News

«Der Islam gehört auch zur Schweiz»

Das erste Feld­ge­bet für musli­mi­sche Armee­an­ge­hö­ri­ge Ende Juni hat für Aufmerk­sam­keit ­gesorgt. Armee­seel­sor­ger Stefan Staub über die Hinter­grün­de und die Kritik.

Als «miss­ver­ständ­lich» bezeich­net Stefan Staub das Foto von beten­den musli­mi­schen Armee­an­ge­hö­ri­gen. «Das Bild kann falsche Asso­zia­tio­nen auslö­sen.» Das Foto ist Ende Juni in der Ostschweiz entstan­den und zeigt eine Premie­re: das erste offi­zi­el­le Feld­ge­bet für Armee­an­ge­hö­ri­ge mit musli­mi­schem Glau­ben in der Schweiz. Anlass war eines der höchs­ten isla­mi­schen Feste, Bayram, mit dem das Ende des Fasten­mo­nats gefei­ert wird. Es fand auf Wunsch eini­ger Armee­an­ge­hö­ri­ger in einer Pause statt. Durch das Gebet führ­te der Armee­seel­sor­ger mit musli­mi­schem Hinter­grund und ausge­bil­de­te Iman Muris Bego­vic. Er hat – mit zwei Seel­sor­gern mit jüdi­schem Hinter­grund – Anfang Jahr den Dienst aufge­nom­men. Durch das Foto nahm auch die brei­te Öffent­lich­keit erst­mals Kennt­nis davon – und es hat medi­al viel Aufmerk­sam­keit gene­riert. «Damit war zu rech­nen», sagt Stefan Staub. Der Teufe­ner ist seit 17 Jahren Armee­seel­sor­ger und war als Dienst­chef Terri­to­ri­al­di­vi­si­on 4 am besag­ten Gebet zuge­gen. Das Thema beschäf­tigt die Bevöl­ke­rung. Stefan Staub hat teil­wei­se Verständ­nis. «Der Islam und die staat­li­che Orga­ni­sa­ti­on ‹Schweiz› vertra­gen sich manch­mal etwas schwer. Es sind noch immer viele Ängs­te vorhan­den», so der 55-Jährige. «Islam, Isla­mis­mus, Extre­mis­mus – wir werfen manch­mal alles in den glei­chen Topf, was falsch ist. Manch­mal steht die Globa­li­sie­rung unse­rer Welt im Wider­spruch zu unse­ren Erfah­run­gen und Emotio­nen.» Für Staub ist klar: «Der Islam gehört auch zur Schweiz.»

Erst­mals eige­ne Seelsorge

Stefan Staub kann die Aufre­gung um die knien­den Solda­ten nicht verste­hen. Dass in diesem Jahr ein Armee­seel­sor­ger mit musli­mi­schem Hinter­grund den Dienst aufge­nom­men hat, ist für ihn eine Selbst­ver­ständ­lich­keit: «Mit welcher Begrün­dung und welchem Recht wollen wir Musli­men denn weiter­hin vorent­hal­ten, dass auch ihr Hinter­grund in der Armee­seel­sor­ge vertre­ten ist?» Es gehe um Wert­schät­zung gegen­über ande­ren Menschen. «Menschen, die nota­be­ne Schwei­zer Bürge­rin­nen und Bürger sind.» Die Armee­füh­rung habe sich expli­zit für mehr Tole­ranz und Akzep­tanz ausge­spro­chen. «Die Armee will keine star­re Forma­ti­on sein, sondern die gesell­schaft­li­chen Entwick­lun­gen mittra­gen. Wir müssen die Menschen mit musli­mi­schem Glau­ben in die Gemein­schaft aufneh­men. Wir dürfen als Gesell­schaft nicht die Augen davor verschlies­sen, dass es Menschen gibt, die eine ande­re Spiri­tua­li­tät pfle­gen.» Das 20-minütige Gebet bezeich­net Staub als «unspek­ta­ku­lär». «Es hatte nichts Extre­mis­ti­sches an sich, war sehr berüh­rend und stand in Bezug zum Dienst an der Schweiz.» 

Die Thema­tik von beten­den Musli­men in der Armee hat Kritik laut werden lassen. Staub wird emotio­na­ler: «Es ist nicht fair und nicht fein, wenn ein Gebet dazu benutzt wird, um Menschen zu mani­pu­lie­ren. Das ist ein Miss­brauch der Reli­gi­on und der Menschen.» Für Aussa­gen wie «es braucht keine musli­mi­sche Seel­sor­ge», hat er kein Verständ­nis. «Es handelt sich um Menschen, die Mili­tär­dienst leis­ten und sich für die Sicher­heit und Frei­heit in unse­rem Land einset­zen. Wenn sie das nach­voll­zieh­ba­re Bedürf­nis haben, ihre Reli­gi­on im Rahmen des Mögli­chen auch in der Armee zu leben, gebührt ihnen das glei­che Recht dazu wie Ange­hö­ri­gen ande­rer Reli­gio­nen auch.»

Diesel­ben Anliegen

Müssen die Kriti­ker nun Angst haben, dass die Musli­me in der Armee fünf­mal täglich den Gebets­tep­pich ausrol­len? Stefan Staub beschwich­tigt: «Sie machen den Dienst wie alle ande­ren auch.» Das Beten in der Armee sei keines­falls neu. Man habe immer schon Rahmen­be­din­gun­gen geschaf­fen, dass Armee­an­ge­hö­ri­ge – egal welchen Glau­bens – ihre Reli­gi­on leben können, sofern sie den Dienst­be­trieb nicht beein­träch­ti­gen. Das Feld­ge­bet wird denn wohl auch keine einma­li­ge Sache blei­ben. Staub verweist auf den Stel­len­wert des Festes. «Ich kann mir gut vorstel­len, dass das Bedürf­nis sich wieder­ho­len wird.»

Wenn Staub als Armee­seel­sor­ger tätig ist, errei­chen ihn die unter­schied­lichs­ten Anfra­gen. Ob Christ oder Muslim, die Sorgen sind diesel­ben. Rund 80 Prozent der Anfra­gen bezie­hen sich auf Bezie­hungs­pro­ble­me oder Proble­me in der Lebens­füh­rung. «Es sind selten reli­giö­se Themen», so Staub. Aber gera­de bei solchen sei ein Fach­mann sehr hilf­reich. Die Coro­na­pan­de­mie, der Ukraine-Krieg, die verän­der­ten Lebens­be­din­gun­gen – gemäss Stefan Staub ist die Seel­sor­ge wich­ti­ger denn je. Die Anfra­gen stei­gen. «Der Mensch ist ein seeli­sches Wesen und hat nicht nur psychi­sche und körper­li­che Einhei­ten. Dieser Dimen­si­on des Mensch­seins gilt es, Rech­nung zu tragen. Die Seel­sor­ge ist eine riesi­ge Chan­ce für uns alle.»

Am 17. Septem­ber, 10 Uhr, empfängt Stefan Staub in der katho­li­schen Kirche Teufen den ersten ausge­bil­de­ten Seel­sor­ger mit musli­mi­schem Hinter­grund zum «Gespräch an der Kanzel». Thema: «Glei­che Wurzeln und doch unter­schied­lich gewach­sen: Islam und Chris­ten­tum in der Schweiz».

