Meine Sicht: Beleuchtetes Dunkel

Seit ich es aufgegeben habe, mich über den Weihnachtskommerz zu ärgern, freue ich mich am Lichterglanz. Denn wenn ich mich nicht freue, leuchten die Lichter trotzdem. Ich muss die Diskrepanz zwischen der Christmas-Kultur und dem, was der Ursprung ist – die Geburt Jesu – aushalten.

Seit ich es aufgegeben habe, mich über den Weihnachtskommerz zu ärgern, freue ich mich am Lichterglanz. Denn wenn ich mich nicht freue, leuchten die Lichter trotzdem. Ich muss die Diskrepanz zwischen der Christmas-Kultur und dem, was der Ursprung ist – die Geburt Jesu – aushalten. Die Paradoxie gehört zum Advent. Ist unser christlicher Glaube nicht grundsätzlich ein Glaube in Paradoxien?

Das Paradox der Inkarnation – der Unendliche wird endlich, der Allmächtige wird verletzlich, Gott wird Mensch.

Das Paradox der Stärke in der Schwäche – nicht in Gewalt und Macht, sondern in der Schwäche offenbart sich Gottes Kraft.

Das Paradox des Kreuzes – der Tod wird zum Weg des Lebens, im Tod ist das Leben.

Das Paradox der Torheit – was aus menschlicher Sicht unvernünftig erscheint, ist Ausdruck göttlicher Weisheit. Die Denkmuster unserer Zeit ertragen Paradoxien nur schwer. Man will sie auflösen. Das Dunkel der Dezembernächte kann beleuchtet werden. Darüber darf ich mich freuen. Das Dunkel der Paradoxien muss ich lernen auszuhalten. Die Adventszeit gibt mir dazu die Gelegenheit.

Erich Guntli
Meine Sicht
Veröffentlichung: 02.12.2025