Wie Gemeinschaft und technische Erfindungen wie Roboter zusammenpassen, erforscht Monika Freund Schoch. Die Schwellbrunnerin arbeitet an der Ostschweizer Fachhochschule OST. Daneben engagiert sie sich ehrenamtlich für die Kirche.
Nao, der kleine Roboter in menschenähnlicher Gestalt, unterhält Bewohnerinnen und Bewohner in einem Pflegeheim. Er aktiviert diese körperlich und geistig und kann für Gedächtnistrainings eingesetzt werden. «Alle, bei denen das ein ungutes Gefühl auslöst, kann ich beruhigen. Roboter können viel, aber ganz viel können sie nicht», sagt Monika Freund Schoch. Die 42-Jährige arbeitet am Institut für Altersforschung der Ostschweizer Fachhochschule OST mit Schwerpunkt technologische Innovationen. In diesem Bereich ist sie tätig, weil sie alle Entwicklungen interessieren, die wichtig für die Gesellschaft sind und die einen positiven Beitrag leisten können. Und hier kommen eben auch Roboter und künstliche Intelligenz ins Spiel.
Sich freiwillig engagieren
Gesellschaftlich wichtige Themen interessieren Monika Freund Schoch auch in ihrer Freizeit. Vor bald 18 Jahren kam die Soziologin von Polen in die Schweiz und fand unter anderem in kirchlichen Kreisen ein Netzwerk. So engagierte sie sich als Pfarreirätin in Herisau, leitete eine Evangelikations- und Gebetsgruppe in Mörschwil und half, in Herisau das Patenschaftsprojekt der Caritas «mit mir» aufzubauen. Im Rahmen von Letzterem engagieren sich Freiwillige für benachteiligte Kinder, indem sie mit den Kindern beispielsweise Spielplätze besuchen, Velotouren machen oder spazieren gehen. Seit 2018 ist Monika Freund Schoch als Vertreterin der Polenmission im Seelsorgerat des Bistums St. Gallen.
Erfindungen für mehr Lebensqualität
«Netzwerke und Gemeinschaften werden immer wichtiger, gerade wenn wie aktuell die Bevölkerung zunehmend älter wird», sagt sie. «Die Einsamkeit unter Seniorinnen und Senioren nimmt zu. Nicht alle haben Familienangehörige in ihrer Nähe, die ihnen im Alltag helfen können. Hier leisten die Kirchen viel Arbeit und Unterstützung.» Dieses Netzwerk und diese Gemeinschaft an Menschen, die füreinander sorgen, interessieren sie auch als Forscherin. Sie geht etwa der Frage nach, wie sich diese «Care-Gemeinschaft» auf die Lebensqualität auswirkt. «Beim Stichwort Lebensqualität sind wir wieder bei den Robotern und technischen Innovationen», sagt sie. Das Institut für Altersforschung (IAF) testet diese Produkte zusammen mit älteren Personen. Halten die Produkte, was die Herstellerinnen und Hersteller versprechen? Und wo können sie gezielt und sinnvoll im Alltag eingesetzt werden? Um die Erfindungen in diesem Bereich zu fördern, hat das IAF-Team im vergangenen Jahr erstmals den «Age Innovation Prize» durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine Preisverleihung für innovative Lösungen im Bereich Alterstechnologien. In diesem Jahr findet die Preisverleihung am 7. November 2024 im Rahmen eines Mini-Kongresses «Forschung & Innovationen für das Alter(n)» im Switzerland Innovation Park Ost in St. Gallen statt. Alle Interessierten sind dazu eingeladen. Im vergangenen Jahr gehörte zu den ausgezeichneten Produkten etwa ein Kissen, das die Wirbelsäule rotieren lässt, wie sie dies auch bei aufrechtem Gehen tun würde. Monika Freund Schoch sagt: «Es ist spannend zu sehen, in welche Richtung sich die technologischen Innovationen entwickeln und was die Zukunft bringt. Und derzeit sind das keine Menschenroboter.»
Anmeldung auf www.ost.ch/age-innovation-prize-2024
Text: Nina Rudnicki
Bild: zVg.
Veröffentlichung: 26.09.2024