Zur Festhütte statt in die Kirche

Wenn Olma-Säuli die Blicke auf sich ziehen und eini­ge Besu­che­rin­nen und Besu­cher Trach­ten tragen, dann ist wieder ökume­ni­scher Olma-Gottesdienst. Der evangelisch-reformierte Pfar­rer Stefan Lippu­ner erzählt, wie Besinn­li­ches und Messe­tru­bel zusam­men­pas­sen, und erin­nert sich an seinen ersten Olma-Einsatz vor 19 Jahren.

Am Olma­got­tes­dienst ist Stefan Lippu­ner auch schon in Schwin­ger­kluft aufge­tre­ten. Der evangelisch-reformierte Pfar­rer aus St. Gallen lacht, wenn er an solche Momen­te denkt und sagt: «An einem solch spezi­el­len Gottes­dienst darf so etwas Über­ra­schen­des schon einmal Platz haben. Zumal wir jedes Jahr ein ande­res Thema aufgrei­fen.» Nebst Schwin­gen waren auch schon Tiere, Singen oder Schöp­fung Schwer­punkt des ökume­ni­schen Gottes­diens­tes. In diesem Okto­ber wird es um «Echtes Leben» gehen – ange­lehnt an das dies­jäh­ri­ge Motto «Echt Olma». Den Gottes­dienst gestal­tet Stefan Lippu­ner zusam­men mit dem katho­li­schen St. Galler Seel­sor­ger Matthi­as Wenk. Eine Stun­de lang  werden die beiden am 20. Okto­ber von 10.30 bis 11.30 Uhr in der Olma-Halle 9.2 Raum für Besinn­li­ches, den Glau­ben und inne­re Werte schaffen.

Erin­ne­run­gen aus der Kindheit

«Durch den Olma-Gottesdienst können wir uns als Kirchen präsen­tie­ren und zeigen, dass wir Teil der Gesell­schaft und auch von diesem Volks­fest sind», sagt Stefan Lippu­ner, der die ökume­ni­sche Feier schon rund zehn Mal mitge­stal­tet hat. Nervös, auf dem Olma-Gelände einen Gottes­dienst zu feiern, ist der 62-Jährige nicht. Anders war das vor 19 Jahren, als er von Münchwi­len nach St. Gallen zog und dort seine neue Stel­le als Pfar­rer antrat. Der Olma-Gottesdienst gehör­te fort­an zu seinen Aufga­ben. «Ich wuss­te nicht, was auf mich zukom­men würde, und hatte bis anhin keinen gros­sen Bezug zur Olma. Das war also eine neue Heraus­for­de­rung für mich», sagt Stefan Lippu­ner und erzählt, wie er sich unter ande­rem auf die Kind­heits­er­in­ne­run­gen seiner Frau stüt­zen konn­te. Diese war in einer Bauern­fa­mi­lie im Zürcher Ober­land aufge­wach­sen und kann­te die Olma von Besuchen.

Besinn­lich, fröh­lich und mit viel Platz für Tradi­tio­nel­les und Musik: In diesem Jahr gestal­ten der evangelisch-reformierte Pfar­rer Stefan Lippu­ner (im Bild oben vor Text­be­ginn) und der katho­li­sche Seel­sor­ger Matthi­as Wenk den ökume­ni­schen Olma­got­tes­dienst auf dem Messe­ge­län­de. (Archiv­fo­to 2023)

Abseits vom Trubel

Wenn Stefan Lippu­ner auf seine Anfangs­jah­re zurück­blickt, erin­nert er sich an einen vollen Saal. Rund 200 Perso­nen hätten den Olma-Gottesdienst jeweils besucht. Mitt­ler­wei­le seien es etwas weni­ger gewor­den. «Aber alle, für die der Gottes­dienst zum Olma-Programm dazu­ge­hört, schät­zen jene Stun­de abseits vom Messe­tru­bel und Kommerz sehr», sagt er. Zudem würden auch immer spon­tan eini­ge Gäste dazu­stos­sen.

Mit Säuli-Motiven

Fest­lich und fröh­lich und ein biss­chen wie in ­einer Fest­hüt­te: So beschreibt Stefan Lippu­ner die Stim­mung während des Olma-Gottesdienstes. Vorne auf der Bühne gibt es Tisch, Redner­pult und eine Kerze. Dahin­ter befin­det sich eine Lein­wand, auf der Olma-Bilder etwa mit Säuli-Motiven oder Texte zu sehen sind. Der Saal ist bestuhlt. Auch die Musik spielt eine wich­ti­ge Rolle. In diesem Jahr wird der Alum­ni­chor enart des Gossau­er Gymna­si­ums Fried­berg auftre­ten. Hinzu kommt je eine Kurz­pre­digt von Matthi­as Wenk und Stefan Lippu­ner. «Wir werden der Frage nach­ge­hen, was ein erfüll­tes Leben ausma­chen kann», sagt er und fügt an: «Und wir grei­fen natür­lich den Psalm 23, den Hirten­psalm, auf. Der passt zur Stim­mung an der Olma mit all den Tieren wie Scha­fen und Geissen.»

→ Olma-Gottesdienst, Sonn­tag, 20. Okto­ber 2024, 10.30 Uhr, Halle 9.2., Zugang mit Olma-Billett

Text: Nina Rudnicki

Bilder: zVg/ Micha­el Huwiler

Veröf­fent­li­chung: 23 Septem­ber 2024

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