Text: Ales­sia Paga­ni
Bild: Ana Kontoulis

Veröf­fent­li­chung: 23. August 2023

Wie geht Beten mit Kindern?

Ich kann mich gut an meine eige­nen ersten Gebets­er­fah­run­gen erin­nern. Meine Eltern haben mit meiner Schwes­ter und mir jeden Abend «I ghöre es Glögg­li» gesun­gen. Dieses Lied hat mir Halt gege­ben, beson­ders die Zeile «de lieb Gott im Himmel  wird au bi mir si». Ich war froh, dass Gott bei mir ist, wenn das Licht gelöscht wurde.

Im Primar­schul­al­ter hatte ich ein schwei­zer­deut­sches Hörspiel auf Kasset­te, das ich mir sehr oft ange­hört habe: «Die Aben­teu­er des Tom Sawy­er und Huck­le­ber­ry Finn». Die gruse­li­ge Szene nachts auf dem Fried­hof, während der die beiden Verbre­cher beob­ach­ten, hat mir immer wieder Schau­er über den Rücken gejagt. Die beiden Buben haben Angst und Finn fragt Tom mit klap­pern­den Zähnen: «Kannst Du beten?» Tom verneint und stimmt dann doch das Lied an, das ihm abends Halt gibt: «I ghöre es Glöggli».

Ein Schatz im Herz

Auswen­dig gelern­te Gebe­te und Lieder helfen Kindern (und Erwach­se­nen) in vielen Situationen, zu Gott zu spre­chen. Ein kurzes Tisch­ge­bet vor dem Essen kann schon mit klei­nen Kindern einge­übt werden. Die häufi­ge Wieder­ho­lung des glei­chen Gebe­tes oder Liedes macht das Lernen leicht. So wird das Gebet verin­ner­licht und zu einem Schatz im Herzen. Nicht umsonst heisst auswen­dig lernen im Engli­schen «lear­ning by heart», im Fran­zö­si­schen «apprend­re par cœur». Auch Gebe­te wie das «Vater unser» können mit Kindern gespro­chen werden. Selbst wenn sie noch nicht alles erfas­sen, sind sie doch stolz darauf, dass sie mitbe­ten können. Es gibt mehre­re gute Erklä­rungs­bil­der­bü­cher für ein erstes Verständ­nis dieses Gebe­tes. Genau­so wich­tig scheint mir, dass Kinder lernen, ihre Erleb­nis­se zu erzäh­len und in Worte zu fassen, was sie bewegt. So erfah­ren sie Gott und Jesus als ein DU, dem sie alles anver­trau­en können. Z. B. haben wir mit unse­ren Kindern einan­der beim Gute-Nacht-Sagen die Frage gestellt:

– Wofür möch­te ich Gott heute danken?

– Worum möch­te ich Gott heute bitten?

Zur Ruhe kommen lassen

Unse­re Erfah­rung ist, dass dieses Ritu­al Kinder und Erwach­se­ne zur Ruhe kommen lässt und beim Einschla­fen hilft. Wir werden uns bewusst, wenn ein Erleb­nis noch nicht verar­bei­tet ist und unse­ren Schlaf stören könn­te. Ich nenne dies das freie Gebet und versu­che es auch im Reli­gi­ons­un­ter­richt mit den Kindern zu üben. Viele Kinder haben gros­sen Spass daran. Gebe­te dürfen nicht zum Zwang werden. Kindern soll nicht das Gefühl gege­ben werden, dass sie etwas leis­ten müssen, damit Gott zufrie­den gestellt wird. Ein solches Gottes­bild würde Kinder belas­ten und nicht zu inne­rer Ruhe führen. Wenn ein Gebet frei­wil­lig ist, kann es von Herzen kommen.

Kurze, kind­ge­rech­te Gebe­te finden Sie z. B. im Buch Margot und Lea Käss­mann, Du gibst immer auf mich acht. Mit Kindern beten, empfoh­len ab 4 Jahren, 2019. Oder: Das Vater­un­ser den Kindern erzählt, Georg Schwi­kart, 2014.

Danie­la Grem­min­ger
Seel­sor­ge­rin Katho­li­sche Kirche Uzwil und Umgebung

Leser­fra­gen an info@pfarreiforum.ch

Veröf­fent­li­chung: 9. August 2023

Das Recht auf Wind in den Haaren

Mit einer Velo-Rikscha und einem Team von 28 ehren­amt­li­chen Pilo­tin­nen und Pilo­ten ­ermög­licht der Rorscha­cher Paul Zünd Hoch­be­tag­ten Ausfahr­ten zu deren ­Lieb­lings­or­ten. Das Schöns­te daran sei, miter­le­ben zu können, wie seine Fahr­gäs­te aufblü­hen, sagt der ­Reli­gi­ons­päd­ago­ge. Seine Leiden­schaft für’s Velo­fah­ren entdeck­te er einst als Velokurier.

Zum Velo­fah­ren bin ich erst spät gekom­men», sagt Paul Zünd, der bei der Katho­li­schen Kirche der Regi­on Rorschach für das Ressort Erwach­se­ne zustän­dig ist. Im Schat­ten des Parks vor der Herz-Jesu-Kirche hat er seine Rikscha parkiert, mit der er regel­mäs­sig Senio­rin­nen und Senio­ren ausfährt. «Als 12-Jähriger habe ich zwar gear­bei­tet und mir von dem Geld ein Renn­ve­lo gekauft. Danach wurde ich aber erst mal ein rich­ti­ger Töff­libueb», sagt der 51-Jährige. Zum Velo­fah­ren brach­te ihn in seinen Zwan­zi­ger­jah­ren schliess­lich ein Freund, der vorschlug, dass sie beide doch Velo­ku­rie­re werden soll­ten. Später leite­te und baute er unter ande­rem den Velo­ku­rier Die Flie­ge in St. Gallen aus. «Das Gefühl, auf dem Velo mit der Umwelt und den Menschen verbun­den zu sein, faszi­niert mich bis heute. Es gibt keine Glas­schei­be dazwi­schen und ich bin in einer Geschwin­dig­keit unter­wegs, in der ich mich auf das Gesche­hen um mich herum einlas­sen kann», sagt er.

Ausfahrt zum Hochzeitstag

Dieses Gefühl, auszu­fah­ren, den Wind in den Haaren zu spüren, unter­wegs spon­tan Bekann­ten zu begeg­nen: Das sollen mittels der Rikscha auch die Fahr­gäs­te von Paul Zünd erle­ben. Vor vier Mona­ten hat er daher das Rikscha-Projekt gestar­tet und ein Team von 28 ehren­amt­li­chen Pilo­tin­nen und Pilo­ten zusammengestellt. 

An diesem Vormit­tag trifft er das Ehepaar Elfi und Peter Künz­le aus Rorschach. Die beiden sind um die 80 Jahre alt und eigent­lich selbst täglich auf dem Velo unter­wegs. Da die Katho­li­sche Kirche der Regi­on Rorschach aktu­ell auf ihrer Home­page mit neuen Fotos verschie­de­ne Projek­te vorstellt, haben sich die beiden bereit­erklärt, als Foto­mo­del­le bei einer Tour dabei zu sein. «Ausser­dem haben wir gera­de unse­ren 57. Hoch­zeits­tag gefei­ert. Wir fanden, aus diesem Anlass könn­ten wir uns gut auf etwas Neues wie eine Rikscha-Fahrt einlas­sen», sagt Elfi Künz­le. Sie fügt an, sie freue sich vor allem darauf, in der Natur zu sein und den Fahrt­wind zu spüren.

