Eier und Speck vom Lagerherd

In Pfadilagern wie an Pfingsten in Schaan, ist die Sarganserin Celina Künzli am liebsten als Köchin im Einsatz. Nebst Obst, Gemüse und Eierspeisen bereitet sie auch mal Pulled Pork Burger oder Capuns zu.

Als Köchin im Pfadi­la­ger oder als Abtei­lungs­lei­te­rin: Celi­na Künz­li aus Sargans erzählt, wieso sie sich für die Pfadi enga­giert, was sie an Lagern liebt und wieso man nie zu alt für die Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on ist.

«Pulled Pork Burger oder Capuns sind wohl die aussergew.hnlichsten Gerich­te, die wir jemals zube­rei­tet haben», sagt Celi­na Künz­li. Die 23‑j.hrige Sargan­se­rin ist Abtei­lungs­lei­te­rin in der Pfadi Oberrhi. Wenn ein Lager ansteht, wie zuletzt an Pfings­ten in Scha­an, dann steht sie regel­mäs­sig am Lager­koch­herd. Eier, Speck, Kartof­fel­stock, Grill­plat­ten und Lager­klas­si­ker wie Älpler­ma­gro­nen stehen dann auf dem Menü­plan. «Das sind alles Gerich­te, die sich rela­tiv einfach über dem Feuer in den gros­sen Pfadi-Töpfen zube­rei­ten lassen und allen schme­cken», sagt sie. Von morgens bis abends für durch­schnitt­lich 40 Kinder zu kochen, bedeu­tet für Celi­na Künz­li Lager­fee­ling pur. «Ich bin Teil des Lagers, ohne aber mitten im Gestürm der Kinder zu sein», sagt sie und erzählt, wie wich­tig es ihr schon immer war, Teil dieser Gemein­schaft zu sein.

Mehr als klas­si­sche «Pfadi-Skills»

Die Pfadi bezeich­net sie als den Ort, an dem sie aufge­wach­sen ist. Dort hat sie Freun­de fürs Leben gefun­den, konn­te sich schon als Sechs­jäh­ri­ge auspro­bie­ren und hat viel über sich selbst und ihre Fähig­kei­ten gelernt. Ephra – die Liebe und Nette – so lautet ihr Pfadi­na­me, den sie damals erhielt. «Ich war klein und schüch­tern und die Leiten­den fanden wohl, das passe am besten zu mir», erin­nert sie sich. Heute studiert sie in Land­quart Physio­the­ra­pie und von Schüch­tern­heit ist nicht mehr viel zu spüren. Wenn sie von der Pfadi spricht, steckt ihre Begeis­te­rung an. «Die Pfadi hat sich in den vergan­ge­nen Jahren sehr verän­dert», sagt sie. «Uns ist die ganz­heit­li­che Entwick­lung der Kinder wich­tig und wir möch­ten sie in möglichst vielen Berei­chen fördern.» Die Kinder sollen sich mit ihren unter­schied­li­chen Fähig­kei­ten und Charak­te­ren einbrin­gen können und in diesen bestärkt werden. Nebst den klas­si­schen «Pfadi-Skills» wie etwa der Umgang mit dem Sack­mes­ser oder das Knüp­fen von spezi­el­len Knoten, sollen sich die Kinder und Jugend­li­chen mit Gedan­ken zu sich selbst, der Welt und ihren Mitmen­schen ausein­an­der­set­zen. .«ie gestal­ten das Programm mit und dürfen bereits früh Verant­wor­tung über­neh­men», sagt sie. Zudem könne jedes Kind abseits von Leis­tungs­druck seine körper­li­chen und seeli­schen Gren­zen ausloten.

Ab und zu eine Kaffeepause

Die Pfadi ist laut Celi­na Künz­li viel mehr als das, wofür sie zunächst steht. Bekannt sei die Jugend­or­ga­ni­sa­ti­on vor allem für die vielen ehren­amt­li­chen Einsät­ze der Pfadi und das Motto «Jeden Tag eine gute Tat» (siehe Arti­kel Seite 3 und 4). Auch zu alt sei man für die Pfadi nie. Celi­na Künz­li hat sich beispiels­wei­se dafür entschie­den, die Abtei­lungs­lei­tung zu über­neh­men. Weite­re Möglich­kei­ten sind, sich im Kanto­nal­ver­band, bei der Pfadi­be­we­gung Schweiz oder in den Eltern­rä­ten der loka­len Pfadis zu enga­gie­ren. «Ich bin ausser­dem gerne weiter­hin bei den Lagern dabei. Sie sind die Höhe­punk­te des Jahres», sagt Celi­na Künz­li und fügt an: «Das gilt auch für die Küche. Dort stehe ich eigent­lich den ganzen Tag und koche für die Kinder. Das mache ich sehr gern. Und ab und zu liegt sogar eine kurze Kaffee­pau­se drin.»

Text: Nina Rudnicki

Bilder: Ana Kontoulis

23.6.2022

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