sein, reis­te Nico­las Senn einst früher von einem Auftritt aus Thai­land zurück. Der Flie­ger lande­te am Morgen in Kloten, am Nach­mit­tag war er auf der Megli­salp. Ein ande­res Mal muss­te er die Trans­port­bahn nehmen, um am Abend noch recht­zei­tig für einen Auftritt im Wallis zu sein. Den Auto­schlüs­sel für die Fahrt an den Bahn­hof hatte ihm ein anwe­sen­der Senn gege­ben. «Tolle Erin­ne­run­gen», sagt Nico­las Senn. Und sie zeigen: Den Auftritt auf der Megli­salp lässt sich der wohl berühm­tes­te Hack­brett­ler ungern  entge­hen. «Der 5. August ist für mich nebst Weih­nach­ten der einzi­ge Fixpunkt in meiner Agenda.»

Unver­gleich­li­che Naturarena

Beim Hack­brett­spie­len auf der Megli­salp wird es Nico­las Senn warm ums Herz. Er erzählt, wie sein Blick dann auf grasen­de Kühe, herum­schwän­zeln­de Bläs­se und schla­fen­de Geis­sen fällt. «Die Natur­are­na und der wunder­schö­ne Altar sind einzig­ar­tig. Und über­all, wo ich hinbli­cke, sehe ich meine Lieb­lings­rou­ten und ‑plät­ze. Es ist einfach eine ganz beson­de­re Stim­mung dort. Der Berg­got­tes­dienst auf der Megli­salp ist mit keinem ande­ren vergleich­bar. Der Auftritt nimmt mich emotio­nal immer mit.» In Erin­ne­rung geblie­ben sind ihm gera­de auch die verreg­ne­ten, nebel­ver­han­ge­nen Tage. Die Stim­mung habe dann oft etwas Mysti­sches an sich. «Manche Menschen spre­chen von einem Kraft­ort, was ich gut verste­hen kann.»

Predigt mit Humor und Gehalt

Ange­fan­gen hat alles mit der Anfra­ge von Pater Josef Rosen­ast vor bald 20 Jahren. Nico­las Senn war damals 16 Jahre alt und nach der ersten Teil­nah­me sofort Feuer und Flam­me. «Pater Rosen­ast hat eine sehr gute Art, den Gottes­dienst zu leiten. Einer­seits ist die Predigt sehr humor­voll, ande­rer­seits hat sie trotz­dem immer einen gros­sen Gehalt. Er macht das super.» Mit ihm setzt er sich jeweils Anfang Sommer zusam­men, um Predigt und musi­ka­li­sche Beglei­tung aufein­an­der abzu­stim­men. Die inspi­rie­ren­den Worte von Josef Rosen­ast sind mit ein Grund, dass Nico­las Senn jedes Jahr wieder zusagt. «Ansons­ten bin ich kein regel­mäs­si­ger Kirch­gän­ger, darf jedoch regel­mäs­sig als Hack­brett­ler in Kirchen im ganzen Land auftre­ten.» Nico­las Senn ist froh und dank­bar, dass er auch dieses Jahr wieder Teil des Schnee­fes­tes sein kann. «Ich habe es nie als gege­ben betrach­tet und freue mich immer wieder, wenn ich einge­la­den werde.»

Kirchen­fest auf der Megli­salp: 5. August, 14 Uhr.

Über­sicht Berg­got­tes­diens­te 2024: www.pfarreiforum.ch/berggottesdienste

Text: Ales­sia Pagani

Foto: zVG.

Veröf­fent­licht: 09.07.2024

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