Teil des Glücks sein

Elfi und Peter Künz­le nehmen in der Rikscha Platz und befes­ti­gen den Anschnall­gurt. Paul Zünd steigt hinter ihnen auf den Sattel und tritt in die Peda­le. Maxi­mal 15 Kilo­me­ter pro Stun­de schnell wird er fahren. Ein elek­tri­scher Motor unter­stützt ihn dabei. Die Rikscha hat er über den Verein «Radeln ohne Alter Schweiz» gemie­tet. Elfi und Peter Künz­le sind in Rorschach gut vernetzt und haben viele Bekann­te. Schon nach weni­gen Metern wird klar, worin der Vorteil einer solchen Ausfahrt liegt: Ein Winken hier, ein paar Zuru­fe dort und immer wieder wird das Ehepaar von Bekann­ten auf dem Velo oder im Auto über­holt. «Miter­le­ben zu können, wie meine Fahr­gäs­te unter­wegs aufblü­hen, und Teil ihres Glücks zu sein, ist das Schöns­te für mich als Pilot», sagt Paul Zünd. In den Alters- und Pfle­ge­hei­men spre­che man bei dieser Art der Tages­ge­stal­tung von Aktivierung.

Die Rück­mel­dun­gen, die Paul Zünd und sein Team von den Betreuungs- und Pfle­ge­fach­per­so­nen erhal­ten, sind posi­tiv. Den Fahr­gäs­ten sei anzu­mer­ken, wie gut ihnen die Ausfahrt getan habe. Mitt­ler­wei­le machen das Senio­ren­zen­trum La Vita in Gold­ach, das Alters­heim Rorschach und das Haus zum Seeblick im Rorscha­cher­berg bei dem Projekt mit. Im Durch­schnitt 20 Buchun­gen für seine Rikscha-Ausflüge erhält Paul Zünd von diesen im Monat. Ein bis zwei Stun­den dauert eine Fahrt und führt zu Lieb­lings­or­ten der jewei­li­gen Fahr­gäs­te. «Eine Frau wünsch­te sich zum Beispiel einmal eine Tour zum Hotel Bad Horn, um dort am See etwas zu trin­ken», sagt Paul Zünd. Und ein Ehepaar woll­te noch einmal zu jenem Haus fahren, in dem es gelebt hatte. Manch­mal komme es aller­dings auch vor, dass ein Fahr­gast zu unru­hig sei oder aus verschie­de­nen Grün­den die Fahrt nicht genies­sen könne. «In solchen Situa­tio­nen kehre ich um und brin­ge die Person zurück», sagt er.

Eine eige­ne Rikscha kaufen

«Recht auf Wind im Haar», so hat Paul Zünd sein Rikscha-Projekt benannt. Erfun­den habe er diese Bezeich­nung aber nicht. Viel­mehr sei es ein welt­weit bekann­ter Spruch unter Rikscha­fah­re­rin­nen und ‑fahrern. Seit Anfang Juli ist auch klar, wie es mit dem Projekt weiter­geht. Das Pasto­ral­team hat sich einstim­mig für den Kauf einer Rikscha ausge­spro­chen und möch­te das Projekt nach den Sommer­fe­ri­en weiter­füh­ren. Nun liegt der Ball bei der Geschäfts­lei­tung und dem Kirchen­ver­wal­tungs­rat. Letz­te­rer muss für einen Kauf einen ausser­or­dent­li­chen Kredit sprechen.

Elfi und Peter Künz­le kehren derweil mit Paul Zünd an den Start­punkt zurück. Sie hatten Spass und Paul Zünd verspricht ihnen beim Abschied noch­mals eine rich­ti­ge Tour – ganz ohne Kame­ras. Er selbst wird sich am Abend auf sein Velo schwin­gen und nach Hause fahren. Ein Auto besitzt er nicht. «Auf dem Velo unter­wegs zu sein ist für mich der perfek­te Ausgleich», sagt er. «Mehr brau­che ich nicht.»

Text: Nina Rudni­cki
Bilder: Ana Kontou­lis
Veröf­fent­li­chung: 24. Juli 2023

Matthias Wenk ist neu am Lenker der mobilen Cityseelsorge.

«Die City ist unsere Kirche»

Um mit Passan­ten ins Gespräch zu kommen, ist Matthi­as Wenk (46) mit dem Cargo-Velo mit der Aufschrift «kost­Bar» in St. Gallen unter­wegs. Der katho­li­sche City­se­el­sor­ger erklärt, was an dieser Bar «ausge­schenkt» wird. 

Bei uns gibt es keinen Alltag. Wir orien­tie­ren uns an dem, was in der Stadt läuft. Wir sind mit unse­rem Velo an Brenn­punk­ten im öffent­li­chen Raum unter­wegs», sagt ­Matthi­as Wenk von der mobi­len City­se­el­sor­ge St. Gallen. Zudem sind sie an Märk­ten und Veran­stal­tun­gen präsent, etwa beim Willkommens-Anlass für Neuzu­zü­ger. Dort hat die City­se­el­sor­ge einen gemein­sa­men Stand mit der Refor­mier­ten Kirche. «Sich immer wieder auf neue Orte und neue Begeg­nun­gen einzu­las­sen, ist heraus­for­dernd», sagt der Theo­lo­ge und Sozi­al­ar­bei­ter. «Es ist aber auch immer wieder schön, an vorders­ter Front mit Menschen in Kontakt zu kommen.» Er über­nimmt die mobi­le City­se­el­sor­ge offi­zi­ell per 1. August. Punk­tu­ell hat er bereits Aufga­ben über­nom­men. Wenk ist kein Neuer: Er arbei­tet bereits seit 2018 im Teil­zeit­pen­sum für den Bereich «Spiri­tua­li­tät und neue Gottes­dienst­for­men» bei der City­se­el­sor­ge. Nun gibt er dieser Tage die Pfar­rei­lei­tung der ökume­ni­schen Gemein­de Halden ab und widmet sich künf­tig in einem 80-Prozent-Pensum der Cityseelsorge.

Wie entsteht ein Dialog?

Um mit Menschen ins Gespräch zu kommen, hat das Team verschie­de­ne nieder­schwel­li­ge Hilfs­mit­tel entwi­ckelt. «Es braucht einfa­che Anknüp­fungs­punk­te», weiss Wenk und zeigt seine alten Krüge, die er jeweils auf der Velo-Bar auftischt. Darin verste­cken sich verschie­de­ne Symbol­trä­ger wie beispiels­wei­se klei­ne Lego-Figuren oder eine Armband­uhr – der letz­te Krug beinhal­tet eine beson­ders berüh­ren­de Über­ra­schung, die hier nicht verra­ten werden soll. «Es geht darum, die Menschen zum Nach­den­ken anzu­re­gen und ihnen bewusst zu machen, was ihnen wich­tig und kost­bar erscheint», erklärt Wenk. Dabei kann ein unver­krampf­ter Dialog über Spiri­tua­li­tät entste­hen: «Setzt man man sich mit Lebens­fra­gen ausein­an­der, kommt der Glau­be auto­ma­tisch ins Spiel.» Und was brennt den Menschen in St. Gallen unter den Finger­nä­geln? «Das ist sehr indi­vi­du­ell, viele sind gespal­ten bei gesell­schaft­li­chen Themen, aktu­ell drehen sich die Gesprä­che oft um die Klima­si­tua­ti­on. Wir hören auch persön­li­che Geschich­ten, erfah­ren von Sorgen und Ängs­ten, die uns Menschen umtrei­ben oder auch von Notsi­tua­tio­nen.» Wenk betont, dass sie für alle Menschen da sein möch­ten. Einen spezi­el­len Fokus würden sie auf jene rich­ten, die offen seien für Glau­bens­fra­gen, aber keine klas­si­schen Gottes­diens­te besu­chen. «Das sind in St. Gallen immer­hin 91 Prozent der Kirchensteuerzahler», sagt Wenk.

