Sie haben gewonnen! Ein Auto, den Jackpot mit hunderttausend Franken und auch auf den Karten der verschiedenen Detailhändler locken tolle Gewinne. Glück gehabt – was habe ich nicht schon alles gewonnen! Mit einem Schmunzeln denke ich: Demnach müsste ich längst Millionärin sein. Aber würde mich das wirklich glücklich machen?
Sie kennen das Märchen von Frau Holle? Ja, das ist die, wo es schneit auf der Erde, wenn bei ihr die Betten ausgeschüttelt werden. Vor allem aber geht es darin um Goldmarie und ein bisschen auch um Pechmarie. Ich finde, die beiden sind ein «märchenhaftes» Beispiel dafür, wie man sein Glück machen oder sein Leben verfehlen kann. Wie komme ich nun zum Glück? Ich versuche, wie das Goldmariechen, auf das zu hören und das zu sehen, was an meinem Wegrand liegt und «schreit». Aufmerksam im Hier und Jetzt das Nötige tun. Glücksforscher haben festgestellt, dass ein grosser Gewinn oder eine riesige Summe Geld zwar kurzfristig auch glücklich machen können. Und obwohl für jeden subjektiv etwas anderes Glücksgefühle weckt, schenken gute Beziehungen, Familie, Wertschätzung und unterstützende Hilfe längerfristig tieferes Glück als Reichtum, Geld und Gesundheit.
«Alles in Liebe verwandeln»
Der kürzlich verstorbene Papst Franziskus benennt den Weg zum Glück so: «Wenn wir wirklich glücklich sein wollen, müssen wir lernen, alles in Liebe zu verwandeln, indem wir unsere Arbeit und unsere Zeit anderen anbieten, gute Worte sagen und gute Taten vollbringen, auch mit einem Lächeln, einer Umarmung, durch Zuhören, durch Blicke. Lasst uns so leben! Wir alle können es und wir alle brauchen das, hier und überall auf der Welt.» (Lissabon, 4.8.2023). Klingt einfach, zugegeben – und deckt sich sogar mit Goldmaries märchenhaftem Ansatz. Ich habe für diesen scheinbar einfachen Weg eine brauchbare Hilfe entdeckt. Jesus hat sie den Jüngern und mir zugesagt. Der Geist Jesu, Gottes Heiliger Geist, unterstützt alles positive Tun und Wollen. Daran werden wir übrigens an Pfingsten in der Apostelgeschichte wieder eindrücklich erinnert. Und wie bei Goldmarie kommt das Glück inzwischen auch immer häufiger über mich, denn im Glück der anderen habe auch ich mein Glück gefunden. Glück gehabt, nicht wahr?!
Text: Schwester M. Monja, Schönstatt-Marienschwester in Quarten und Klinikseelsorgerin
Bild: zVg.
Veröffentlichung: 3. Juni 2025