Gut vernetzt

Das vier­köp­fi­ge Team der City­se­el­sor­ge trifft sich vor den gemein­sa­men Sitzun­gen zum Gebet und Austausch. «Wir teilen unse­re Erleb­nis­se bewusst mitein­an­der und notie­ren das Wich­tigs­te auf einer gros­sen Schrift­rol­le. Diese ist mitt­ler­wei­le bestimmt zehn Meter lang und wird später im Sinne einer Rück­schau wieder ausge­rollt.» Die Zusam­men­ar­beit im Team sowie mit ande­ren Anlauf­stel­len der Kirche ist Wenk sehr wich­tig. Man lerne sehr viel vonein­an­der und könne die viel­schich­ti­gen Anlie­gen oder Hilfe­ru­fe aus den eige­nen Begeg­nun­gen auch an ande­re Fach­leu­te weiter­rei­chen. Ab August erhält das Team zusätz­li­che Verstär­kung für den Bereich «Mobi­le Ökopro­jek­te». Eine gros­se Unter­stüt­zung sind auch die Frei­wil­li­gen: «Unse­re Arbeit würde ohne sie nicht funk­tio­nie­ren», sagt Wenk. Dazu kommen projekt­be­zo­ge­ne Part­ner­schaf­ten wie beispiels­wei­se mit der Refor­mier­ten Kirche. Für nächs­tes Jahr ist eine Part­ner­schaft mit «Wohn­mo­bil­land Schweiz» vorge­se­hen. Wenk verrät, dass sie einen grös­se­ren Event mit Camper-Segnungen planen.

Werk­zeug für den Frieden

Wenk zitiert eine Stel­le aus einem Gebet, das Franz von Assi­si zuge­schrie­ben wird. Diese scheint ihm für seine Arbeit sehr wesent­lich: «Gott, mach mich zu einem Werk­zeug deines Frie­dens.» Diese Meta­pher helfe ihm, seine Aufga­be wahr­zu­neh­men und sich immer wieder auf neue Begeg­nun­gen einzu­las­sen. Die mobi­le City­se­el­sor­ge bespielt bewusst keine eige­nen Räum­lich­kei­ten. «Wir sind immer draus­sen unter­wegs am Puls der Gesell­schaft. Unse­re Kirche ist die City.» Auch hier versu­chen sie, «das Gött­li­che in die Welt zu spie­geln». So sieht Wenk das Ange­bot der mobi­len City­se­el­sor­ge auch als Ergän­zung zu den Pfar­rei­en, die bereits sehr wert­vol­le Arbeit leis­ten würden.

Ein Blick in den Krug: Lego-Figuren als ­Symbol für unsere Mitmenschen.

Text und Bilder: Katja Hongler

Veröf­fent­li­chung: 24.07.2023

Das Recht auf Wind in den Haaren

Wer gerne den Wind in den ­Haaren spürt, fährt ohne: Sonst schützt die ­Fahr­gäs­te aber ein Dach vor dem Wetter. Paul Zünd befes­tigt es an der Rikscha.

Mit einer Velo-Rikscha und einem Team von 28 ehren­amt­li­chen Pilo­tin­nen und Pilo­ten ­ermög­licht der Rorscha­cher Paul Zünd Hoch­be­tag­ten Ausfahr­ten zu deren ­Lieb­lings­or­ten. Das Schöns­te daran sei, miter­le­ben zu können, wie seine Fahr­gäs­te aufblü­hen, sagt der ­Reli­gi­ons­päd­ago­ge. Seine Leiden­schaft für’s Velo­fah­ren entdeck­te er einst als Velokurier.

Wer gerne den Wind in den ­Haaren spürt, fährt ohne: Sonst schützt die ­Fahr­gäs­te aber ein Dach vor dem Wetter. Paul Zünd befes­tigt es an der Rikscha.

Zum Velo­fah­ren bin ich erst spät gekom­men», sagt Paul Zünd, der bei der Katho­li­schen Kirche der Regi­on Rorschach für das Ressort Erwach­se­ne zustän­dig ist. Im Schat­ten des Parks vor der Herz-Jesu-Kirche hat er seine Rikscha parkiert, mit der er regel­mäs­sig Senio­rin­nen und Senio­ren ausfährt. «Als 12-Jähriger habe ich zwar gear­bei­tet und mir von dem Geld ein Renn­ve­lo gekauft. Danach wurde ich aber erst mal ein rich­ti­ger Töff­libueb», sagt der 51-Jährige. Zum Velo­fah­ren brach­te ihn in seinen Zwan­zi­ger­jah­ren schliess­lich ein Freund, der vorschlug, dass sie beide doch Velo­ku­rie­re werden soll­ten. Später leite­te und baute er unter ande­rem den Velo­ku­rier Die Flie­ge in St. Gallen aus. «Das Gefühl, auf dem Velo mit der Umwelt und den Menschen verbun­den zu sein, faszi­niert mich bis heute. Es gibt keine Glas­schei­be dazwi­schen und ich bin in einer Geschwin­dig­keit unter­wegs, in der ich mich auf das Gesche­hen um mich herum einlas­sen kann», sagt er.

Eigent­lich sind Elfi und Peter Künz­le selbst täglich mit ihren Velos unter­wegs. Zu ihrem 57. Hoch­zeits­tag gönnen sie sich aber eine Ausfahrt mit der Rikscha.

Ausfahrt zum Hochzeitstag

Dieses Gefühl, auszu­fah­ren, den Wind in den Haaren zu spüren, unter­wegs spon­tan Bekann­ten zu begeg­nen: Das sollen mittels der Rikscha auch die Fahr­gäs­te von Paul Zünd erle­ben. Vor vier Mona­ten hat er daher das Rikscha-Projekt gestar­tet und ein Team von 28 ehren­amt­li­chen Pilo­tin­nen und Pilo­ten zusam­men­ge­stellt. An diesem Vormit­tag trifft er das Ehepaar Elfi und Peter Künz­le aus Rorschach. Die beiden sind um die 80 Jahre alt und eigent­lich selbst täglich auf dem Velo unter­wegs. Da die Katho­li­sche Kirche der Regi­on Rorschach aktu­ell auf ihrer Home­page mit neuen Fotos verschie­de­ne Projek­te vorstellt, haben sich die beiden bereit­erklärt, als Foto­mo­del­le bei einer Tour dabei zu sein. «Ausser­dem haben wir gera­de unse­ren 57. Hoch­zeits­tag gefei­ert. Wir fanden, aus diesem Anlass könn­ten wir uns gut auf etwas Neues wie eine Rikscha-Fahrt einlas­sen», sagt Elfi Künz­le. Sie fügt an, sie freue sich vor allem darauf, in der Natur zu sein und den Fahrt­wind zu spüren.

Teil des Glücks sein

Elfi und Peter Künz­le nehmen in der Rikscha Platz und befes­ti­gen den Anschnall­gurt. Paul Zünd steigt hinter ihnen auf den Sattel und tritt in die Peda­le. Maxi­mal 15 Kilo­me­ter pro Stun­de schnell wird er fahren. Ein elek­tri­scher Motor unter­stützt ihn dabei. Die Rikscha hat er über den Verein «Radeln ohne Alter Schweiz» gemie­tet. Elfi und Peter Künz­le sind in Rorschach gut vernetzt und haben viele Bekann­te. Schon nach weni­gen Metern wird klar, worin der Vorteil einer solchen Ausfahrt liegt: Ein Winken hier, ein paar Zuru­fe dort und immer wieder wird das Ehepaar von Bekann­ten auf dem Velo oder im Auto über­holt. «Miter­le­ben zu können, wie meine Fahr­gäs­te unter­wegs aufblühen, und Teil ihres Glücks zu sein, ist das Schöns­te für mich als Pilot», sagt Paul Zünd. In den Alters- und Pfle­ge­hei­men spre­che man bei dieser Art der Tages­ge­stal­tung von Aktivierung.

Die Rück­mel­dun­gen, die Paul Zünd und sein Team von den Betreuungs- und Pfle­ge­fach­per­so­nen erhal­ten, sind posi­tiv. Den Fahr­gäs­ten sei anzu­mer­ken, wie gut ihnen die Ausfahrt getan habe. Mitt­ler­wei­le machen das Senio­ren­zen­trum La Vita in Gold­ach, das Alters­heim Rorschach und das Haus zum Seeblick im Rorscha­cher­berg bei dem Projekt mit. Im Durch­schnitt 20 Buchun­gen für seine Rikscha-Ausflüge erhält Paul Zünd von diesen im Monat. Ein bis zwei Stun­den dauert eine Fahrt und führt zu Lieb­lings­or­ten der jewei­li­gen Fahr­gäs­te. «Eine Frau wünsch­te sich zum Beispiel einmal eine Tour zum Hotel Bad Horn, um dort am See etwas zu trin­ken», sagt Paul Zünd. Und ein Ehepaar woll­te noch einmal zu jenem Haus fahren, in dem es gelebt hatte. Manch­mal komme es aller­dings auch vor, dass ein Fahr­gast zu unru­hig sei oder aus verschie­de­nen Grün­den die Fahrt nicht genies­sen könne. «In solchen Situa­tio­nen kehre ich um und brin­ge die Person zurück», sagt er.

Paul Zünd ist mit seinen Fahr­gäs­ten mit maxi­mal 15 Kilo­me­tern pro Stun­de auf den ­Velo­we­gen unter­wegs. Immer im Einsatz sind Glocke und Geschwindigkeitsanzeige.

Eine eige­ne Rikscha kaufen

«Recht auf Wind im Haar», so hat Paul Zünd sein Rikscha-Projekt benannt. Erfun­den habe er diese Bezeich­nung aber nicht. Viel­mehr sei es ein welt­weit bekann­ter Spruch unter Rikscha­fah­re­rin­nen und ‑fahrern. Seit Anfang Juli ist auch klar, wie es mit dem Projekt weiter­geht. Das Pasto­ral­team hat sich einstim­mig für den Kauf einer Rikscha ausge­spro­chen und möch­te das Projekt nach den Sommer­fe­ri­en weiter­füh­ren. Nun liegt der Ball bei der Geschäfts­lei­tung und dem Kirchen­ver­wal­tungs­rat. Letz­te­rer muss für einen Kauf einen ausser­or­dent­li­chen Kredit sprechen.

Elfi und Peter Künz­le kehren derweil mit Paul Zünd an den Start­punkt zurück. Sie hatten Spass und Paul Zünd verspricht ihnen beim Abschied noch­mals eine rich­ti­ge Tour – ganz ohne Kame­ras. Er selbst wird sich am Abend auf sein Velo schwin­gen und nach Hause fahren. Ein Auto besitzt er nicht. «Auf dem Velo unter­wegs zu sein ist für mich der perfek­te Ausgleich», sagt er. «Mehr brau­che ich nicht.»

Text: Nina Rudnicki

Bilder: Ana Kontoulis

Veröf­fent­licht: 21.07.2023

Leserfrage: Warum gibt es Kirchturmkreuze mit zwei Balken?

Das Kreuz ist ein wich­ti­ges christ­li­ches Symbol für den Tod und für die Hoff­nung auf ein Leben ganz bei Gott. Es gibt über zehn Vari­an­ten von Kreu­zen: 1. Andre­as­kreuz, 2. Anto­ni­us­kreuz oder T(au)-kreuz, 3. Grie­chi­sches Kreuz, 4. Jeru­sa­lem­kreuz, 5. Kardi­nal­s­kreuz, 6. Klee­blatt­kreuz, 7. Latei­ni­sches Kreuz, 8. Malteser- oder Johan­ni­ter­kreuz, 9. Papst­kreuz, 10. Petrus­kreuz und Doppelkreuze.

Auf Kirchen sind manch­mal Doppel­kreu­ze zu sehen; so etwa auf dem Kirch­turm von Schä­nis, wo ich als Pfar­rer neu tätig bin. Neben der Pfarr­kir­che steht das Kreuz­stift. Über die Schweiz hinaus bekannt ist das Klos­ter Einsie­deln; beide Türme tragen ein Doppel­kreuz. Ein Doppel­kreuz weist darauf hin, dass im Gottes­haus eine Kreuz­re­li­quie aufbe­wahrt wird, also ein Teil­chen vom angeb­li­chen Kreuz, an dem Jesus Chris­tus gestor­ben ist. Nach der Legen­de hat Kaise­rin Hele­na, die Mutter von Kaiser Konstan­tin I., nach 325 bei ihrer Reise ins Heili­ge Land dieses Kreuz gefun­den. Die Kirche gedenkt am 3. Mai der Auffin­dung des Kreu­zes, und am 14. Septem­ber feiert sie das Fest Kreuzerhöhung.

Bei Dorf­brand zerstört

Reli­quia­re, Gefäs­se für Kreuz­par­ti­kel, wurden aus Jeru­sa­lem meis­tens doppel­ar­mig ausge­führt, um die Authen­ti­zi­tät der Reli­quie und deren Herkunft zu bekräf­ti­gen. Das doppel­bal­ki­ge Kreuz ist entstan­den aus dem Quer­bal­ken und dem darüber ange­brach­ten Kreuz­ti­tel «Jesus von Naza­reth, König der Juden» (INRI = Iesus Naza­re­nus, Rex Iudae­orum). Darum zeich­nen sich Orte, an denen Kreuz­par­ti­kel sind, oft durch ein Kreuz mit zwei Balken aus. Leider ist die Kreuz­re­li­quie in Schä­nis beim Dorf­brand 1610 zerstört worden.

Bedeu­tung des Kreuzes

Doppel­kreu­ze erlang­ten während den Kreuz­zü­gen eine beson­de­re Bedeu­tung. Der Zugang zu den heili­gen Stät­ten war versperrt. Chris­ten mach­ten gros­se Anstren­gun­gen, mithil­fe der Kreuz­rit­ter wieder frei­en Zugang nach Jeru­sa­lem zu bekom­men. Es gelang ihnen kurz­fris­tig. Aber die inne­re Zerstrit­ten­heit der euro­päi­schen Fürs­ten war hinder­lich. Also begnüg­te man sich damit, Kreuz­re­li­qui­en zu verehren.

Egal, welche Form ein Kreuz hat, wich­tig ist, was ein Kreuz­zei­chen im Menschen weckt: Wir Chris­tin­nen und Chris­ten verbin­den das Kreuz mit dem Leben, Ster­ben und Aufer­ste­hen Jesu. Das Kreuz steht einer­seits für das Leiden, aber mehr noch für die univer­sel­le, kosmi­sche, heilen­de und alles verbin­den­de Liebe, welche Gott schenkt. Das Kreuz verbin­det Erde und Himmel, und im Glau­ben verbin­det es Menschen miteinander.

Text: Josef Manser, Pfar­rer Seel­sor­ge­ein­heit Gaster

Veröf­fent­li­chung: 11.07.2023

Leser­fra­gen an info@pfarreiforum.ch

«Da steckt viel Beziehung drin»

Wer im hohen Alter zuhau­se wohnen möch­te, ist oft auf Betreu­ung ange­wie­sen. Was es braucht, um faire und nach­hal­ti­ge Care-Migration zu ermög­li­chen, zeigt ein Caritas-Projekt.

Frau Michel, was ist die ­Heraus­for­de­rung in der ­Betreu­ung von Senio­rin­nen und Senioren?

Gudrun Michel: Das Modell der Cari­tas ist die Live-in-Betreuung. Dies bezeich­net die Form der Betreu­ung, bei der die Betreu­ungs­per­son im Haus­halt der zu betreu­en­den Person lebt. Dieses Modell ist sehr indi­vi­du­ell und es steckt viel Bezie­hungs­ar­beit darin. Zudem gibt es im Gegen­satz zur Pfle­ge keine klare Defi­ni­ti­on dazu, was Betreu­ungs­ar­beit ist. Im Prin­zip gehört hier alles dazu, was Senio­rin­nen und Senio­ren in ihrem Alltag unter­stützt wie Einkau­fen, den Haus­halt erle­di­gen, Kochen aber auch gemein­sam Mittag essen und spazie­ren. Daher ist es wich­tig, die Erwar­tun­gen an die Betreu­ung gut zu bespre­chen und dabei auch stets die Mach­bar­keit und die Einhal­tung der Arbeits­zeit im Auge zu behalten.

Gudrun Michel, Leite­rin Caritas-Care

Cari­tas vermit­telt Betreu­ungs­per­so­nen aus Osteu­ro­pa in die Schweiz, neu auch ins Bistum St. Gallen. Wie kommt das?

Gudrun Michel: Ein Haupt­grund ist der Wandel der Gesell­schaft. Wir werden immer älter, was bedeu­tet, dass auch die fragi­le Lebens­pha­se länger wird. Sehr viele hoch­alt­ri­ge Perso­nen brau­chen nur in ihren letz­ten zwei bis drei Lebens­jah­ren Pfle­ge, können davor aber lange Zeit gut zuhau­se leben, sofern sie im Alltag unter­stützt werden. Nun nimmt der Wunsch zuhau­se wohnen zu blei­ben zu, aber auch die Einsam­keit im Alter. Nicht alle haben ein Fami­li­en­netz, das die Betreu­ungs­auf­ga­ben über­neh­men kann. Hier kommen die Betreu­ungs­per­so­nen aus Osteu­ro­pa zum Zug, auch wegen des Fachkräftemangels.

Viele Care-Migrantinnen und ‑Migran­ten arbei­ten hier unter prekä­ren Bedin­gun­gen. Was macht Cari­tas anders?

Gudrun Michel: Als wir mit dem Projekt vor über zehn Jahren star­te­ten, war es unser Ziel, ein nach­hal­ti­ges Care-Angebot aufzu­bau­en. Konkret bedeu­tet das, die Abwan­de­rung von Fach­kräf­ten in den Herkunfts­län­dern zu verrin­gern und faire Arbeits­be­din­gun­gen zu schaf­fen. Wir arbei­ten mit der Cari­tas in Rumä­ni­en und der Slowa­kei zusam­men. Alle, die als Betreu­ungs­per­son in der Schweiz arbei­ten, blei­ben bei der Cari­tas in ihren Herkunfts­län­dern einge­bun­den. Sie arbei­ten eini­ge Wochen in der Schweiz und kehren dann an ihren Arbeits­platz zuhau­se zurück. Der wich­tigs­te Punkt ist, dass sie in beiden Ländern beglei­tet werden. In der Schweiz werden sie durch die Einsatz­lei­ten­den, also diplo­mier­te Pfle­ge­fach­kräf­te, unter­stützt. Mit diesem Modell heben wir uns von ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen ab.

Wie finden Sie Klien­tin­nen und Klien­ten für Cari­tas Care, und wie die Betreuungspersonen?

Gudrun Michel: Eini­ge Perso­nen stos­sen bei Recher­chen im Inter­net selbst auf unser Ange­bot. Ande­re werden über die Alters­stel­len in den Gemein­den, Spitex, Haus­arzt­pra­xen oder Spitä­ler auf uns aufmerk­sam gemacht. Am Tele­fon bespre­chen wir dann die Rahmen­be­din­gun­gen. Anschlies­send besucht eine unse­rer Fach­kräf­te die Person zuhau­se. Poten­zi­el­le Klien­tin­nen und Klien­ten müssen sich bewusst sein, dass in der Schweiz Betreu­ungs­leis­tun­gen privat finan­ziert werden müssen. Pfle­ge­leis­tun­gen, welche in der Regel von einer Spitex-Organisation geleis­tet werden, werden hinge­gen über die Kran­ken­kas­sen abge­rech­net. Die Betreu­ungs­per­so­nen kommen wie gesagt über die Cari­tas in den Herkunfts­län­dern zu uns. Die meis­ten haben eine Ausbil­dung in der Alten­pfle­ge oder Sozi­al­ar­beit absolviert.

Eine gute Ausbil­dung garan­tiert aber noch nicht, dass es bei der Live-in-Betreuung auch zwischen­mensch­lich passt.

Gudrun Michel: Genau, das ist eine Heraus­for­de­rung. Zusam­men in einem Haus­halt zu leben, erfor­dert viel Sensi­bi­li­tät und Bezie­hungs­ar­beit. Das benö­tigt Offen­heit von beiden Seiten. Wenn es nicht passt, suchen wir Lösun­gen. In weni­gen Fällen muss schon mal eine Betreu­ungs­per­son ausge­tauscht werden. Umso wich­ti­ger sind die Abklä­run­gen, Unter­stüt­zung und Rück­spra­chen, die Cari­tas Care durch die diplo­mier­ten Pfle­ge­fach­per­so­nen sowohl den Klien­tin­nen und Klien­ten als auch den Betreu­ungs­per­so­nen bietet. In Zukunft wird es gene­rell eine Heraus­for­de­rung sein, Betreuungs- und Care-Arbeit in unser immer älter werden­den Gesell­schaft sicher­zu­stel­len. Es wird Ansät­ze wie unse­re für die Unter­stüt­zung zuhau­se brauchen.

Faire Betreu­ung Im vergan­ge­nen Jahr arbei­te­ten 37 Betreu­ungs­per­so­nen der rumä­ni­schen Caritas-Organisation Alba Iulia in der Schweiz. Hinzu kamen 17 Betreu­ungs­per­so­nen von Cari­tas Spis in der Slowa­kei. In der Schweiz sind gemäss Cari­tas Care 620 000 älte­re Menschen auf Betreu­ung ange­wie­sen. Viele von ihnen wünschen sich, so lang wie möglich zuhau­se wohnen zu blei­ben. Nach­hal­ti­ge und faire Lösun­gen in Bezug auf Care-Migration haben aller­dings ihren Preis. Im Schnitt 7000 Fran­ken kostet etwa die soge­nann­te Live-in-Betreuung von Cari­tas Care.

Text: Nina Rudnicki

Bilder: zVg.

Veröf­fent­li­chung: 27. Juli 2023

Wolfgang Sieber, Präsident Kolumbansweg Schweiz, stellt anlässlich der «Kolumban’s Days» in St. Gallen die Partnerschafts-Charta vor.

Charta zu Ehren von Kolumban

Vom 7. bis 11. Juli 2023 wird St. Gallen zum Treff­punkt der euro­päi­schen Kolumban-­Bewegung. Höhe­punkt ist die Unter­zeich­nung der neuen Kolumbansweg-Charta. Erwar­tet werden 100 Vertre­ter und Vertre­te­rin­nen aus Irland, Frank­reich, Itali­en und der Schweiz.

Seit der Eröff­nung des Kolumb­ans­wegs in der Schweiz im Juni 2020 hat der Verein «IG Kolumb­ans­weg Schweiz» eini­ge Mass­nah­men ange­stos­sen, um diesen Erin­ne­rungs­weg, der quer durch die Ostschweiz führt, popu­lä­rer zu machen. «Wir haben unter ande­rem eine App entwi­ckelt und zahl­rei­che medi­en­wirk­sa­me Veran­stal­tun­gen mit Promi­nen­ten durch­ge­führt», sagt Wolf­gang Sieber, Vereins­prä­si­dent aus Sargans. Der Bekannt­heits­grad des schweizerischen-österreichischen-liechtensteinischen Teil­stü­ckes der «Via Colum­ba­ni» habe in der Folge laufend zuge­nom­men, ist aber noch nicht so bekannt wie in Irland oder Frank­reich. Nun stehen weite­re Projek­te an, um den Weg bei Pilge­rin­nen wie Wande­rern noch belieb­ter zu machen und die Erin­ne­rung an Kolum­ban leben­dig zu halten sowie die Leis­tun­gen der Mönche zu würdi­gen. Der nächs­te Meilen­stein ist gesetzt: Zum Auftakt des «Columban’s Day» wird die Partnerschafts-Charta für die «Via Colum­ba­ni» vorge­stellt und unter­zeich­net. «Davon profi­tiert natür­lich der Kolumb­ans­weg Schweiz-Österreich-Liechtenstein sehr», sagt Sieber. Während dieser fünf Tage werden insge­samt 500 natio­na­le und inter­na­tio­na­le Gäste erwartet.

Char­ta statt Verein

Die Partnerschafts-Charta beab­sich­tigt, Menschen zusam­men­zu­brin­gen und ein Bezie­hungs­netz zwischen allen Betei­lig­ten zu schaf­fen. Alle, die daran inter­es­siert sind, das Vermächt­nis von Kolum­ban weiter­zu­füh­ren, sind einge­la­den, diese Char­ta zu unter­zeich­nen. Dazu gehö­ren Perso­nen aus loka­len Behör­den, kultu­rel­le Grup­pen, Pilger- und Wander­grup­pen, kirch­li­che Gemein­schaf­ten, Schu­len sowie sozia­le und kommu­na­le Orga­ni­sa­tio­nen, Sport­ver­ei­ne, Beher­ber­ger und Tourismus-Organisationen. Aufgrund von unbe­frie­di­gen­den Erfah­run­gen mit einem inter­na­tio­na­len Verein wurde die Schaf­fung einer Char­ta beschlos­sen. Das Ziel dieser losen Part­ner­schaft ist es, den Kolumb­ans­weg vom Euro­pa­rat als euro­päi­schen Kultur­weg aner­ken­nen zu lassen. «Dieses Ziel soll in eins, zwei Jahren erreicht werden», schätzt Sieber. Der «Columban’s Day» findet jedes Mal an einem ande­ren Ort in Euro­pa statt und dauert norma­ler­wei­se nur zwei Tage. Doch wegen der Char­ta reisen gegen 100 Vertre­ter und Vertre­te­rin­nen aus Irland, Frank­reich, Itali­en und der Schweiz an. «Für die Gäste aus dem Ausland wollen wir ein attrak­ti­ves Rahmen­pro­gramm mit Exkur­sio­nen nach Bregenz und ins Appen­zel­ler­land anbie­ten», sagt Sieber. Und ergänzt: «Wenn sie schon eine solche Reise auf sich nehmen, dann sollen sie auch etwas von der Regi­on sehen und ein paar Tage verweilen.»

Aufnah­me ins Mobil Netz

Eine Zerti­fi­zie­rung würde auch ande­re Projek­te begüns­ti­gen. «Wir sind schon seit Länge­rem mit Schweiz Mobil in Verhand­lung, um eine eige­ne Routen-Nummer für den Kolumb­ans­weg zu erhal­ten, analog zum Jakobs­weg der mit Nummer vier gekenn­zeich­net ist», erklärt Sieber. Ein weite­res Ziel ist eine Liste mit einfa­chen und erschwing­li­chen Pilger­un­ter­künf­ten: «Wir haben zwar auf unse­rer Website verschie­de­ne Hotels, B&B’s und ande­re Herber­gen aufge­lis­tet, aber wir haben immer wieder Anfra­gen nach möglichst güns­ti­gen Unter­künf­ten.» Zudem sei der Verein bemüht, die Plaket­ten und Kleber mit dem Kolumbans-Logo weiter zu vertei­len, um auf den Weg aufmerk­sam zu machen. «Wir haben auch eine Stem­pel­vor­la­ge für Herber­gen und Restau­rants kreiert, damit die Pilge­rin­nen und Pilger an den Etap­pen­zie­len ihre Pilger­päs­se abstem­peln lassen können.» 

Die Plakette, die entlang der 500 Kilometer an ­verschiedenen ­Unterkünften, ­historischen Stätten und Gebäuden angebracht ist.

Pilgern auf der Via Columbani 

Auf der 500 Kilo­me­ter langen Pilger­rou­te von ­Basel bis Chia­ven­na (Itali­en) wird ein Teil­stück nach­ge­bil­det, das der irische Mönch Kolum­ban mit seinen zwölf Gefähr­ten im 6. Jh. von Bangor (Nord­ir­land) nach Bobbio (Nord­ita­li­en) gewan­dert ist. Der Weg durch das Gebiet Schweiz-Österreich-Liechtenstein ist Teil­stück des euro­päi­schen Kolumban-Kulturweges «Via Colum­ba­ni». Die Route ist in 21 Etap­pen à rund 25 km aufge­teilt. Weite­re Infor­ma­tio­nen zum Kolumb­ans­weg und zum «Columban’s Day»: www.kolumbansweg.ch

Text: Katja Hong­ler, Bilder: zVg.

Berühmte Fasnächtlerin und mutige Gläubige

Klara Bischof aus Grub SG baute als Dank für ein Heilungs­wun­der in Lour­des die Kapel­le auf dem Fünf­län­der­blick. Zum 130-Jahr-Jubiläum der Kapel­le Maria Lour­des erin­nert ein Frei­licht­spiel an die ausser­ge­wöhn­li­che Frau.

Viele, die das Ausflugs­ziel Fünf­län­der­blick (auf dem Berg­kamm des Ross­bü­chels) den atem­be­rau­ben­den Blick auf den Boden­see genies­sen, machen auch einen kurzen Halt in der Maria-Lourdes-Wallfahrtskapelle. «Die Kapel­le ist bis heute sehr beliebt», sagt Markus Peter, Präsi­dent der Kath. Kirch­ge­mein­de Eggersriet-Grub SG, auf deren Boden das sakra­le Gebäu­de steht. «In der Kapel­le werden jähr­lich für rund 20 000 Fran­ken Kerzen ange­zün­det.» Dass hinter dieser Kapel­le eine persön­li­che Glau­bens­ge­schich­te steht, weiss jedoch kaum jemand. Das Frei­licht­spiel «Deckers Klara» soll das nun ändern.

Der Fünf­län­der­blick ist ein belieb­tes Ausflugs­ziel, auf dem Weg: Die Lourdes-Kapelle. © Benja­min Manser / Pfarreiforum

In der Kapel­le erin­nert ein Bild an Klara Bischof. © Benja­min Manser / Pfarreiforum

Pilger­rei­se nach Lourdes

«Mich faszi­niert, dass Klara Bischof eine gläu­bi­ge Frau war, die aber trotz­dem ganz unbe­schwert lebte und auch manches Laster hatte», sagt Rebec­ca Heier­li. Die Laien­schau­spie­le­rin, in Ober­egg aufge­wach­sen und jetzt in Eich­berg zuhau­se, spielt im im Frei­licht­spiel die Rolle der Klara Bischof. «Sie war eine Kämp­fe­rin – sie hat für das gekämpft, was ihr wich­tig war. Damit ist sie auch heute ein Vorbild.» Klara Bischof war ein Gruber Dorf­o­ri­gi­nal und in der Regi­on Rorschach, im Appen­zel­ler Vorder­land und weit darüber hinaus bekannt. Sie entstamm­te dem uralten Dach­de­cker­ge­schlecht «Bischof», ein Name, der im st.gallischen Grub fast jeder trug. Um die Fami­li­en besser ausein­an­der­zu­hal­ten, verwen­de­te man Spitz­na­men, die sich entwe­der auf den Wohn­ort oder die beruf­li­che Tätig­keit bezie­hen. Klaras Vater arbei­te­te als Dach­de­cker, so nann­te man die Nach­kom­men­schaft «Deckers». Die im Jahre 1859 gebo­re­ne Klara war ein kränk­li­ches Kind. Eine Pilger­rei­se in den fran­zö­si­schen Wall­fahrts­ort Lour­des brach­te die Wende und schenk­te ihr Gesund­heit. Als Dank für dieses Heil­wun­der plan­te sie als noch junge Frau ihrer Heimat eine Kapel­le zu stif­ten – gegen den Wider­stand des Kirchen­rats. Auf dem Fünf­län­der­blick erwarb sie ein Plätz­chen für dieses Vorha­ben. Klara schlepp­te im «Hand­wä­gel­chen» Sand und Stei­ne auf den Hügel. Nach der Bauzeit, März bis Juni 1892, wurde am 15. August die Kapel­le feier­lich einge­weiht. Mehr als 50 Jahre lang versah Klara den Mess­mer­dienst und bete­te jeden Tag einen Rosen­kranz in dieser Kapelle.

Regis­seur Fred­dy Kunz hat inten­siv über Klara Bischof recherchiert.

Ein Ort für alle

Lynn Blatt­mann ist Histo­ri­ke­rin und lebt in der Nähe der Kapel­le auf dem Fünf­län­der­blick. «Mit der Kapel­le woll­te sie einen Ort für die Menschen schaf­fen, ausser­halb der Dorf­kir­che», sagt sie. «Ihre Kapel­le steht dort, wo die Natur zuhau­se ist, dort wo die Elemen­te toben, der Wind, der Regen, Schnee. Sie steht dort, wo man die ganze Welt sehen oder erah­nen kann, dort, wo man auch mit vielen Sorgen leicht wieder zu sich selbst findet. Klara Bischof hat beim Fünf­län­der­blick einen magi­schen Ort geschaf­fen. Er ist eine stein­ge­wor­de­ne Einla­dung an uns alle, uns selbst nicht immer so wahn­sin­nig ernst zu nehmen, und über uns selbst hinauszuschauen.»

Vorbild für heute

Beim Frei­licht­spiel «Deckers Klara» wirken die Schau­spie­le­rin­nen und Schau­spie­ler des Drama­ti­schen Vereins Ober­egg mit. Der Regis­seur Fredy Kunz, seit 1998 beim Verein tätig, möch­te im Stück Klara als gläu­bi­ge und ausser­ge­wöhn­li­che Frau zeigen. Er erin­nert aber auch an ihre vielen Strei­che, mit denen sie für gros­ses Geläch­ter und Gesprächs­stoff weit über Grub hinaus sorg­te. «Für mich ist Klara Bischof auch eine star­ke Frau­en­fi­gur», sagt Rebec­ca Heier­li, «sich als Frau in der dama­li­gen Zeit von der Obrig­keit nicht von ihrem Ziel abbrin­gen zu lassen, das brauch­te noch viel mehr Mut als heute. Ich finde, sie ist auch eine gute Inspi­ra­ti­on für die heuti­gen Anlie­gen der Frau­en­be­we­gung in der Gesell­schaft und auch in der Kirche.» Die Klara-Darstellerin freut sich auf die Auffüh­run­gen: «Der Fünf­län­der­blick ist eine atem­be­rau­ben­de Kulis­se und macht das Frei­licht­spiel gleich noch spannender.»

Rebec­ca Heier­li spielt die Klara Bisch­off — sie ist ein Vorbild für die Laien­schau­spie­le­rin. © Benja­min Manser / Pfarreiforum

Premie­re am 11. August

Insge­samt rund 7200 Zuschaue­rin­nen und Zuschau­er wollen die Verantwort­lichen des Frei­licht­spie­les errei­chen. Die Premie­re findet am 11. August statt. ­Daten der weite­ren elf Auffüh­run­gen und Tickets:

→ deckersklara.ch

Text: Stephan Sigg

Bilder: Benja­min Manser

Veröf­fent­li­chung: 22. 06. 2023

Pfarrblatt im Bistum St.Gallen
Webergasse 9
9000 St.Gallen

+41 71 230 05 31
info@pfarreiforum.ch